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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Finger auf ihn zeigen, könnte behaupten, er hätte ihr mehr als einen Abend versaut. Aber traurige Tatsache war, dass ihre Verabredungen jeweils lange vor den absurden Begegnungen mit Greg ein Ende gefunden hatten. Nicht seinetwegen, sondern ihretwegen und ihrer Unfähigkeit wegen, eine anfängliche leichte Zuneigung als Basis zur Entwicklung einer tiefen Beziehung zu nutzen. Das war ihr noch nie gelungen, und das war nicht Gregs Schuld. Er hielt ihr nur den Spiegel hin. Er küsste sie lediglich und zwang sie damit, sich einzugestehen, dass sie nicht den Hauch einer Ahnung hatte, wie es war, einen Mann zu lieben.
    Sie packte seinen Arm und spürte, wie sich die Muskeln anspannten. „Würdest du mir bitte erklären, was hier gerade passiert? Oder was deiner Meinung nach passieren sollte?“
    Er atmete tief ein. Seine Augen blitzen verärgert auf. „Sieh mal, wenn wir das tun – wenn dieser Abend so weitergeht, wie ich es mir verdammt noch mal wünsche, dass er weitergeht, wird das die Dinge zwischen uns ändern. Alles würde anders. Ich weiß nicht, wie es dir damit geht, aber ich hätte gegen eine Veränderung nichts einzuwenden.“
    Seine Offenheit und Eindringlichkeit waren beinahe zu viel für sie. Sie stand immer noch in Flammen von seinem Kuss. Dennoch bot er ihr eine Wahlmöglichkeit. Sie konnte alles so lassen, wie es war, oder alles ändern. Gleich hier, gleich jetzt. Er hatte ihr die Tür geöffnet, Ja zu sagen, ja, ich will das auch. Auch wenn er es nicht wusste, hatte sie das beinahe vom ersten Moment ihres ersten Treffens an gewollt. Damals, vor so vielen Jahren. In diesem einen Augenblick, an den er sich vermutlich gar nicht mehr erinnerte.
    Die Versuchung war beinahe mehr, als sie ertragen konnte. Eine kleine Stimme in ihrem Inneren forderte sie heraus, flüsterte ihr zu, warum versuchst du es nicht mal mit ihm und siehst, wohin es euch bringt.
    Ja, warum nicht? Weil der Einsatz zu hoch war. Greg war nicht irgendein Kerl, der sie zum Bowling mitnahm oder ins Kino einlud. Er war der Mann, für den sie arbeitete. Der Mann, bei dem sie es nicht ertragen würde, ihn zu verlieren – also war es sicherer, sich zurückzuziehen.
    Sie musste all ihre Willenskraft aufbieten, um sich dazu zu zwingen, einfach an ihm vorbeizugehen. „Gute Nacht, Greg. Wir sehen uns morgen früh.“
    „Warte mal, verstehe ich das richtig?“ Jenny musterte Nina eindringlich. Sie waren zusammen in Zuzu’s Petal, weil Nina sich für den Eröffnungstag ein neues Kleid kaufen wollte. „Er hat dich angemacht?“
    „Er war ziemlich eindeutig, wenn ich davon ausgehe, dass ‚über dich hermachen‘ das heißt, was ich glaube, dass es heißt“, gab Nina zu.
    Jenny erzitterte vergnügt. „Und ich dachte, so etwas passiert nur in den klassischen Schauerromanen. Und, wie war’s?“
    Nina lachte. „Du machst Witze, oder? Du glaubst wirklich, wir hätten es getan?“
    Jenny riss die Augen auf. „Soll das heißen, ihr habt nicht?“
    „Ich werde mich nicht mit Greg Bellamy einlassen. Nicht mal wenn ich die Bedeutung des Begriffs ‚sich über jemand hermachen‘ erfahre. Er ist der Feind“, sagte sie.
    „Weil er das Inn am Willow Lake gekauft hat.“
    „Genau.“ Sie nahm ein apfelgrünes Kleid vom Ständer und hielt es sich vor.
    Jenny nahm das Kleid und hängte es wieder weg. „Ich denke, es ist gut, dass er das getan hat. Er übernimmt das ganze Risiko. Es ist kein Leichtes, ein Geschäft zu haben.“
    Jenny musste es wissen, dachte Nina. Sie war seit ihrer Teenagerzeit erst Teilhaberin und jetzt alleinige Besitzerin der Sky River Bakery. Sie hatte schwere und unsichere Zeiten erlebt, in denen sie ohne Sicherheitsnetz auskommen musste.
    „Das weiß ich“, lenkte Nina ein. „Aber er hat mir meine Chance genommen, Erfolg zu haben – oder zu scheitern.“
    „Weißt du, was ich glaube? Ich glaube, die Besitzerverhältnisse des Inn haben damit gar nichts zu tun. Ich denke, was dir wirklich Sorgen macht, ist, dass du dich in Greg verlieben könntest.“
    „Verlieben …“ Nina stieß ein ungläubiges Schnauben aus. „Und warum sollte ich mir darüber Sorgen machen? Er ist der Letzte, in den ich mich verlieben will. Und außerdem, wieso sollte ich mich überhaupt in irgendjemanden verlieben? Ich gehe aus und hole die Zeit nach, die ich verpasst habe.“
    „Und wie läuft das so für dich?“
    „Sehr lustig, Doctor Phil.“
    Jenny reichte ihr ein figurbetontes Kleid aus pfirsichfarbenem Jerseystoff. „Glaub mir – und du

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