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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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und legte sie Sir Rupert um den Hals. Einen Moment herrschte Schweigen, dann brandeten Beifall und Jubel auf.
    James hob die Hand, und es wurde wieder ruhig im Saal. »Also, wenn jemand etwas gegen diese Verbindung zu sagen hat, dann trete er vor und spreche, ansonsten schweige er für immerdar!«
    Der König wollte weitersprechen, doch dann weiteten sich seine Augen, und er starrte auf eine Stelle hinter Rupert und Aylinn.
    Die beiden drehten sich um, und gleichzeitig ging ein bedrohliches Murmeln durch die Menge.
    William Douglas, Chieftain der Lowland-Clans, war vorgetreten, die Hand auf den Knauf seines Kurzschwertes gelegt.
    Aylinn hielt den Atem an. Oh nein, bitte nicht, dachte sie! Nicht heute, nicht an diesem Tag und nicht jetzt!
    Sie spürte, wie sich Rupert neben ihr versteifte, und drückte seinen Arm.
    »Sir William?« James’ Stimme klang gefasst, aber unter der ruhigen Gelassenheit schimmerte Stahl. »Ihr habt etwas zu sagen, hm?«
    William trat noch weiter vor, was die Wachen neben dem Podest veranlasste, ebenfalls vorzutreten. Selbst Connor löste sich von Juliet und machte einen Schritt auf das Podest zu. Buffon baute sich neben ihm auf, und plötzlich wirkten die verschiedenen Grüntöne an seiner Gestalt keineswegs mehr albern.
    Auch Rupert drehte sich herum, bereit, Aylinn und den König zu schützen, in dieser Reihenfolge, falls der Clanchief auf eine merkwürdige Idee kam.
    »Allerdings«, erwiderte William Douglas mit seiner rauen Stimme, die laut durch den Saal hallte, in dem es jetzt mucksmäuschenstill war. Und dann … ging ein erstauntes Seufzen durch die Menge, als der renitente, aufsässige Chieftain der englandtreuen Lowland-Clans plötzlich auf ein Knie sank. »Allerdings, Majestät.«
    Rupert stieß die Luft aus. Konnte es sein? War dies das Anzeichen für eine Wende zum Besseren für Schottland? Er mochte es kaum glauben, und James schien es ähnlich zu gehen, denn er sah den Clanchief erstaunt an.
    »Dann …«, der König räusperte sich. »Dann sprecht mit Unserer Erlaubnis, Sir William Douglas. Und … erhebt Euch, bitte.«
    William sah den König finster an, nickte dann und stand langsam auf. Dann zog er langsam, ohne den Blick von dem König zu nehmen, sein Kurzschwert und hob es unter den atemlosen Blicken sämtlicher Anwesender ebenso langsam in die Luft. »Was ich zu dieser Verbindung zu sagen haben, soll jeder hören, Majestät.«
    Er wartete, bis man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Dann drehte er sich zu Rupert herum, und seine Augen funkelten, als er den frischgebackenen Lordkanzler ansah.
    »Ja! Aus Liebe zu Schottland!«, brüllte William Douglas und rammte das Schwert in die Luft.
    Einen Augenblick lang schien selbst die Welt den Atem anzuhalten, dann donnerte ein Jubelschrei durch den Thronsaal, der die Fenster klirren, die Möbel erzittern und die Vorhänge wehen ließ.
    »AUS LIEBE ZU SCHOTTLAND!«
    »Erkläre ich Euch, Sir Rupert Stewart von Atholl, und Euch, Lady Aylinn, Herzogin von Albany, hiermit kraft des mir von Gott verliehenen Amtes zu Mann und Frau!« Er beugte sich vor. »Jetzt, Lordkanzler. Jetzt dürft Ihr die Braut küssen!« Er grinste.
    Die Worte des Königs gingen fast in dem ohrenbetäubenden Jubel der Anwesenden unter, die immer wieder William Douglas’ Ruf wiederholten.
    »AUS LIEBE ZU SCHOTTLAND!«
    Nur Aylinn, die in Ruperts Augen blickte, während er sie in die Arme nahm und innig küsste, hörte die Worte, die Rupert an ihren Lippen flüsterte und die sie nur aus vollem Herzen erwidern konnte, während sie in dem allgemeinen Jubel und Lärm wie auf einer kleinen Insel standen, die von der Brandung des Meeres umtost wurde.
    »Aus Liebe zu dir, meine Liebste, nur und alles aus Liebe zu dir!«
     
     
    ENDE
     
     

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Über Jo MacDoherty
    Jo MacDoherty stammt aus Mönchengladbach und hat Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Hamburg und Berlin studiert. Heute schreibt und übersetzt MacDoherty für verschiedene Verlage, hat drei mittlerweile erwachsene Kinder, reitet, tanzt (Argentinischen Tango) und lebt in Hamburg.

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