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Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution

Titel: Beutewelt 04 - Die Gegenrevolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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wie er nach hinten geworfen wurde. Ein stechender Schmerz fuhr in seinen Körper und er atmete schwerer. Mit letzter Kraft fasste er sich an seine Brust, aus der ein warmer Blutstrom herausfloss.
    „Gut, Nico!“, hörte er den Weltpräsidenten mit hämischer Stimme sagen. Kurz darauf hatte er plötzlich das Gefühl über seinem Körper zu schweben und von der Decke der Halle aus die Szenerie zu beobachten.
    Der junge Soldat lächelte seinem Herren demütig zu und bemerkte: „Ich habe ihn getötet! Bekomme ich jetzt meine Belohnung, Herr?“
    Sein Meister schwieg für einige Sekunden, dann stieß er einen markerschütternden Schrei aus und Frank sah, wie sein sich Körper aufblähte und wie ein Kokon zerplatzte.
    „Was ist mit Euch, Herr?“, schrie Nico entsetzt und warf sich auf den Boden.
    Eine riesige Schlange mit gespaltener Zunge streckte plötzlich ihren hässlichen Kopf aus dem feuerroten Gewand heraus und ließ ihre zerfallene menschliche Hülle hinter sich. Dann kroch sie auf Nico zu.
    „Was ist mit Euch passiert, Meister?“, rief der junge Soldat voller Schrecken aus und versuchte davon zu laufen, doch die Schlange stürzte sich auf ihn und rammte ihm ihre Giftzähne tief ins Fleisch.
    Nico schrie und zappelte vor sich hin, aber die Schlange biss weiter auf ihn ein und verschluckte ihn am Ende gänzlich mit einem lauten Schmatzen.
    Mit Haut und Haar würgte sie ihren Wächter herunter und schlängelte sich dann wieder in Richtung des schrecklichen Throns, um sich davor zu legen.
    „Deine Belohnung, Nico? Nun, das war deine Belohnung! Du durftest mir als Nahrung dienen, so wie alle anderen Menschen auch!“, zischelte die Schlange und rollte sich zufrieden zusammen.

Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

    „Eine SMS! Svetlana hat mir viel Glück gewünscht“, sagte Alf und hielt seinem besten Freund strahlend ein Handy unter die Nase.
    Frank gähnte und kroch aus seinem Schlafsack. „Das ist doch nett!“, antwortete er verschlafen.
    Um sie herum wachten langsam die anderen Soldaten der Warägergarde auf und blickten mit müden Augen durch die alte Turnhalle.
    Helles Sonnenlicht stieß durch die milchigen Scheiben des Gebäudes und kitzelte schließlich auch noch den Rest der Männer aus ihren Schlafsäcken.
    „Es ist 6.40 Uhr!“, bemerkte Frank und hielt sich den schmerzenden Leib. Heute Nacht hatte er schlecht gelegen. Alf machte Liegestütze und Kohlhaas betrachtete mit Bewunderung dessen breite Muskeln an den Oberarmen. Der General tat es ihm kurz darauf gleich und brachte ebenfalls seinen Kreislauf in Schwung.
    Eine halbe Stunde später versammelten sich die Waräger vor der Turnhalle und traten in Reih und Glied an. Ihr Anführer musterte seine Soldaten und erklärte ihnen auf Russisch die Einzelheiten ihrer heutigen Mission.
    Den Warägern stand keine geringere Aufgabe bevor, als das Haus der Gerechtigkeit einzunehmen und nach Möglichkeit Theodor Soloto zu verhaften oder zu töten.
    Sie stiegen auf die Ladeflächen der Lastwagen und fuhren als Kolonne langsam in Richtung St. Petersburg. Mit ihnen rückten in jenen frühen Morgenstunden mehrere Verbände der Volksarmee der Rus in die Metropole ein. Artur Tschistokjow selbst hatte die Organisation der heutigen Massenkundgebung am Palast Platz im Herzen der Großstadt übernommen und sie alle waren gespannt, in welchem Ausmaß er die Massen seiner Anhänger an diesem wichtigen Tag mobilisieren konnte.
    „Die Soldaten der Volksarmee der Rus und die bewaffneten Ordner werden sich um das Gebäude der Hauptverwaltung kümmern und auch die anderen strategischen Ziele besetzen. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf das kollektivistische Pack! Heute machen wir dieser Bande den Gar aus!“, brummte Frank in Richtung seiner russischen Soldaten.
    „Wir werden sie alle töten!“, rief ein junger Blondschopf und schraubte grimmig ein Bajonett auf sein Gewehr. Die übrigen Männer im Laderaum des LKWs antworteten mit einem donnernden Kriegsruf.
    Kohlhaas sah seine Waräger an. Manche von ihnen waren bullige, brutal wirkende Zeitgenossen mit versteinerten Gesichtern. Andere hingegen waren noch jung, hochgewachsen, athletisch und voll glühendem Idealismus. Er fühlte sich wohl bei ihnen. Mit dem einen oder anderen hatte er sich flüchtig angefreundet und stellte sich selbst einmal mehr die Frage, wie viele von ihnen er am Ende dieses Tages wiedersehen würde.
    Neben ihm saß Alf, sein treuer Freund. Frank liebte ihn wie einen Bruder. Auf Bäumer

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