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Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038

Titel: Beutewelt 05 - Bürgerkrieg 2038 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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brachte sie dem siegestrunkenen Rebellenführer vorerst wenig Sympathie entgegen.
    Diesen störte das jedoch nicht, denn Tschistokjow hielt nicht viel von der überwiegenden Zahl der Moskowiter und es reichte ihm erst einmal vollkommen aus, wenn sie sich ihm nicht mehr entgegenstellten.
    Die neue Führung der KVSG hatte sich inzwischen noch weiter nach Osten zurückgezogen und die Volksarmee wurde nicht müde, die noch von den schwarz-roten Soldaten besetzten Städte und Ortschaften weiter anzugreifen.
    Nach einem Volksaufstand, den die Rus tatkräftig unterstützten, wurden letztendlich auch Jaroslavl, Kostroma und Niznij Nowgorod Anfang Dezember erobert. Die führenden Generäle der schwarz-roten Armee hatten ihr Hauptquartier derweil nach Kazan verlegt, doch der Untergang ihrer in Auflösung befindlichen Streitmacht war nur noch eine Frage der Zeit. Kilometer um Kilometer schob die Volksarmee die Front weiter nach Süden und Osten, den Feind immer mehr in Richtung des Uralgebirges drängend. Den siegreichen Truppen der Rus folgten die Einheiten Peter Ulljewskis, die jetzt ihren eigenen Feldzug gegen die Feinde des russischen Volkes begannen.
    Frank, Alfred und vor allem Artur Tschistokjow konnten es in diesen Tagen oft kaum glauben, dass sie das Unmögliche geschafft hatten. Russland war von ihnen tatsächlich befreit worden, doch der Preis dafür war furchtbar. Der jahrelange Bürgerkrieg hatte Millionen Opfer gefordert und er war noch immer nicht ganz beendet.
    Doch an der Tatsache, dass Russland auf dem sicheren Weg zu Freiheit und Unabhängigkeit war, gab es jetzt keinen Zweifel mehr. Der Lebenstraum Artur Tschistokjows und seiner Getreuen hatte sich erfüllt und der Rebellenführer sprach in dieser Zeit nicht selten von „himmlischer Fügung“ und „seinem göttlichen Auftrag“.
    Frank Kohlhaas, Alfred Bäumer und viele Tausend Waräger und Volksarmisten durften nach der Eroberung Moskaus hingegen wieder in die Heimat zurückkehren und versuchten, sich von den Schrecken des Bürgerkrieges zu erholen. Mitte Dezember, als sich der erste Schnee des Jahres 2041 in den russischen Weiten niederließ, kehrte Frank nach Ivas zurück. Er freute sich darauf, endlich in Frieden leben zu dürfen.
    Hunderte von Arbeitern hatten inzwischen damit begonnen, den von Uljanins Bombern zerstörten Präsidentenpalast in Minsk wieder aufzubauen. Das Gleiche galt für den Rest der weißrussischen Hauptstadt, die zum Großteil zerstört worden war.
    Einige enge Berater und Freunde Artur Tschistokjows hatten sich heute in einem Hotel in Minsk getroffen, um mit diesem einen gemütlichen Abend zu verbringen und ein wenig zu plaudern. Draußen vor dem Fenster des schwach beleuchteten Speisesaals kamen dicke Schneeflocken vom Himmel und die Atmosphäre wirkte entspannt und bereits weihnachtlich.
    „Morgen werde auch ich Minsk erst einmal für einige Zeit verlassen und zu meiner Familie nach Ivas reisen“, erklärte Wilden den anderen, genüsslich an seinem Weinglas nippend. Artur Tschistokjow lächelte. Er erhob sein Glas.
    „Auf ein freies Russland!“, rief er und seine Mitstreiter prosteten ihm feierlich zu.
    „Wie geht es jetzt weiter, Artur?“, wollte Oleg Igorewitsch, der Sektionsleiter der Freiheitsbewegung von Smolensk, wissen.
    Außenminister Wilden verdrehte die Augen. Er machte den Eindruck, dass ihn heute nichts weniger als die Politik interessieren würde. Das war mehr als ungewöhnlich, denn ansonsten gab es für den älteren Herrn kein anderes Thema.
    „Wir werden dieselben Aufbaumaßnahmen wie nach unserer Revolution in Weißrussland nun auch in Russland selbst durchführen. Wir ordnen alles neu, geben Russland dem russischen Volk zurück und organisieren den Wiederaufbau. Lesen Sie in „Der Weg der Rus“ nach, da steht doch alles drin. Ansonsten bin ich einfach froh, wenn erst einmal Ruhe ist und wir auch die Reste des Kollektivismus beseitigt haben“, gab Tschistokjow zu verstehen.
    „Ich denke auch, dass wir noch genügend Zeit haben werden, diese ganzen Dinge zu besprechen“, warf Verteidigungsminister Lossov in die Runde.
    „Aber wer soll Moskau verwalten, Herr Tschistokjow?“, fragte ein junger General der Volksarmee.
    „Das muss ich mir noch überlegen. Ich werde Moskau jedenfalls seine politische und wirtschaftliche Bedeutung nach und nach entziehen und nicht sonderlich viel Geld in den Wiederaufbau der Stadt stecken. Dieses Ballungszentrum ist in den letzten Jahrzehnten zu einem riesigen,

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