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Bewahre meinen Traum

Bewahre meinen Traum

Titel: Bewahre meinen Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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sich verziehen sollen.
    Der Sommer ist noch lang, sagte sie sich. Es gibt noch viele Gelegenheiten für Greg, zu lernen, dass er hier nicht hergehörte, dass er besser daran täte, Golfplätze oder Einkaufspassagen zu entwerfen. Die Ankunft der Gäste könnte alles noch mal verändern. Menschen waren launisch, ungerecht, schwer zufriedenzustellen. Sie könnten ihn bis zum Ende des Sommers klein gekriegt haben. Nina konnte es sich also leisten, ihm zuliebe – ihnen allen zuliebe – heute zufrieden zu sein.
    Sie warf einen Blick auf die Karte, die Sonnet ihr geschickt hatte. Viel Glück, Mom. Nina hatte sie unter den Empfangstresen an den Schreibtisch gelehnt, und als sie sie nun anschaute, verflog ihre Nervosität. Die Karte zeigt eine romantisierte Zeichnung von Casteau, der kleinen Stadt mit den kopfsteingepflasterten Straßen und alten Kirchen, wo Sonnet den Sommer über mit ihrem Vater und dessen Familie lebte.
    „Sie fehlt dir sehr, was?“, fragte Greg.
    Sie nickte, verwundert, dass er es bemerkt hatte. „Es fühlt sich ein wenig seltsam an, dass sie heute nicht hier ist. Sie war bei allen großen Ereignissen in meinem Leben anwesend, sogar bei meinem Highschoolabschluss. Dann der Abschluss vom College, meine Vereidigung als Bürgermeisterin, alles.“ Nina seufzte und berührte die Karte.
    „Also ist das hier ein großes Ereignis für dich“, sagte er.
    „Auf jeden Fall.“ Warum sollte sie ihm was vormachen?
    Aus irgendeinem Grund brachte ihn das zum Lächeln. „Für mich auch.“
    Ein Geräusch klang durch das offene Fenster – zuschlagende Autotüren und näherkommende Stimmen. Greg straffte die Schultern, und da kamen auch schon die ersten Gäste durch die Tür. „Willkommen im Inn am Willow Lake“, sagte er.
    Es waren die Morgans, ein Pärchen aus der Stadt – die überschwängliche Frau hieß Sadie und ihr ruhiger, nachsichtiger Ehemann Nate. Nina checkte die beiden ein, und Walter brachte sie zu ihrem Zimmer. In den nächsten paar Stunden begrüßten sie eine ganze Reihe von Gästen – ein Pärchen aus Buffalo, die das Internetpreisausschreiben für ein freies Wochenende gewonnen hatten. Eine junge Frau namens Kimberly Van Dorn, die alleine reiste und so unglaublich hübsch war, dass Nina ihr Tun unterbrach und einfach nur guckte. Natürlich so, dass Kimberly Van Dorn es nicht bemerkte. Sie sparte sich nämlich ihre gesamte Aufmerksamkeit für Greg auf und schaffte es, einige Schlüsselfakten wie nebenbei in die Unterhaltung einzustreuen – sie hatte als Kind ihre Ferien im Camp Kioga verbracht und war frisch geschieden.
    Greg ging sehr weltmännisch damit um, versicherte ihr, dass ihr Aufenthalt sehr entspannend würde, eine Möglichkeit, den Forderungen des alltäglichen Lebens eine Weile zu entfliehen.
    Sie sah kaum alt genug aus, um überhaupt verheiratet gewesen zu sein, geschweige denn schon wieder geschieden. Mrs Van Dorn war eine hochgewachsene Amazone mit den hohen Wangenknochen einer Katherine Hepburn und der Figur eines Bademodenmodels. Dazu hatte sie wallende rote Haare und – vermutlich das Attraktivste an ihr – fuhr einen feschen Sportwagen, aus dem sie eine Tasche mit Golfschlägern holte.
    Dennoch behandelte Greg sie genauso wie alle anderen Gäste, als er ihr den Zimmerschlüssel reichte und sie und ihr Designergepäck mit Walter auf den Weg schickte.
    „Willkommen im Inn am Willow Lake“, begrüßte er dann die nächsten Gäste.
    „Gayle, wie schön!“ Nina freute sich, ein vertrautes Gesicht zu sehen. Gayle war zu ihren Bürgermeisterzeiten ihre Assistentin gewesen. „Das sind Gayle Wright und ihr Mann Adam.“
    „Uns gehört die Windy Ridge Flower Farm.“ Gayle schaute sich im Salon um. „Die Blumen sehen hier fantastisch aus.“
    Nina hatte bei Gayle und Adam eine wöchentliche Lieferung in Auftrag gegeben. Gayle war eine Meisterin im Arrangieren von Sträußen und Gestecken. Anstatt des üblichen Dschungels an Blumen in einer riesigen Vase hatte sie kleine, immer nur aus einer Blumensorte bestehende Arrangements in durchsichtigen Vasen zusammengestellt, die nun in kleinen Grüppchen aus verschiedenen Größen überall im Salon verteilt waren. „Das Lob gebührt allein dir“, versicherte ihr Nina.
    Gayle strahlte. „Ich wünschte, die Kinder …“
    „Nein, tust du nicht“, unterbrach Adam sie. Dann wandte er sich an Nina. „Es ist das erste Mal, dass wir über Nacht von ihnen getrennt sind.“
    „Sie sind alle drei bei meiner Mutter“, erklärte

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