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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Rus bereits in die Kritik geraten und einige scheinen ihm nicht mehr ganz zu vertrauen.
    Selbst Leute wie Thorsten Wilden haben sich mit ihm zerstritten, wie uns erzählt worden ist. Ich denke, wenn der russische Staatschef wirklich auf Krieg aus wäre, dann hätte er sich in letzter Zeit schon einmal irgendwo verplappert. Aber er hat es nicht. Nirgendwo!“
    Der Vorsitzende des obersten Rates stutzte. „Ich kann nicht so recht glauben, dass Tschistokjow wirklich so naiv ist.“
    „Verzeihen Sie, Meister, aber wenn der Aufbau einer geheimen Atomwaffenarmada wirklich in großem Stil stattfinden würde, dann wäre uns davon längst berichtet worden!“, betonte der Geheimdienstchef.
    „Was ist mit diesen seltsamen Forschungszentren, in denen angeblich die neuen Waffen der Rus entwickelt werden? Haben Sie da schon genauere Informationen bekommen können?“, fragte ein ergrautes Ratsmitglied den Chef der GSA.
    „Bisher wissen wir noch nicht genau, wo sich diese Labors befinden. Wir tippen auf Weißrussland oder das Baltikum. Allerdings ist es äußerst schwierig, das geheime Forschungsteam Tschistokjows zu infiltrieren, denn die ADR überwacht jeden Wissenschaftler rund um die Uhr. Artur Tschistokjow hat jedem der Forscher drakonische Strafen angedroht, wenn er sich nicht an den Geheimhaltungsbefehl hält. Man hat uns erzählt, dass ADR-Chef Ulljewski bereits vier Wissenschaftler nur auf Verdacht hat erschießen lassen.“
    Jetzt schlenderte der Weltpräsident in seiner üblichen arroganten Art durch das Besprechungszimmer und lehnte sich an die Kante eines prunkvollen Tisches aus dunklem Eichenholz.
    „Nehmen wir doch einmal an, dass unser russischer Freund wirklich nur ein naiver Trottel ist, der tatsächlich an unser Friedengeschwätz glaubt. Das wäre doch gar nicht so abwegig, oder? Es könnte doch sein? Er wäre nicht der erste Staatsmann und auch nicht der erste König oder Kaiser, den wir mit einfachen Versprechungen und Schmeicheleien zu Fall gebracht haben. Diese bewährte Methode hat uns einen großen Teil unserer heutigen Macht gebracht. Unsere Feinde waren immer zu gutgläubig. Warum sollte es Tschistokjow nicht auch so sein?“
    Ein leises Murmeln breitete sich unter den Logenbrüdern aus, der Vorsitzende des Rates der 13 schaltete sich ein.
    „Ich befehle, dass der Aufbau einer GCF-Invasionsarmee schneller vorangetrieben wird. Wir müssen den Nationenbund und Japan in naher Zukunft vernichten. Die Wirtschaft in den Verwaltungssektoren muss daher Stück für Stück auf Krieg umgestellt werden, damit Waffen, Panzer, Flugzeuge und so weiter hergestellt werden können. Weiterhin werde ich unseren Medien frühzeitig den Befehl geben, eine Kriegsstimmung gegen Artur Tschistokjow erzeugen“, sagte der oberste Weise.
    „Ich schlage vor, dass vor allem die Medien, die ich nach wie vor als unsere wichtigsten Werkzeuge betrachte, noch eine Weile gute Miene zum bösen Spiel machen, damit sich dieser Bastard Tschistokjow auch wirklich sicher fühlt und nicht doch noch auf die Idee kommt, selbst massiv aufzurüsten.
    Wir müssen ihm weiter schmeicheln, ihn loben und umgarnen, bis wir bereit sind, ihn zu Asche zu verbrennen. Soll er noch eine Weile an den Frieden glauben, dieser Narr! Das Erwachen aus diesem Traum wird für ihn dann umso grausamer sein!“, bemerkte der Weltpräsident und der Vorsitzende des Rates nickte zustimmend.

    Nach und nach begann die Weltregierung nun mit intensiven Kriegsvorbereitungen und die Global Control Force wurde mit Massen von neuen Rekruten aufgestockt. Wann es zum Konflikt mit dem Nationenbund der Rus kommen sollte, war von den Strategen des Weltverbundes noch nicht genau festgelegt worden, aber es ergingen inzwischen die ersten Befehle an die Gouverneure der einzelnen Verwaltungssektoren, die besagten, dass sie verpflichtet wären, neue Regimenter für die GCF auszuheben.
    Auf Dauer sollte eine Armee von etwa 10 Millionen Soldaten in Nord- und Südamerika aufgestellt werden, die eines Tages in Europa an Land gehen sollte, um Tschistokjows Reich anzugreifen.
    Der afrikanische Kontinent sollte vorerst etwa 3 Millionen neue Soldaten zur Verfügung stellen und im Nahen Osten und Arabien lautete der Befehl, ungefähr die gleiche Anzahl neuer Truppen zu rekrutieren. Australien sollte eine halbe Million Soldaten für einen zweiten Angriff auf Japan sammeln, die Sub-Gouverneure von Indonesien, China und Indien erhielten die Anweisung der GCF bis zum Beginn des Krieges mindestens 15

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