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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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nach unerwünschten Mithörern ab.
    „Und Artur verwaltet diese Konten ganz allein?“
    „Ja, nur er kennt die Codes. Er hat das Geld mehr oder weniger einfrieren lassen. Ich bin sicher, dass er sich noch weitere Summen bei den internationalen Banken leihen wird.“
    „Was?“, fauchte Wilden aufgebracht.
    „Ja, das hat er jedenfalls angedeutet“, sagte Dr. Gugin und schluckte.
    „Was zum Teufel will Artur mit diesem Geld denn? Warum leiht er sich überhaupt etwas bei diesen Verbrechern und macht sich damit von ihnen abhängig? Und warum investiert er es nicht in die russische Wirtschaft und den Aufbau, wenn er es schon hat?“
    „Ich weiß es nicht, Herr Außenminister.“
    „Diese Schweine haben ihn längst gekauft. Wir haben es doch in den letzten Monaten gesehen, wo sein revolutionärer Geist geblieben ist. Und wir haben es bei den ganzen Gesprächen und Verhandlungen erlebt, wie sie ihn mittlerweile vor ich her schieben und er sich auf jede ihrer Forderungen einlässt.“
    „Sie haben ja Recht, Herr Wilden“, stöhnte Dr. Gugin betrübt.
    „Das ist nicht mehr der Artur Tschistokjow, der Weißrussland befreit und den russischen Bürgerkrieg gewonnen hat. Das ist eine Marionette der Logenbrüder geworden.“
    „Das sind sehr schwere Vorwürfe, Herr Wilden.“
    „Es ist aber so!“, schnaubte der Deutsche.
    „Vielleicht schätzen wir Artur aber auch falsch ein“, gab Dr. Gugin zu bedenken.
    „Falsch einschätzen? Was gibt es denn da falsch einzuschätzen? Er macht in letzter Zeit alle Fehler, die man in seiner Position nur machen kann. Irgendwann gliedert er den Nationenbund der Rus wieder dem Weltverbund an und…“
    „Jetzt übertreiben Sie aber, Herr Wilden!“, fuhr ihm Dr. Gugin in die Parade. Er schien langsam wütend zu werden. „Artur baut Russland zu einem blühenden Land und zu einer Weltmacht auf…“
    „Wenn er seine Seele verkauft, dann nützt das alles auf Dauer nichts. Die Logenbrüder haben in der Vergangenheit die Nationen Europas und auch den Rest der Welt langsam unterwandert und vergiftet. Dieses alte Spiel wiederholt sich gerade vor unseren Augen. Sie wollen doch keinen Frieden mit uns, sie wollen in Ruhe aufrüsten und uns von innen heraus schwächen. Das wissen Sie doch, Dr. Gugin.“
    „Ja, natürlich, Herr Wilden!“
    „Und wenn wir schwach genug sind, werden sie Russland und alles was uns lieb und teuer ist, für immer niederbrennen und auslöschen!“, donnerte der Außenminister.
    „Sicherlich haben Sie nicht ganz Unrecht…“, antwortete Dr. Gugin seinem langsam vor Zorn errötenden Gesprächspartner. Dieser holte indes ein Buch aus seinem Aktenkoffer und blätterte hastig darin herum.
    „Mit den Kräften der Völkerzersetzung können wir nicht verhandeln, denn während sie von Vertrauen reden, denken sie daran, uns im Schlaf zu erdrosseln. Unser Kampf läuft auf einen finalen Konflikt hinaus, in dem der Mensch Europas und auch sämtliche andere Menschen dieser Erde an eine Weggabelung kommen werden: Der eine Weg führt in die Hölle der ewigen Sklaverei und des Untergangs, während der andere Weg das Menschengeschlecht zu Freiheit und Aufstieg leitet.
    Mit den Weltvergiftern kann es daher auch keinen Frieden geben. Es werden auf Dauer nur wir oder sie weiterexistieren können. Und ich bin entschlossen, meinen Weg niemals zu verlassen, und habe den Propheten des Zerfalls einen kompromisslosen Kampf angesagt, der erst mit meinem Tod enden wird.“
    Dr. Gugin schwieg, denn er wusste, woraus diese Zeilen stammten. Sie waren aus Artur Tschistokjow Werk „Der Weg der Rus“….

Krieg ist Frieden

    Frank hatte sich inzwischen fest vorgenommen ein Leben ohne Kriege und Revolutionen zu führen, was natürlich nicht heißen sollte, dass er es auf Dauer auch tat.
    „Spiel doch ab!“, brüllte Alf und fasste sich an den Kopf.
    Frank glotzte schon stark angetrunken auf den Fernsehbildschirm; er stieß einen Fluch aus. Heute spielte „Drachenboot Minsk“ gegen den „Sportclub Rjazan“. Minsk hatte bereits zwei Treffer kassiert.
    „Dieser Ivaninski ist doch ein dummes Arschloch! Wie kann man diesen verdammten Ball nicht reinmachen?“, lallte Kohlhaas, um anschließend einen kräftigen Schluck Bier zu sich zu nehmen.
    „Scheiße!“, blökte Alf durch das Wohnzimmer und ließ einen donnernden Rülpser folgen.
    Eigentlich waren die beiden bisher keine sonderlich großen Fußballfans gewesen, aber in letzter Zeit hatten sie aus lauter Langeweile damit angefangen,

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