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Bezaubernde Spionin

Bezaubernde Spionin

Titel: Bezaubernde Spionin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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seine Erektion sah, und schluckte, als es sie erneut heiß durchzuckte.
    Trotz der Leidenschaft, die sie soeben mit ihm erlebt hatte, trotz dieses rauschhaften Gefühls der Vereinigung beschlich sie jetzt die Vorahnung von einer Katastrophe, als sie Sir Ruperts gesenkten Kopf betrachtete.
    »Aylinn«, sagte er leise, während er an der dünnen Hose herumnestelte. »Ich …«
    »Ich weiß«, fiel sie ihm ins Wort. »Du … du wolltest mir etwas sagen.« Sie war stolz, dass ihre Stimme nicht bebte, als sie weitersprach. »Nun, ich hätte«, sie schluckte, »dir auch einiges mitzuteilen.« Sie hob hoheitsvoll den Kopf, ohne weiter zu überlegen, dass schnippisches Verhalten nach dem, was sie soeben erlebt hatten, eigentlich recht unangemessen schien. »Aber nicht hier«, fuhr sie hastig fort, um Zeit zu gewinnen. »Wir können uns in … in deinen Gemächern unterhalten, dort sind wir sicher ungestört.«
    Die Absurdität ihres Vorschlags wurde ihr klar, noch bevor sie Ruperts erstaunten Blick bemerkte, der sich, mit dem Hosenbund in der Hand, aufgerichtet hatte. Als wäre eine Störung bei einem Gespräch wahrscheinlicher und schwerwiegender als das Risiko, bei ihrem leidenschaftlichen und zweifelsohne auch recht lauten Liebesspiel mitten im Gang der Königsburg von Perth ertappt zu werden! Aber Aylinn kam nicht dazu, über diese merkwürdige Gewichtung ihrer Prioritäten nachzudenken, denn die Miene auf Sir Ruperts Gesicht nahm sie vollkommen gefangen. Jedenfalls nachdem sie seinen Blick von seiner immer noch unbedeckten Erektion hatte reißen können.
    Sein Erstaunen war einem unverkennbaren Ausdruck von Besorgnis gewichen.
    »In meinen Ge… Das ist keine gute Idee, Aylinn«, erwiderte er. »Ich …«
    Aylinn überlief es kalt, und eine drohende Vorahnung überkam sie, während die leise Stimme in ihrem Hinterkopf, die sie bislang so erfolgreich unterdrückt hatte, sich meldete mit neuer Kraft.
Von wegen Zufall!,
flüsterte sie.
Was hat ein Mann, noch dazu der Lordkämmerer, mitten in der Nacht nur halbwegs bekleidet auf den Gängen von Schloss Perth zu suchen, hm? Was wollte er dir unbedingt mitteilen, hm? Und was verbirgt er vor dir? In seinem Gemach?
    Aylinn ignorierte geflissentlich die Tatsache, dass auch sie, eine Herzogin und eine der mächtigsten Adligen des Landes, mitten in der Nacht halb bekleidet auf den Gängen von Schloss Perth herumirrte, weil sie jemanden etwas Dringendes mitzuteilen hatte. Was durch einen ungeheuerlichen Akt von Schamlosigkeit … bei diesem Gedanken wurde ihr ganz warm, … allerdings verhindert worden war. Und schließlich hatte sie Rupert nicht in ihr Gemach gebeten. Weil dort vermutlich Nanette auf die Herzogin wartete. Oder auch nicht mehr auf sie wartete, was möglicherweise noch schlimmer war, weil die Zofe vermutet hatte, dass es zwischen Aylinn und Rupert genau zu dem gekommen war, wozu es gekommen war. Nur eben nicht in seinem Gemach. In das er sie aus irgendeinem Grund …
    »Aylinn … warte! Verdammt, so warte doch! Du kannst nicht …«
    Aber Aylinn war bereits durch den Vorhang gerauscht, ohne darauf zu achten, ob sich zufällig jemand im Gang befand, der sich zweifellos bei ihrem Anblick einiges und vermutlich das Richtige gedacht hatte. Sie wusste, dass ihre Wangen glühten, dass ihre Kleidung derangiert war und dass ihre Haare zerzaust und wild aussahen. Aber das kümmerte sie nicht. Ebenso wenig kümmerte es sie, ob jemand sie in diesem Aufzug sah. Sie interessierte nur, warum sie auf keinen Fall in Ruperts Gemach gehen konnten, was nur bedeuten konnte, dass er jemanden dort versteckt hatte, den sie auf keinen Fall sehen sollte! Und Aylinn konnte sich sehr genau denken, wer das war!
    »Aylinn …!« Rupert war es offenbar gelungen, endlich seine Hose hochzuziehen. Er stürmte durch den Vorhang und machte sich an Aylinns Verfolgung. »Du kannst nicht in mein Gemach gehen.«
    Aylinn achtete nicht auf ihn. Sie stürmte in den kleinen Turm und fegte die Stufen hinauf. Ich Närrin!, schalt sie sich, wie konnte ich nur so dumm sein und mich so gehen lassen? Wie konnte ich mich ihm einfach so hingeben? Dazu noch in aller Öffentlichkeit?
    Und trotz deiner Bedenken, meldete sich ihre kleine Stimme triumphierend zu Wort.
    »Ach, halt den Mund!«, fauchte sie wütend. Sie spürte, dass ihr Tränen über die Wangen liefen, was ihre Wut auf sich selbst und auf Rupert noch verstärkte. Denn sie war ehrlich genug zuzugeben, dass sie keine sonderlich ernsthaften Bedenken gehabt

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