Bewegungswissenschaft
Beweglichkeitsfähigkeiten besser ausgeprägt sind.
Für das Erwachsenenalter liegen nur wenige gesicherte empirische Kenntnisse über die motorische Entwicklung vor. Die individuellen fähigkeits- und fertigkeitsspezifischen Ausdifferenzierungen und Höchstausprägungen erreicht der Mensch zu Beginn des frühen Erwachsenenalters (18./20.-30. Lebensjahr). Während die Männer im Durchschnitt ein höheres sportmotorisches Leistungsniveau erlangen als die Frauen, stellt sich die sportmotorische Höchstausprägung der männlichen Leistungssportler 2-4 Jahre später ein als bei den weiblichen Spitzenathleten. Die sportmotorische Leistungsfähigkeit nimmt bei Nichttrainierten bereits im frühen Erwachsenenalter beträchtlich ab.
Im mittleren und späten Erwachsenenalter (30.-60./70. Lebensjahr) zeigen beide Geschlechter, im Unterschied zur Alltagsmotorik und Arbeitsmotorik, zunächst allmähliche und ab dem fünften Lebensjahrzehnt fortschreitende, irreversible Verschlechterungen der sportmotorischen Leistungen. Der Umfang der Abnahme der konditionellen und koordinativen Fähigkeiten erfolgt trainingsabhängig mit großen interindividuellen Unterschieden. Zu den markanten Kennzeichen des späteren Erwachsenenalters (ab 60./70. Lebensjahr) zählt mit beachtlichen interindividuellen Unterschieden die nicht aufhaltbare Verschlechterung der Gesamtmotorik und dies unabhängig vom Trainingsniveau.
Zentrale Begriffe
Adoleszenz, Aktualgenese, Akzeleration, Anthropogenese, Aufgabenfaktoren, Entwicklung, Entwicklungsphasen, Erwachsenenalter, gemischte Längsschnittmethode, Jugendalter, Kleinkindalter, Kohortenmethode, Längsschnittmethode, motorische Entwicklung, Neugeborenenalter, Ontogenese, Phylogenese, Pubeszenz, Querschnittmethode, Retardation, Schulkindalter, sensible Phasen, somatische Entwicklung, sportmotorische Entwicklung, Vorschulkindalter.
Zur vertiefenden Weiterarbeit
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