Bewahre meinen Traum
Streicheleinheiten unter der Decke. „Ich kann nicht reden, wenn du das machst.“
„Dann geht mein Plan ja auf.“
„Werden wir wirklich nicht darüber reden?“
Das wäre zu schön, um wahr zu sein, dachte er. Aber er merkte, dass es ihr wichtig war, und wurde ernst. „An dem Tag auf dem Dachboden, als du mich gefragt hast, wieso ich dir von meiner Ehe erzähle. Ich wollte, dass du weißt, dass ich es verstanden habe. Ich weiß, was schiefgelaufen ist. Und ich weiß, wie ich es richtig machen kann.“
„Das ist alles irgendwie ein bisschen zu schnell für mich.“
Er dachte an all die Male, als sich ihre Wege in den letzten Jahren gekreuzt hatten. „Für mich nicht.“
„Ich komme mit Veränderungen nicht so gut klar“, gab sie zu.
„Glaub mir, Veränderungen sind nichts Schlimmes.“
„Das kommt darauf an, in was es sich verändert. In etwas Gutes, Starkes, Erfüllendes – oder in etwas Kompliziertes und Chaotisches und Trauriges.“
„Du tust gerade so, als hätten wir keine Wahl. Bekomm jetzt keine kalten Füße, Nina. Dafür ist es zu spät.“ Mit seinem Zeigefinger fuhr er die Linie ihrer Wange nach. Er wollte jeden Teil von ihr kennenlernen, die Landschaft ihres Körpers ebenso wie die Geheimnisse ihres Herzens.
Sie drehte sich zu ihm. Unsicherheit lag in ihrem Blick. „Was tun wir hier, Greg?“
„Uns verlieben.“
„Haha, sehr lustig.“
„Ich mache keine Witze. Wir verlieben uns. Sag mir, dass du es nicht auch fühlst.“
„Du kannst nicht einfach …“
„Sicher kann ich, Liebste. Es ist mir schon mal passiert. Ich weiß, wie es sich anfühlte. Ich erkenne alle Zeichen. Und das hier ist … wow. Besser als alles, was ich je zuvor gefühlt habe.“
„Okay, ich bin in diesen Dingen vielleicht nicht so erfahren, aber ich bin mir sicher, dass ich das Gefühl erkennen würde, wenn es auftaucht.“ Sie duckte sich, während sie sprach, als wollte sie nicht, dass er ihr Gesicht sah.
„Es fällt dir vermutlich schwer, es zuzugeben, aber mein Gott, Nina, letzte Nacht gab es Momente …“ Sein Körper reagierte allein auf die Erinnerung, und er rutschte näher zu ihr heran, fing ihr überraschtes Keuchen mit einem Kuss auf, schmeckte sie, fuhr mit seinen Händen über ihren Körper. „Es gibt Dinge, die können selbst im Dunkeln, wenn alle Lichter aus sind, nicht verborgen bleiben.“
Ein kleiner Schauer überlief sie, als er sie streichelte und näher an sich zog.
Greg gefiel die Richtung nicht, die ihre Unterhaltung eingeschlagen hatte. Reden war in dieser Situation nicht angemessen. Es gab Dinge, die er ihr sagen musste, aber nicht mit Worten. Er kannte einen Weg, die Diskussion abzuwenden. Mehrere Wege sogar. Ein paar davon hatten sie letzte Nacht ausprobiert. Vielleicht würden sie heute Morgen noch ein paar weitere entdecken.
23. KAPITEL
O kay, Nina, sagte sie sich, als sie aus dem Auto stieg und sich auf die Suche nach Jenny und Olivia machte. Sie hatte eingewilligt, ihnen heute im Camp Kioga zu helfen, kleine Vogelfutterbeutel für die Hochzeit vorzubereiten. Konzentrier dich, befahl sie sich. Sei cool. Und benimm dich um Himmels willen nicht so, als wäre etwas anders als sonst.
„Irgendwas an dir ist anders“, bemerkte Jenny, als Nina das Haupthaus betrat. Jenny hatte die ganzen Materialien auf einem Tisch ausgebreitet – Rollen von weißem Satinband, kleine Tüllquadrate, ein großer Sack mit Vogelfutter.
Nina versuchte, sich lässig zu geben. Okay, vielleicht war ihr Gang ein wenig vorsichtig. Vielleicht hatte sie einen leicht dümmlichen, zufriedenen Ausdruck auf dem Gesicht. Sie und Greg hatten die letzte Woche über jede Nacht miteinander verbracht und waren dabei nicht viel zum Schlafen gekommen. Und sie liebte es. Sie liebte jeden kleinen Schmerz und Stich, den sie spürte, während sie tagsüber ihrer Arbeit nachging und ihr köstliches Geheimnis tief in sich bewahrte. Es gab Augenblicke, in denen sie sich auch verletzlich fühlte und Angst davor hatte, was als Nächstes passieren würde, aber auch das behielt sie für sich.
„Ich war beim Friseur“, sagte sie zu Jenny.
„Nein, das ist es nicht … Oh, du hattest Sex.“
„Hatte ich ni…“
„Doch, hattest du. Und das wurde auch langsam mal Zeit. Es ist Greg, oder?“
„Was ist Greg?“, fragte Olivia, die gerade mit einem Korb voll weiterer Sachen hereinkam. Ihr kleiner Hund folgte ihr auf dem Fuß.
„Nina hat mit Greg geschlafen.“
„Das wurde auch langsam Zeit.“ Olivia
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