Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
Vom Netzwerk:
Spitzen unserer weltweiten Organisation und ich sind fasziniert vom schnellen Anwachsen Ihrer KVSG“, bemerkte das Ratsmitglied und lächelte.
    „Das ist erst der Anfang. Ich werde den Kollektivismus zu einer stürmischen Welle ausbauen, welche die ganze Welt überspülen wird!“, erwiderte der spitzbärtige Mann.
    Sein Gegenüber runzelte die Stirn und antwortete: „Warten Sie erst einmal ab. Zunächst hat der Kollektivismus die Aufgabe, die unzufriedenen Massen in Russland aufzufangen und damit ihre Kraft zu entschärfen …“
    Uljanin wirkte nachdenklich. „Warum gerade Russland, Herr?“
    „Warum? Nun, das kann ich Ihnen noch einmal genau erläutern. Brauchen wir den Kollektivismus in Westeuropa?“
    „Ich weiß es nicht, Herr!“
    „Nein, in West- und Mitteleuropa hat unsere jahrzehntelange Zersetzungsarbeit schon so sehr gefruchtet, dass sich hier keines der alten Völker mehr gegen uns erheben kann. Selbst im Falle einer schweren sozialen Krise würden sich die Reste des deutschen, englischen oder französischen Volkes nicht mehr gegen uns auflehnen können“, meinte der grauhaarige Herr.
    „Vermutlich nicht …“, sagte Uljanin.
    „Definitiv nicht, Bruder! Vertrauen Sie auf die Weitsicht der Weisen. Die früher einmal mächtigen und wichtigen Völker des Westens sind fest in unserer Hand. Weiterhin sind ihre alten Kulturen, ihre Wertsysteme und auch ihre ethnischen Strukturen schon so sehr zerstört, dass sie zu schwach sind, um sich noch erfolgreich wehren zu können.“
    „Sicherlich haben Sie Recht, Herr!“, gab der Kollektivistenführer zurück.
    „Gehen Sie davon aus“, flüsterte das Ratsmitglied und sah seinen Logenbruder mit einem sarkastischen Grinsen an.
    Dann fuhr er fort: „Auf den ehemaligen Staatsgebieten der westeuropäischen Nationen sind Vielvölkerstaaten entstanden. Die Franzosen, die Deutschen, die Engländer und so weiter sind längst zu Minderheiten in ihren Großstädten geworden und sterben aus. Die vereinzelten Völkersplitter in diesen Gebieten, die wir aus aller Herren Länder dorthin gebracht haben, sind unfähig, sich zu einer gemeinsamen Front gegen uns zusammenzuschließen. In Russland ist das anders!“
    Uljanin nickte. „Das russische Volk ist noch nicht ganz vernichtet. Seine Kultur ist nach wie vor stark und der Patriotismus vielfach noch bei den Einwohnern vorhanden!“
    Der ältere Herr in dem schwarzen Anzug hob den Zeigefinger und riss die Augen auf: „Richtig! Das haben Sie genau erkannt und hier hat der Kollektivismus seine Arbeit zu leisten. Die brutale Gewalt der kollektivistischen Revolution soll das russische Volk, das letzte Volk Europas, welches uns noch gefährlich werden kann, mitsamt seiner kulturellen und ethnischen Substanz endgültig zu Boden schlagen.
    Sie soll mit Flamme und Schwert die Reste des alten Russlands auslöschen, sie soll den letzten Besitz, den die Russen noch ihr Eigen nennen, in unsere Hände überführen.
    Wenn das gelungen ist, dann können Sie das kollektivistische Modell auch auf andere Länder ausdehnen. Beispielsweise auf China oder vielleicht auch Indien. Die Weisen beraten noch über die weitere Vorgehensweise.“
    Vitali Uljanin erschien begeistert: „Das ist großartig, Herr! Was der Kapitalismus an Zerstörungsarbeit im Sinne des großen Plans nicht geschafft hat, das soll jetzt der Kollektivismus tun!“
    Das Ratsmitglied schob den Unterkiefer nach vorne und entblößte seine Zähne. Seine Augen funkelten kalt und zynisch: „Ja, genau so ist es!“
    „Wir sind unseren Feinden immer einen Schritt voraus, nicht wahr, Herr?“
    „Natürlich! Mit unserer Gerissenheit hat es auf Dauer noch niemand aufnehmen können. Wir messen auch dieser Freiheitsbewegung der Rus keine sonderliche Bedeutung zu. Sie ist lächerlich, klein und unbedeutend.“
    Der Chef der KVSG ballte die Faust und knurrte: „Diesen Tschistokjow und seine Anhänger werde ich zerstampfen. Die Wut der Massen werde ich gegen ihn richten und dann Russlands Totenglocke läuten!“
    Der Ratsbruder lehnte sich zufrieden in seinem Sessel zurück und sprach: „So möge es sein! Läuten Sie die Totenglocke! Läuteten Sie, läuten Sie und lassen Sie ihren dumpfen Klang über Osteuropa erschallen. Läuten Sie so lange, bis alles in Trümmern liegt, bis der letzte Funken Hoffnung von den Stiefeln Ihrer Revolutionäre zertreten ist. Sie sind ein wichtiger Diener des großen Plans, Bruder Uljanin! Vergessen Sie das niemals!“
    Der spitzbärtige Mann sah

Weitere Kostenlose Bücher