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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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geworden war.
    „In den letzten zwei Wochen sind Tausende von schwarz-roten Soldaten zu uns übergelaufen oder haben sich ergeben, weil sie nicht mehr für Uljanin kämpfen wollen. Das zeigt mir, dass die Militärmacht unserer Feinde langsam dahinschwindet. Die Verluste an Panzern, Geschützen und Flugzeugen, welche die Kollektivisten in den letzten Monaten haben hinnehmen müssen, können kaum noch durch Uljanins marode Wirtschaft ausgeglichen werden. Dieser Mann, der große Weltbefreier, ist ja kaum in der Lage, die von ihm „befreiten“ Menschen mit Wasser und Brot zu versorgen!“, rief Artur Tschistokjow durch den Saal.
    Seine Mitstreiter lachten, klatschten kräftig in die Hände. Frank und Alfred, die heute zusammen den diesjährigen „Tag der Freiheit“ in Minsk besuchten, schenkten dem Rebellenführer ebenfalls ein verhaltenes Schmunzeln.
    „Warum die Kollektivisten seit einiger Zeit nicht mehr ständig neues Kriegsmaterial aus Übersee geliefert bekommen, kann ich mir auch nicht erklären. Allerdings stimmt es mich nicht sonderlich traurig.
    Stattdessen gehen sie mit immer schlechter ausgerüsteten Infanteriehorden gegen uns vor und hetzen sogar halbe Kinder in den Krieg!“, sprach der weißrussische Präsident mit donnernder Stimme.
    Wieder brandete ihm tosender Applaus entgegen und viele seiner Anhänger sprangen sogar von ihren Stühlen auf.
    „Uljanin hat Minsk, St. Petersburg und so weiter nun schon mehrfach bombardieren lassen und seine Luftwaffe hat schrecklichen Schaden angerichtet, doch inzwischen nehmen die Angriffe ab. Offenbar geht dieser spitzbärtigen Ratte auch in diesem Punkt die Luft aus. Trotz der angeblich so großartigen Wirtschafts- und Sozialdoktrin von Logenbruder Mardochow, scheint die Produktion neuer Kampflugzeuge offenbar nicht mehr so richtig anzulaufen.
    Allerdings sind auch unsere Verluste gewaltig und wir brauchen sie nicht klein oder schön zu reden. So viele junge Soldaten haben sich im Glauben an unsere Sache auf den Schlachtfeldern dieses Bürgerkrieges geopfert und ich will endlich, dass es vorbei ist!
    Deshalb kann es für uns nur einen Weg geben und dieser Weg führt uns nach Moskau! Hier ist das Gehirn der kollektivistischen Macht, hier ist die Schaltzentrale dieser Verbrecherbrut und hier werden wir der Bestie endgültig den Kopf abschlagen!“
    Ein etwas weniger enthusiastisch klingendes Klatschen klapperte durch den Saal. Frank warf Alfred einen vielsagenden Blick zu.
    „Ich darf gar nicht daran denken! Moskau!“, schnaufte Bäumer und hielt sich den Kopf.
    „Wenn wir die Sache nicht bald beenden, dann wird sie uns beenden. Wir halten auch nicht mehr lange durch und zurzeit scheinen die Kollektivisten wirklich geschwächt zu sein. Vielleicht liegt Artur richtig und die Eroberung Moskaus ist die einzige Möglichkeit, diesen verdammten Bürgerkrieg endlich zu beenden“, gab ihm Frank zu verstehen.
    Und während Uljanins Herrschaft immer brüchiger wurde, Hungeraufstände wüteten und zunehmende Konflikte zwischen Russen und Einwanderern Moskau erschütterten, bereitete Artur Tschistokjow die alles entscheidende Offensive auf die größte Metropole des Landes vor. Tausende von neuen Freiwilligen strömten zu den Drachkopfbannern, darunter sogar ganze Verbände der schwarz-roten Armee, die dem Kollektivismus enttäuscht den Rücken gekehrt hatten.
    Innerhalb weniger Wochen waren mehrere neue Divisionen der Volksarmee aufgestellt worden und auch die Japaner hatten weitere Panzer und Geschütze aus Übersee geliefert. Vitali Uljanin war nach wie vor auf sich allein gestellt und der Rat der Weisen dachte auch jetzt nicht daran, dem Kollektivistenführer mit militärischen oder finanziellen Mitteln unter die Arme zu greifen. Zu tief war der Bruch zwischen ihm und dem spitzbärtigen Revolutionsführer. Uljanin hatte seine ehemaligen Gönner zu oft durch seine Eigensinnigkeit vor den Kopf gestoßen. Nun hatten sie ihren Blick vorerst von den Ereignissen in Russland abgewandt und ihr Interesse der noch immer um sich greifenden ODV-Epidemie in Asien und den als extrem wichtig verstandenen Zwangsregistrierungen in Nordamerika und Westeuropa gewidmet.
    Frank sah zu Pjotr Balkov herüber, der sich bewusst in seine Nähe gestellt zu haben schien und ihm zulächelte. Der Anführer der Warägergarde zwinkerte dem jungen Russen zu. Dann blickte er wieder starr geradeaus, genau wie die zahllosen Soldaten hinter ihm.
    „Morgen führe ich euch vor die Tore Moskaus und dann

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