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Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Beutewelt 03 - Organisierte Wut

Titel: Beutewelt 03 - Organisierte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Khoyniki, in Süden von Weißrussland. Dort glaubten die Polizei nicht, dass ich bin. Sie haben in Norden meistens gesucht …“
    „Ha, ha! Hatte das wieder Peter organisiert?“, fragte Wilden und lehnte sich zufrieden in seinen Sessel zurück.
    „Ja, er und andere Freunde!“
    „Willst du denn jetzt weitermachen mit der Freiheitsbewegung der Rus?“, kam von Sven.
    „Natürlich! Ich mache jetzt richtig weiter. Jetzt richtig! Versteht du?“, erwiderte der Politiker entschlossen. Artur öffnete seinen Aktenkoffer und nahm einen riesigen Stapel Papiere heraus. Er überreichte ihn Wilden.
    „Was ist das?“
    „Das ist Manuskript von mein Buch, welche ich habe geschrieben in die letzte Monate. Es heißt auf Deutsch „Der Weg der Rus“. Das kannst du lesen. Eine Tages ich werde es machen lassen.“
    „Drucken lassen“, ergänzte Frank und zwinkerte Tschistokjow zu.
    „Ja, ich lasse den Buch drucken!“
    „Interessant!“, murmelte Herr Wilden. „Mal sehen, ob mein Russisch wirklich so gut ist.“
    „Die Krise von Wirtschaft wird größer in Weißrussland. Es wird immer schlimmer“, sagte Tschistokjow.
    „Ja, es gibt wohl noch mehr Potential für unsere Sache als vor einem halben Jahr“, fügte der Dorfchef hinzu.
    „Richtig! Noch mehr arme Leute, noch mehr Probleme in ganze Land!“
    „Aber deine Organisation ist doch zerstört, oder?“, fragte ein junger Mann aus dem Hintergrund.
    „Sie ist nicht ganz kaputt, viele Struktur ist noch da, meine Freunde. Ich werde jetzt kämpfen bis zu Sieg. Nie mehr ich werde mich verstecken!“, predigte Tschistokjow mit Verbitterung.
    „Im Fernsehen haben sie neulich gesagt, dass du Selbstmord begangen hast. War auch auf den englischsprachigen Kanälen“, sagte Sven.
    „Ach, davon habe ich gar nichts mitbekommen“, wunderte sich Alf.
    „Nein, ich lebe noch. Sie lügen! Sie lügen immer in Fernsehen! Meine Eltern und mein Bruder haben sie erschossen, in Januar. Ich weiß es von eine Freund!“, grollte der blonde Mann und fletschte die Zähne.
    Frank Kohlhaas zuckte innerlich zusammen, als Tschistokjow das erzählte. Er wusste zu gut, wie er sich fühlen musste. Das gleiche grausame Schicksal hatte ihn vor einigen Jahren ereilt.
    „Sie verhaften Eltern und Schwester und Bruder, um mich heraus zu holen. Versteht ihr, wie ich meine?“, fuhr Tschistokjow fort.
    „Ja!“, zischte Frank mit finsterem Blick und Hass glühte in ihm auf. „Bei mir haben sie das Gleiche getan! Diese Ratten!“
    „Das ist unsere ‚Fate’… in Englisch“, bemerkte Artur mit einem zynischen Lächeln.
    „Schicksal! Das ist unser Schicksal!“, erklärte Frank und nickte.
    „Sie werden zahlen! Wenn wir den Macht haben, werde die Schweine zahlen! Ich werde ihr Blut verschütten!“, knurrte der Russe mit starren Augen.

    Die Situation hatte sich wieder ein wenig beruhigt, zumindest im Bezug auf den immensen Verfolgungsdruck, den die Behörden und die GSA auf die Anhänger der Freiheitsbewegung der Rus im letzten halben Jahr aufgebaut hatten. Offenbar dachten sie, dass die Organisation weitgehend vernichtet sei, nachdem sie mehrere Tausend Verdächtige im ganzen Land inhaftiert oder erschossen hatten. Den Kopf der Bewegung hatten sie jedoch nicht erwischt und dieser hatte sich zu einem noch radikaleren und entschlosseneren Fanatiker und Revoluzzer entwickelt. Artur Tschistokjow war nun zu allem bereit und hatte sich mit dem Gedanken, eines Tages vielleicht selbst zum Schafott geführt zu werden, offenbar abgefunden. Aber als Widerständler hatte er schon seit langem ein gutes Verhältnis zum Jenseits entwickelt.
    Anfang März machten sich Artur und Peter auf den Weg nach Minsk. In einem Außenbezirk im Westen der Metropole hatten sie etwa hundert ihrer Anhänger zusammengetrommelt. Es war Tschistokjows erster Versuch seit Monaten, die orientierungslosen Männer wieder unter dem Banner des Drachenkopfes zu versammeln. Viele waren außer sich vor Freude in die kleine, leerstehende Turnhalle am Stadtrand gekommen, als sie hörten, dass der Rebellenführer wieder aktiv war und sie in Minsk besuchte.
    Etwa ein Dutzend Männer hatte Gewehre dabei, einige schielten immer wieder durch ein schmutziges Fenster und sahen auf den verregneten Parkplatz vor dem Gebäude. Wenn hier heute die Polizei auftauchte, dann würde es notfalls Tote geben. Das hatte Tschistokjow seinen Leuten schon im Vorfeld gesagt.
    Der Politiker unterhielt sich noch kurz mit dem Anführer seiner Gruppe in der größten

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