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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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seinem Kommandostand auf einem Feldbett. Alf war wieder einmal an seiner Seite und wirkte ebenfalls vollkommen ausgelaugt. Gegen Mittag kam ein Warägergardist herein, um dem General einen weiteren Bericht von der Front zu überreichen. Frank nickte lediglich und wandte seinen Blick genervt von dem Soldaten ab.
    „Sie können den Mann jetzt übrigens sehen, Herr General!“, fügte der Waräger noch hinzu.
    „Wen sehen?“, wunderte sich Kohlhaas.
    „Den Kollektivisten, Herr General!“, antwortete der Russe.
    „Was?“
    „Sie wollten doch den Soldaten sehen, den sie bei dem Kampf im Wald mit dem Bajonett abgestochen haben, Herr General“, erklärte der Waräger.
    „Wollte ich das?“
    „Ja, das haben Sie jedenfalls vor ein paar Tagen gesagt, Herr General!“
    Frank nahm einen Schluck aus seiner Wasserflasche und richtete sich auf. „Stimmt! Ich erinnere mich. Lebt er noch?“
    „Ja, Herr General! Er wird wohl durchkommen. Sie hätten ihm besser direkt ins Herz stechen sollen“, bemerkte der Elitekrieger mit grimmigem Zynismus.
    Kohlhaas winkte ab und ließ ein sarkastisches Lächeln folgen. „Sehr witzig! Zeigen Sie mir, wo er ist!“
    „Kann ich mitkommen?“, fragte Bäumer.
    „Ja, natürlich! Mal sehen, wie es dem Jungen geht!“, erwiderte Frank und klang fast ein wenig väterlich.
    Sie machten sich auf den Weg durch das Lager und erreichten nach einer Weile ein notdürftig eingerichtetes Sanitätszelt.
    Der Frontabschnitt nordöstlich von Yartsevo glich einer einzigen, langgezogenen Wiese, die immer wieder von größeren Waldstücken unterbrochen wurde. Am Horizont hatte sich die Nachhut der Hauptarmee Uljanins in einem notdürftig eingerichteten Grabensystem verschanzt und versuchte, die Volksarmee am Marsch durch dieses Gebiet zu hindern. Eine Welle von Truppentransportern raste ihnen entgegen und immer wieder schlugen rumpelnde Geschütztreffer zwischen den Fahrzeugen ein. Aus allen Rohren schießend, versuchten die schnellen Sturmfahrzeuge den Gegner so gut es ging niederzuhalten, um auf diese Weise mit möglichst geringen Verlusten an ihn heranzukommen.
    Einige Transportpanzer schafften es, ihre Fracht aus Volksarmisten nahe genug an die feindlichen Linien heranzubringen und die Soldaten Tschistokjows sprangen aus den leichten Tanks heraus, direkt vor die Gräben der Kollektivisten.
    Ihnen folgten Tausende weiterer Infanteristen, die sich mit lautem Geschrei über die Ebene ergossen und ein mörderisches Feindfeuer zu spüren bekamen. Frank und einige Hundert Waräger lauerten in einem Waldstück und warteten auf den Angriffsbefehl.
    Nach wenigen Minuten war es soweit. Die motorisierte Schwadron setzte sich in Bewegung, donnerte in einem weiten Bogen auf die äußersten Linien der schwarz-roten Armee zu. Angestrengt lugte Kohlhaas durch einen Sehschlitz seines persönlichen Transportpanzers und zuckte zusammen, als eine Granate neben dem Fahrzeug in die Luft ging.
    „Sie haben uns bemerkt!“, schrie er und klammerte sich an der Wand des leichten Tanks fest.
    Ein Funkspruch schnarrte durch das Chaos, doch Frank antwortete nicht. Schneller und schneller jagte der Transportpanzer auf den feindlichen Graben zu und Kohlhaas vernahm das metallische Hämmern des Maschinengewehrs auf dem Dach, das zahllose Projektile in Richtung der Kollektivisten vor sich spuckte.
    „Bereitmachen zum Rausgehen!“, brüllte er den hinter sich kauernden Männern entgegen, seinen Gürtel nach den Handgranaten und seiner Machete abtastend.
    Plötzlich wurde der Transportpanzer von einem Streifschuss getroffen und kam ins Schleudern. Frank musste sich erneut mit aller Kraft festhalten, damit er nicht durch das halbe Fahrzeug flog.
    „Die Kette ist hin!“, schallte es aus der Fahrerkabine und Kohlhaas stieß einen derben Fluch in seiner Muttersprache aus.
    „Was haben Sie gesagt, Herr General?“, erkundigte sich ein verwunderter Soldat neben ihm.
    „Das kann man nicht übersetzen!“, knurrte Kohlhaas und hastete an einigen seiner Männer vorbei.
    „Es geht raus!“, zischte er, während die schwere Zugangsluke aus Stahl mit einem dumpfen Knarren aufgerissen wurde.
    Innerhalb von Sekunden sprangen die Warägergardisten aus dem Fahrzeug heraus und warfen sich in den Dreck, während ihnen Kugeln um die Ohren flogen.
    Im Augenwinkel konnte Frank einen Schwarm Volksarmisten erkennen, der an ihrem Trupp vorbeirannte und versuchte, die feindliche Stellung zu stürmen.
    Jetzt folgten ihnen auch die Waräger und

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