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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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er einem angriffslustigen Panther gleich durch den Raum.
    „Was soll das heißen, Herr Soloto?“, knurrte er.
    „Was das heißen soll? Nun, Sie sollten bedenken, dass Sie in letzter Zeit einige oberste Ratmitglieder mit Ihren ständigen Anfragen und Ausflüchten zum Teil sehr verärgert haben. Der eine oder andere hat bereits geäußert, dass er sich nicht mehr so sicher ist, ob Sie wirklich der richtige Mann sind, um den Kollektivismus in Russland zum Sieg zu führen!“, erklärte Soloto süffisant.
    „Ich verstehe! Sie trachten nach meinem Posten, Herr General, aber das können Sie vergessen! Seien Sie froh, wenn ich Sie nicht wegen Unfähigkeit liquidieren lasse!“, fauchte Uljanin.
    Soloto lächelte lediglich herablassend und betonte, dass wichtige Persönlichkeiten im Rat der 300 und im Rat der Weisen ihre schützenden Hände über ihn hielten.
    „Legen Sie sich nicht mit dem Falschen an, Herr Uljanin!“, gab er dem Kollektivistenführer zu verstehen. Daraufhin verließ er dessen Büro.
    Verstört blieb der KVSG-Chef zurück und fluchte seinem dreisten Rivalen hinterher. Einige Tage später musste er widerwillig den Rückzug seiner Hauptstreitmacht aus Weißrussland akzeptieren und langsam wurde ihm bewusst, dass seine Konkurrenten innerhalb der KVSG heimlich an seinem Stuhl sägten.
    In einer riesigen Umfassungsbewegung hatte die Volksarmee der Rus den größten und wichtigsten Teil der schwarz-roten Invasionsarmee flächendeckend im Rücken attackiert und so maximalen Schaden angerichtet. Etwa 5 Millionen gegnerische Soldaten hatten in diesem Kampf über 1,6 Millionen Volksarmisten und Warägern gegenüber gestanden, weiterhin einer Viertelmillion Japaner und einer halben Million Soldaten Tschistokjows, die sich in den westlichen Städten Weißrusslands eingegraben oder einen Gegenangriff von St. Petersburg aus unternommen hatten. Das Resultat dieser riesigen Schlacht, deren Front sich über Hunderte von Kilometern erstreckt hatte, war furchtbar. Über 3 Millionen Tote und Verwundete hatte allein Uljanins Hauptstreitmacht zu beklagen. Um die 2,2 Millionen Soldaten waren auf Seiten der Rus und Japaner gefallen oder schwer verletzt worden.
    Die GCF-Truppen in Karelien waren bereits vor den Kämpfen um St. Petersburg von den Japanern vertrieben worden, was den weiteren Kriegsverlauf für die Rus äußerst positiv beeinflusst hatte. Dass die Front angesichts solch gewaltiger Verluste nicht vollständig zusammengebrochen war, hatte Artur Tschistokjow nur dem unglaublichen Opfermut seiner Soldaten in der nördlichen Ukraine und im Westen Weißrusslands zu verdanken. Diese hatten nicht nur die aus Polen kommenden GCF-Verbände aufgehalten, sondern auch mit einer fanatischen Verbissenheit gegen die kollektivistische Übermacht gekämpft.
    Vielfach waren die Verteidiger bis zum letzten Mann in ihren Stellungen gefallen und nur eine kleine Anzahl von ihnen war lebend aus den brutalen Abwehrschlachten gegen Uljanins Massenarmee zurückgekehrt.
    Letztendlich hatten die schwarz-roten Heerführer im Süden 800.000 Tote und Verwundete hinnehmen müssen, die Rus um die 300.000.
    Weitere 50.000 GCF-Soldaten waren beim Versuch, nach Weißrussland einzudringen, ebenfalls getötet oder gefangen genommen worden. Nach diesem Gemetzel zogen sich Uljanins Verbände schließlich wieder nach Osten zurück, um sich neu zu formieren. Das war Artur Tschistokjows Glück, denn viel hatte er nicht mehr in der Hand, um den feindlichen Ansturm aufzuhalten.
    „Die Kollektivisten haben ihren Angriff vorerst abgebrochen. Wir haben es tatsächlich geschafft, sie erst einmal aufzuhalten“, sagte Artur Tschistokjow und blickte trotz seiner deutlich sichtbaren Erschöpfung zufrieden zu den vor ihm versammelten Kabinettsmitgliedern und Offizieren seiner Armee herüber.
    Das Kalenderblatt zeigte heute den 27. September. Frank war mit Alfred zum ersten Mal seit Wochen wieder nach Minsk gefahren. Die weißrussische Hauptstadt war durch die ständigen Bomberangriffe der schwarz-roten Luftwaffe in letzter Zeit stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Unzählige Gebäude, darunter auch der Präsidentenpalast, waren nur noch Schutthaufen. Franks Wohnhaus war jedoch glücklicherweise nicht getroffen worden.
    Artur Tschistokjow redete weiter und bedankte sich bei allen seinen Mitstreitern mit feierlicher Stimme: „Euer Heldenmut hat das Unmögliche geschafft und die feindliche Übermacht wider allen Erwartungen aufgerieben. Aber der Preis war hoch!

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