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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Nicht nur meine geliebten Waräger sind entsetzlich dezimiert worden, sondern auch meine Volksarmisten. Ja, das ganze weißrussische Volk, hat in dieser gigantischen Abwehrschlacht unfassbare Verluste erleiden müssen.
    Und ich bin ganz ehrlich. Ein zweites Mal schaffen wir einen solchen Kraftakt nicht mehr. Unsere militärischen Mittel sind derzeit erschöpft und es wird eine Weile dauern, bis wir wieder eine halbwegs ausreichende Schlagkraft erreicht haben!“
    Ein Raunen ging durch den Saal, viele der Anwesenden redeten sich gegenseitig ein, dass es so schlimm nicht sein könne, doch die Fakten sprachen dagegen. Der allergrößte Teil von Tschistokjows Armee lag tot auf dem Schlachtfeld oder blutete in schmutzigen Lazaretten und Sanitätszelten vor sich hin. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendete der weißrussische Präsident seine Rede. Dann zog er sich schnellen Schrittes zurück. Er wirkte, als habe er erst einmal ein paar Tage Erholung nötig.
    „Er hat Recht! Ein zweites Mal halten wir diesen blutigen Wahnsinn nicht mehr aus“, murmelte Frank und schaute zu Alf herüber. Dieser nickte nur wortlos, um anschließend zu verschwinden. Jetzt kam Wilden. Er lächelte Kohlhaas zu.
    „Julia und deinem Sohn geht es gut, die sind in Ivas in Sicherheit. Das soll ich dir ausrichten. Ich habe gestern mit meiner Tochter telefoniert“, erklärte der Außenminister.
    „Ich kann es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Nimmt dieser Mist denn nie ein Ende?“, stöhnte Kohlhaas.
    „Artur plant bereits eine Gegenoffensive …“, sagte Wilden.
    „Womit denn? Wir haben doch kaum noch Soldaten, Thorsten!“
    „Wenn alle so heldenhaft kämpfen wie du, Frank … ich habe gehört, wie du in Gomel …“, bemerkte der ältere Herr, doch Frank winkte ab.
    „Keine Heldengeschichten heute. Lass mich damit bitte in Ruhe. Ich will nur zu Julia und Friedrich nach Ivas und am liebsten würde ich im Leben kein Gewehr mehr anfassen!“, gab der General genervt zurück.
    „Ich wollte dich doch nur ein wenig aufbauen“, entschuldigte sich der Außenminister.
    „Ja, ist schon gut!“, brummte Frank und verließ den Saal.
    Trotz seiner bleischweren Glieder und der lähmenden Müdigkeit fand Kohlhaas in dieser Nacht erst nach langem Umherwälzen einen unruhigen Schlaf. Wie gerne wäre er mit seiner Julia zusammen eingeschlafen, doch diese war nach wie vor in Litauen. Morgen jedoch wollte er sich auf den Weg in sein kleines Heimatdorf machen, darauf freute er sich schon riesig. Ansonsten quälten ihn seine Sorgen, denn er war sich nicht sicher, ob die gewaltigen Kämpfe und Opfer der letzten Monate nicht vollkommen umsonst gewesen waren. Der Feind war nach wie vor übermächtig und Tschistokjow hatte, auch wenn er es noch immer geschönt ausdrückte, kaum noch etwas aufzubieten.
    „Das zögert unseren Untergang lediglich hinaus. Aufhalten werden wir sie doch nicht können“, haderte er tief im Inneren mit dem Schicksal.
    Die an seinem Geist nagenden Zweifel begleiteten ihn, bis er endlich einschlief. Dann erwartete ihn ein merkwürdiger Traum …
    Vor seinem geistigen Auge sah Frank eine Gruppe von Männern, die vor einem großen Loch standen, das tief in die Erde zu führen schien. Sie wurden von einem weißhaarigen Mann, der einen Rucksack auf dem Rücken trug und seltsame technische Geräte in den Händen hielt, angeführt.
    „Lasst uns in die Katakomben von Soast hinabsteigen!“, rief der Mann, der offenbar so etwas wie ein Forscher war, und winkte seine Gehilfen zu sich.
    Die Männer stiegen in das Loch hinunter, um anschließend durch einen dunklen Korridor zu laufen. Sie leuchteten die Wände mit den grellen Scheinwerfern in ihren Händen ab, wobei einige von ihnen immer wieder mit offenem Munde stehen blieben und staunten.
    „Endlich haben wir es geschafft, das legendäre, unterirdische Archiv, das laut den alten Schriften von Imperator Gunther Dron Mitte des 9. Jahrtausends nach alter Zeitrechnung errichtet worden ist, zu finden. Ich kann die Großartigkeit dieser Entdeckung kaum in Worte fassen!“, stieß der alte Mann freudig aus, während seine Stimme von den mit verrosteten Metallplatten verkleideten Wänden des Durchgangs widerhallte.
    Sie liefen eine Weile umher und untersuchten den Boden und die Wände mit ihren merkwürdigen Geräten, die ein leises Summen von sich gaben. Frank konnte sich nicht erklären, was das für Instrumente waren. Vielleicht waren es Scanner. Solche technischen Werkzeuge hatte er

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