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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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richtete sich auf und drehte sich um.
    Nina stand da, nur in ein Laken gewickelt, und schaute ihn an. Sie sah aus wie eine Miniaturgöttin, mit den kurzen, verwuschelten Haaren, der weichen, olivfarbenen Haut und dem wie eine Tunika um sich geschlungenen Betttuch. Er spürte, wie ihr überraschter Blick von dem Teilchen in seinem Mund über seine nackte Brust zu den beiden Kaffeetassen wanderte, die er auf dem Karton balancierte.
    „Mmm“, sagte er und ging mit dem Kaffee voran ins Schlafzimmer, wobei er ihr mit einer Kopfbewegung bedeutete, ihm zu folgen. Er stellte alles ab und nahm das Gebäck aus dem Mund. „Geh zurück ins Bett“, befahl er zwischen zwei Bissen Sfogliatelle. „Ich bring dir Kaffee.“
    „Tust du nicht“, sagte sie von der Tür.
    „Zu spät.“ Er nahm ihre Hand und zog Nina zu dem ungemachten Bett. „Schon passiert.“
    „Greg …“
    „Kaffee“, sagte er. „Du trinkst ihn schwarz, richtig?“ Er reichte ihr eine Tasse und hielt ihr dann den Bäckereikarton hin. „Hungrig?“
    „In einer Minute.“ Sie lehnte sich gegen die Kissen und gab acht, dass das Laken nicht verrutschte. „Ich muss das erst einen Augenblick genießen. So etwas passiert mir nicht jeden Tag – ein Mann, der mir Kaffee ans Bett bringt. Ehrlich gesagt glaube ich, das ist das erste Mal.“
    Er stieß mit seiner Kaffeetasse an. „Aber nicht das letzte, wenn du bei mir bleibst.“ Mist, dachte er, sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten. Das klang nicht nur kitschig, es deutete auch an, dass sie eine Wahl hatte. Schnell verbarg er den Fehler, indem er sich übers Bett beugte und ihr einen langen, süßen Gutenmorgenkuss gab, den er erst beendete, als er fühlte, wie sich ihre Lippen unter seinen zu einem Lächeln verzogen. „Du bist schön, weißt du“, sagte er.
    Sie lachte leise und hob eine Hand an ihre zerzausten Haare. „Ja, ich weiß.“
    „Wirklich, ich meine es ernst.“
    „Okay, meinetwegen. Wegen so etwas fängt eine Frau keinen Streit an.“ Sie nippte an ihrem Kaffee und sah aus dem Fenster, während er sie anschaute. Sie seufzte zufrieden. „Ich liebe diesen Ausblick“, sagte sie.
    Einen Augenblick lang war Greg sich sicher, dass sie sagen würde „Ich liebe dich“, und selbst diese eingebildete Liebeserklärung hob seine Welt aus den Angeln. Dann fasste er sich wieder und realisierte, worüber sie wirklich sprach. Innerlich lachte er über sich.
    Er wandte sich auch der Aussicht über den See zu. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Ein schmaler, pinkfarbener Streifen zeigte sich am Horizont über den Hügeln und suchte sich seinen Weg hinunter zum Wasser. Ein paar kleine Nebelbänke hatten sich hier und da über dem See gebildet, und eine tiefe Stille lag über allem. Doch Greg wusste, dass das tiefe Gefühl der Zufriedenheit an diesem Morgen weniger mit dem Blick aus dem Fenster, sondern viel mehr mit der Frau in dem Bett hinter ihm zu tun hatte. So hatte sich sein Herz seit … noch nie angefühlt. Er selber hatte sich noch nie so gefühlt. Er hatte sich immer auf die Sophies und Brookes dieser Welt konzentriert. Aber Nina ließ ihn etwas empfinden. Irgendwie schaffte sie es, die Stelle in ihm zu finden, die vor ihr noch nie jemand hatte berühren dürfen.
    Er drehte sich zu ihr um und genoss ihren Anblick. Sie war noch ein wenig verschlafen und offensichtlich sehr dankbar für den Kaffee. Ihre Augen schienen verschleiert, ein wenig unfokussiert, und ihr Mund war so weich, als würde er sich jede Sekunde zu einem Lächeln verziehen. Er konnte einfach nicht widerstehen. Mit wenigen Schritten hatte er das Zimmer durchquert und schlüpfte zu ihr unter die Decke. Ein kleiner Spalt im Laken zwischen ihren Brüsten zog ihn magisch an. „Nina …“
    „Greg, ich …“
    Sie sprachen beide gleichzeitig und zögerten dann. „Tut mir leid“, sagte er. „Sag du.“
    Sie stellte ihre Kaffeetasse bedächtig auf den Nachttisch. „Ich dachte nur, du solltest wissen, das hier verändert einiges.“
    Er machte es sich neben ihr gemütlich, stützte sich auf einen Ellbogen und berührte mit der anderen Hand verschiedene Stellen an ihrem Körper. Dabei beobachtete er sie. „Gut. Ich bin bereit für was anderes.“
    Sie zitterte ein wenig, schob ihn aber nicht weg. „Das ist es also für dich? Eine kleine Veränderung, die die Langeweile vertreibt?“
    Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Ja, genau das ist es.“
    Sie legte ihre Hand auf seine und unterband damit seine

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