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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Stadt des Sub-Verwaltungssektors „Weißrussland-Baltikum“, Michael Tcherezov, einem grimmig dreinschauenden Mann Mitte dreißig, und ging dann hinter das Rednerpult. Er musterte den Haufen vor sich, starrte sie mit durchdringendem Blick an und begann dann mit seiner Rede.

    „Meine Mitstreiter! Meine Freunde!
    Als wir vor einigen Jahren mit unserem Kampf begannen, da waren wir ein winziger Trupp von kaum 300 Mann im ganzen Land, Kinder einer finsteren Zeit, von Sorgen, Ängsten und Nöten geplagt.
    Wir kamen aus allen Ecken und Lagern der Gesellschaft mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen: Unser Russland nicht sterben zu lassen und es wieder frei und unabhängig zu machen!
    Jetzt sind wir fast vernichtet. Man hat uns beinahe ausradiert aus der Geschichte und uns anonym gemacht. Das System hat auf uns mit allen Mitteln eingeschlagen, unsere Leute verhaftet und ermordet, uns mit Lügen und Hetze überschüttet. Sie haben eine Menge aufgefahren, um uns zu zerstören – offenbar haben unsere Worte und unser Zeichen schon ausgereicht, dass dieses System solch verzweifelte Mittel angewendet hat.
    In unserer Ohnmacht richten wir uns jetzt wieder auf. Wir verteidigen, was vielleicht schon gefallen ist, und werden dann von der Verteidigung zu einem ungestümen Angriff übergehen!
    Gebt uns die Freiheit zurück! Gebt uns unser Land zurück! Wir werden nicht ruhen, bis entweder das Weltsystem tot ist oder wir es sind!
    Wir haben uns nicht zu entschuldigen! Wir geben nicht auf! Wir werden weiterkämpfen! Fanatischer und selbstloser als es sich unsere Feinde ausmalen können!
    Schlagt ruhig auf uns ein, das wird uns nur hart machen. Und verzeihen werden wir eines Tages nicht! Wir werden euch keine Gnade gewähren, so wir ihr uns, unserem ganzen Volk und auch der übrigen Welt niemals Gnade gewährt habt! Es wird ein Kampf auf Leben und Tod werden und wir sind bereit, ihn auszufechten! Komme, was wolle!
    Ich habe in den letzten Tagen mit vielen von uns gesprochen. Einige hatte man inhaftiert und gefoltert, damit sie Informationen über mich preisgeben.
    Andere hingegen hatten nicht mehr das Vergnügen, überhaupt noch inhaftiert zu werden, sie wurden direkt erschossen. Wir werden sie erst im Jenseits wiedersehen und ihnen dann hoffentlich sagen können: Brüder, wir haben es auf Erden geschafft. Unsere Kinder wachsen jetzt als freie Männer und Frauen auf, in einem Land, das ihnen gehört!
    Wer nicht bereit ist, den Kampf bis zur letzten Kugel zu führen, der soll jetzt gehen und nicht mehr wiederkommen! Wem sein eigenes Leben mehr wert ist, als das Leben unseres Volkes, der soll jetzt für immer verschwinden!
    Alle anderen mögen mit mir kommen, mir folgen. Auch wenn ich euch durch die Hölle führen muss, so bin ich sicher, dass nach diesem schrecklichen Weg ein neuer Morgen auf uns wartet!
    Wir beugen uns nicht! Wir geben nicht nach! Sie müssen uns alle totschlagen, damit wir den Mund halten! Und genau so werden wir sie alle totschlagen, wenn sich die Machtverhältnisse eines Tages ändern! Kompromisse gibt es nicht mehr – es gibt nur noch Untergang oder Sieg!“

    Tosender Applaus ertönte. So wollten es Arturs Mitstreiter hören. Zumindest die meisten. Ein paar von ihnen waren allerdings auch verstört, denn Tschistokjow strahlte an diesem Tag eine geradezu unheimliche Entschlossenheit und Willensstärke aus. Seine Worte mochten auf den ersten Blick pathetisch und übertrieben wirken, doch er meinte sie todernst.
    Den Rest des Monats verbrachte der Anführer der Rus mit einer unermüdlichen Reise durch alle wichtigeren Städte des Landes, wo er seine Getreuen zusammenrief und ihnen die Schlagwörter der neuen Kampfphase einhämmerte. Seine Anhänger waren wesentlich weniger geworden, doch die, welche ihm treu geblieben waren, schwor er auf den neuen, harten Kurs mit fast wahnsinniger Verbohrtheit ein.
    Jetzt wollte er ernst machen und seine Organisation zu einer Massenbewegung formen. Die wirtschaftliche Lage hatte sich dramatisch verschlechtert und nun galt es für ihn zu ernten. Doch diese Ernte sollte blutig werden …

    In Ivas ging das Leben derweil einmal mehr seinen gewohnten Gang. Arturs Besuch hatte sie alle wieder moralisch aufgebaut und Wilden hielt engen Kontakt zu dem Russen.
    Auch die Gruppe der jungen Männer aus Ivas, die der Freiheitsbewegung der Rus in den vorherigen Monaten so oft bei Aktionen unter die Arme gegriffen hatte, war schnell wieder zu begeistern gewesen.
    Als der verregnete April über

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