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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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auf Joan Beaufort zu verdanken hatte, dass er Aylinn hier und heute vor dem schottischen König ehelichen konnte.
    Und nicht, wie er es sonst zweifellos trotzdem getan hätte, in irgendeiner Kapelle in Frankreich.
    »Schon gut, Sir Rupert«, mischte sich Joan Beaufort ein. »Mein Gemahl beliebte zu scherzen.« Auch sie ehrte Rupert, indem sie auf den Pluralis Majestatis verzichtete.
    »Tatsächlich, beliebte ich?«, fragte James und lachte dann leise, als er Ruperts etwas verwirrte Miene bemerkte. »Tatsächlich, ich beliebte es«, fuhr er fort und beugte sich dann vertraulich vor. »Nehmt einen königlichen Rat entgegen, mein lieber Lordkämmerer. Wenn Eure Gemahlin Eure geheimsten Gedanken liest, kommt ja nicht auf die Idee, ihr zu widersprechen.«
    »Diesen Gedanken habe ich sogar gehört, Majestät«, meinte Joan, und diesmal lachte auch Rupert. Doch dann wurden sie alle ernst, denn Sir Archibald hatte mit Aylinn im Arm das Podest erreicht. Rupert ging ihm einen Schritt entgegen und nahm die Hand von Aylinn. Er half ihr die Stufen hinauf, und Aylinn sah ihm dabei die ganze Zeit in die Augen. Er glaubte, sein Herz müsste vor Liebe überquellen, und sah in ihrem Blick, dass es ihr genauso ging. Er musste sich zusammenreißen, um sie nicht zu küssen, aber er erinnerte sich an das Versprechen, das er dem König gegeben hatte. Und an das ihn im selben Moment James mit einem unüberhörbaren Räuspern ebenfalls erinnerte.
    »Wohlan denn«, erhob der König seine Stimme, als das allgemeine Gemurmel stärker wurde. »Beginnen Wir mit der Zeremonie …!«
    Nanette hatte sich nicht zu den übrigen Hofdamen gesellt, sondern war als Brautjungfrau neben Buffon O’Dermick stehen geblieben. Sie hatte die Hand ihres irischen Geliebten gepackt und sich an seine Schulter gelehnt. Buffons Miene verriet, dass er stolz und glücklich war, und das Leuchten in seinen Augen ließ Aylinn hoffen, dass diesmal vielleicht Nanette und Buffon gleichzeitig den Wunsch haben könnten, einander das Jawort zu geben. Verdient hätte Nanette es. Bei Buffon war sie sich da nicht ganz so sicher.
    Die beiden standen neben Connor McPherson und seiner Gemahlin Juliet.
    Die beiden strahlten über das ganze Gesicht, wie Aylinn beim Hineinkommen gesehen hatte, aber sie wusste nicht, ob sie sich über ihr Glück so freuten oder darüber, dass Connors und Juliets Tochter Elizabeth schon bald ein Geschwisterkind bekommen würde. Das hatte ihr Juliet erst vor einigen Tagen gestanden, und man sah ihr ihren Zustand nicht an. Aber vermutlich freute sich ihre Freundin über beides, und auch Connor schien sich zu freuen, dass Aylinn, die einmal geglaubt hatte, in ihn verliebt zu sein, endlich den Mann ihres Lebens gefunden hatte.
    Sir Archibald war zurückgetreten und hatte sich neben seiner Gemahlin Lady Hester aufgebaut. Er strahlte über das ganze Gesicht, als wäre er tatsächlich der Brautvater, und leckte sich die Lippen.
    »Untersteh dich!«, zischte Lady Hester, als er sich suchend nach etwas zu trinken umsah. »Wenn du etwas trinkst, dann Wasser.« Sie rückte unauffällig ein Stück dichter an ihn heran. »Glaub ja nicht, dass deine Pflichten weniger werden, nur weil du und der König dem Brautpaar noch eine Überraschung zu bieten haben. Sie verlagern sich nur, vom Ratssaal in unser Boudoir. Also trink nicht zu viel. Ich gedenke heute noch mit dir zu feiern, Archi, mein Liebster!«
    Sir Archibald wollte beleidigt etwas erwidern, stattdessen jedoch riss er erstaunt die Augen auf und hustete vernehmlich, um seinen erstaunten Aufschrei zu unterdrücken. Wenn er sich nicht allzu sehr irrte, hatte seine vornehme und würdevolle Gemahlin Lady Hester von Grant ihn soeben in den Allerwertesten gekniffen!
    »Hrmph!«
    Und noch einmal! Er sah seine Gemahlin erstaunt an, die jedoch vollkommen unschuldig nach vorn auf das Podest blickte. Aber Sir Archibald kannte das Funkeln in ihren Augen und wusste auch den leicht erhobenen Mundwinkel richtig zu deuten.
    Er beugte sich vor. »Teufelsweib!«, flüsterte er.
    »Satansbraten«, hauchte sie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Die Umstehenden lächelten milde, aber der König und die Königin sowie das Brautpaar hatten nichts von dem kleinen Zwischenspiel bemerkt.
    »Wir vereinigen mit dieser Heirat zwei große, mächtige Häuser Schottlands zu Unserem Wohl und Unserem Segen!«, verkündete der König gerade auf dem Podest, und plötzlich legte sich ehrfürchtiges Schweigen über die Versammlung.
    Denn den

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