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Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843

Titel: Beutewelt 01 - Bürger 1-564398B-278843 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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jedoch noch leer.
    Die beiden Männer schlichen weiter vorwärts. Die alten gemauerten Wände und die steinernen Bögen der Halle hatten etwas respekteinflößendes. Sie erkannten eine weitere Eisentreppe, welche die Wand hinaufführte und in einem dunklen Loch endete. Am Ende der Halle befand sich eine verwitterte Stahltür mit einer Lampe darüber.
    „Da sieht man mal, was damals für riesige Anlagen gebaut wurden. Schon beeindruckend“, flüsterte Alfred.
    „Ja, eine gewaltige Halle. Wie das alte „Moria“ in dem Film. Nur kleiner“, wisperte Frank.
    „Moria?“ fragte Bäumer verdutzt. „Was meinst du denn damit?“
    „Da gibt es doch so einen alten Fantasy-Film. Mein Vater hatte mir, als ich noch klein war, ein Videoband davon mitgebracht, das hieß „Der Herr der Ringe“. Da mussten die Helden auch durch ein unterirdisches Labyrinth — und das wurde „Moria“ genannt. Eine Stadt unter der Erde. Die Zwerge hatten sie gebaut...“ erläuterte Kohlhaas. „Den Film fand ich als Kind toll.“
    „Du bist auch so ein Zwerg“, erwiderte Alf und lächelte. „Wohin geht es jetzt?“
    Es war wieder ein Blick auf die Kartendatei nötig. Vermutlich führte die Stahltür am Ende des Gewölbes in einen erweiterten Bereich, von dem aus die Männer sich in Richtung der „Strasse der Humanität“ vorarbeiten konnten.
    „Hoffentlich springen hier nicht gleich Arbeiter der Stadtwerke herum“, kam es von Alfred. Es war schon nach fünf Uhr morgens.
    „Wir müssen uns jetzt beeilen. In dieser Halle sind sie sicherlich nicht so selten, wie in den Bereichen, die hinter uns liegen“, gab Frank leise zurück.
    Die Stahltür war abgeschlossen und sogar mit einem digitalen Codeschloss versehen, ansonsten wirkte sie alt und war stark verrostet. Die dunkelgrüne Lackfarbe auf ihrer Oberfläche war zum größten Teil bereits abgeblättert.
    Alfred machte sich sofort an die Arbeit und bearbeitete die Tür mit seinem Handschneidbrenner, doch diese erwies sich als sehr hartnäckig. Er musste einen großen Teil des Schlosses zerstören und brauchte dafür fast eine halbe Stunde. Frank blickte sich nervös um und hoffte, dass auch ja niemand ihre Arbeit störte. Mit einem leisen Knirschen ging die Stahltür letztendlich auf und die beiden Attentäter traten in einen ebenfalls nicht kleinen Raum, der mit Regalen aus Eisen und einem elektronischen Kontroll- pult ausgestattet war. Das Pult erinnerte vom Design her an Maschinen aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, es war mit Sicherheit nicht mehr neu.
    Über eine steinerne Treppe verließen sie den Raum und huschten über einen erhöhten Weg, zu dessen Seiten tiefe Wasserreservoirs zu sehen waren. Dann verschwanden sie wieder in einem der seitlichen Abwasserkanäle, von dem Frank glaubte, dass er ihn auf HOKs Karte gefunden hatte. Der Weg wurde markiert und es ging weiter.
    „Die „Strasse der Humanität“ kann jetzt nicht mehr weit sein!“ rief Kohlhaas und hechtete durch den schmutzigen Kanal weiter in die Dunkelheit.
    Sie liefen ungefähr hundert Meter geradeaus und bogen dann nach links in einen weiteren Tunnel ab. Es musste wieder einer der größeren Abwasserwege sein, denn hier rauschte ein kleiner Fluss neben ihnen her. Wieder gab es hier zahlreiche Kabel, rostige Lampen und Rohre. Ein verblasstes Schild war zu sehen, vermutlich mit Warnhin- weisen. Wenig später standen sie vor dem nächsten Gitter, das ihnen den Weg versperrte.
    Alfreds Schneidbrenner schnitt die Hälfte des verrosteten Metalls einfach weg und warf das glühende Stück ins Wasser. Nach weiteren hundert Metern flüchtete ein Rattenschwarm, der hier wohl eine Versammlung abgehalten hatte, vor dem Schein ihrer Taschenlampen in alle Richtungen. Dann wurden die alten gemauerten Decken der Kanalisation höher und sie erreichten eine weitere Halle mit einer riesigen Wasserpumpe und einem kleinen Stausee im Zentrum.
    Während sich die beiden Rebellen in den engen und dunklen Kanälen, die den Untergrund von Paris durchliefen, sicher und unbeobachtet fühlten, war es in den großen unübersichtlichen Zwischenhallen anders. Hier hätte man schon dem einen oder anderen Obdachlosen oder Angestellten der Stadtwerke begegnen können. Doch es war noch früh genug und niemand außer den beiden Rebellen schien sich dort herumzutreiben.
    Von weitem hörten sie plötzlich das Donnern einer ankommenden Metro. Das war ein gutes Zeichen.
    „Charles de Gaulle“, flüsterte Frank und lehnte sich an einen

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