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Beute

Beute

Titel: Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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sprechen. Ich beschloss, es über die Zentrale ihrer Firma zu versuchen, vielleicht wusste man dort, wo sie war.
    »Xymos Technologies.«
    »Julia Forman bitte.«
    »Ich verbinde.« Etwas klassische Musik, dann eine andere Stimme. »Büro Miss Forman.«
    Ich erkannte Carol, ihre Assistentin. »Carol, ich bin’s, Jack.«
    »Oh, hallo, Mr. Forman. Wie geht’s Ihnen?«
    »Danke, gut.«
    »Sie möchten bestimmt Julia sprechen?«
    »Ja, genau.«
    »Sie ist heute den ganzen Tag in Nevada, im Fertigungswerk. Soll ich versuchen, Sie zu verbinden?«
    »Ja, bitte.«
    »Einen Moment.«
    Ich kam in die Warteschleife. Für eine ganze Weile.
    »Mr. Forman, sie ist die ganze nächste Stunde in einer Besprechung. Ich erwarte anschließend ihren Anruf. Soll sie Sie anrufen?«
    »Ja, bitte.«
    »Soll ich ihr irgendetwas ausrichten?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Sagen Sie ihr bloß, sie soll mich anrufen.«
    »Okay, Mr. Forman.«
    Ich legte auf, starrte ins Leere, drehte das SSVT-Kästchen in der Hand. Sie ist heute den ganzen Tag in Nevada. Julia hatte mir nichts davon gesagt, dass sie nach Nevada musste. Ich ließ das Gespräch mit Carol noch einmal Revue passieren. Hatte Carol verlegen geklungen? Deckte sie sie? Ich konnte es nicht genau sagen. Ich konnte gar nichts mehr genau sagen. Ich starrte zum Fenster hinaus, und auf einmal gingen die Sprinkler an, schossen kegelförmige Schauer über den ganzen Rasen. Aber es war genau in der Mittagshitze, der falsche Zeitpunkt zum Wässern. Der Rasensprenger dürfte gar nicht anspringen. Er war doch erst neulich eingestellt worden.
    Ich wurde sehr niedergeschlagen, während ich die Wasserschleier anstarrte. Es stimmte einfach nichts mehr. Ich hatte keinen Job, meine Frau war nie da, die Kinder waren Nervensägen, ich hatte ständig das Gefühl, ihnen nicht gerecht zu werden - und jetzt machten auch noch die verdammten Sprinkler, was sie wollten. Wenn sie jetzt wässerten, würde der ganze verdammte Rasen durch die Sonne verbrennen.
    Und dann fing das Baby an zu schreien.
    Ich wartete auf Julias Anruf, der nicht kam. Ich schnitt fürs Abendessen Hähnchenbrust in Streifen (das geht besonders gut, wenn sie kalt ist, fast gefroren), weil Chicken Nuggets ein weiteres Gericht war, worüber sie niemals meckerten. Ich setzte Reis auf. Ich sah mir die Möhren im Kühlschrank an und beschloss, sie - obwohl schon etwas alt - zu nehmen.
    Beim Möhrenhacken schnitt ich mir in den Finger. Es war keine tiefe Wunde, aber es blutete stark, und das Pflaster konnte die Blutung nicht stoppen. Es kam durch, und ich klebte etliche Male ein neues Pflaster auf. Es war frustrierend.
    Wir aßen spät, und die Kinder waren quengelig. Eric nörgelte, meine Chicken Nuggets seien ekelig, die bei McDonald’s viel besser, und warum wir nicht die holen könnten. Nicole probierte verschiedene Versionen ihres Textes für das Theaterstück aus, während Eric sie leise nachäffte. Das Baby spuckte jeden Mund voll Brei wieder aus, bis ich etwas zermatschte Banane untermischte. Danach aß es brav alles auf. Ich weiß nicht, warum mir die Idee nicht schon früher gekommen war. Amanda wurde älter, und das langweilige Zeug schmeckte ihr einfach nicht mehr.
    Eric hatte das Heft, in dem er sich die Hausaufgaben notierte, in der Schule liegen lassen; ich sagte ihm, er solle seine Freunde anrufen und fragen, was sie aufhätten, aber er wollte nicht. Nicole war schon eine Stunde online und chattete mit ihren Freundinnen; ich steckte immer wieder den Kopf in ihr Zimmer und sagte ihr, sie solle den Computer ausschalten und endlich ihre Hausaufgaben machen, und sie antwortete jedes Mal: »Gleich, Dad.« Das Baby quengelte, und es dauerte lange, bis ich es zum Einschlafen gebracht hatte.
    Ich ging wieder in Nicoles Zimmer und sagte: »Jetzt reicht’s, verdammt noch mal!« Nicole fing an zu weinen. Eric kam herein und freute sich hämisch. Ich fragte ihn, warum er noch nicht im Bett sei. Er sah den Ausdruck in meinem Gesicht und huschte davon. Nicole schluchzte, ich sollte mich bei ihr entschuldigen. Ich sagte, sie hätte gleich gehorchen sollen. Sie ging ins Badezimmer und knallte die Tür zu.
    Aus seinem Zimmer brüllte Eric: »Ich kann nicht schlafen bei dem Krach!«
    Ich brüllte zurück: »Noch ein Wort, und es gibt eine Woche Fernsehverbot!«
    »Gemein!«
    Ich ging ins Schlafzimmer und schaltete den Fernseher ein, um mir den Rest eines Footballspiels anzuschauen. Nach einer halben Stunde sah ich nach den Kindern. Das Baby schlief

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