Beziehungsglueck
auch Ihr Herz öffnen kann.«
Eine der bevorzugten Männerfallen ist es, dass Sie sich sagen: Ich brauch das alles nicht. Wozu soll ich mich auf einen neuen Sex einlassen und die Lust neu entdecken – ich habe einfach immer Lust. Sie sind überzeugt: Das mit dem Sex ist nicht Ihr Problem. Sie sind ein Macher. Bei Ihnen geht’s immer. Der Sex kreist den ganzen Tag durch Ihren Kopf.
Trotzdem Hand aufs Herz: Auch wenn es bei Ihnen auf den ersten Blick lockerer und saftiger zugeht, wenn Sie zu den scheinbar immer Könnenden, Nimmersatten in Sachen Sex gehören – mal ehrlich: Wie geht es Ihnen denn danach? Vielleicht erst mal kurz entspannt. Der Druck ist weg. Aber dann? Ist da nicht schnell wieder diese Leere? Dieses Gefühl, nicht satt zu sein? Doch noch immer mehr zu brauchen? Ob Sie sich das nun eingestehen wollen oder nicht. Wenn Sie immer mehr, immer neue Fantasien, immer neue Pornos oder Gespielinnen brauchen, dann entspringt auch das, ehrlich gesagt, nicht Ihrer überragenden Potenz, sondern Ihrer unbewussten Suche nach Nähe und Anerkennung. Sie resignieren zwar nicht wie die Lustlosen, Sie kämpfen lieber und sind getrieben – aber oft auch sehr abhängig vom Sex wie von einer Droge.
Wenn der Sex zur Gier wird, dann suchen Sie in Wahrheit mit aller Macht nach Verbindung, die Ihnen vielleicht nie zuteil wurde. Sie suchen mit dem Unterleib nach etwas, was Sie nur mit dem Herzen finden können. Und deshalb müssen Sie sich auf dem Weg zum neuen Sex erst mal Ihrem Herzen zuwenden. Genau darauf warten die Frauen sowieso die ganze Zeit. Kaum eine Frau sehnt sich wirklich nach dem großen Performer. Die Frauen sind frustriert und zickig, weil Sie keine echte Nähe mehr im Bett spüren.
Was ist das für ein Gefühl – keine Performance mehr bringen zu müssen? Einfach mal loslassen und runterkommen – und dann womöglich auch noch mehr im Körper zu erleben als bisher. Klingt doch irgendwie gut, oder? Aber bevor Sie sich zu früh freuen – um eines kommen Sie dann nicht herum, sich endlich mal auf Ihre Frau und Ihr Herz näher einzulassen.
»Liebe dich selbst« ganz praktisch
Machen Sie nichts, außer regelmäßig den neuen Sex zu üben. Das gilt für die rastlosen Männer genauso wie für die Frauen in ihren Schneckenhäusern. Üben Sie. Ganz egal, ob die Lust da ist. Verabreden Sie sich dazu, sich einfach hinzulegen, nachzuspüren, wahrzunehmen, sich auszutauschen und sich langsam von den Körpern überraschen zu lassen. Teilen Sie diesen Prozess wieder und wieder miteinander, geben Sie sich dafür Zeit – und eine neue, entspannte, aber viel erfüllendere Sexualität kann sich entwickeln.
Wie der neue Sex Ihr Leben verändert
V
ielleicht fragen Sie sich nach diesen letzten Kapiteln: Neuer Sex heißt das jetzt also – sich hinlegen, abwarten und nichts tun? Klingt nicht wirklich aufregend und verlockend. Da sind sicher viele Männer weg, bevor es überhaupt losgehen kann.
Sich hinlegen, abwarten, nichts tun – das ist natürlich nur der Anfang. Wenn Sie Fahrradfahren lernen wollen, müssen Sie auch zuerst mal das Gleichgewicht halten können, bevor Sie freihändig losdüsen. Wenn Sie wirklich wieder die Kraft, die Süße, die tiefe Verbundenheit und heitere Befreitheit, dieses völlige Loslassen im Sex erleben wollen, dann müssen Sie zuerst das Wahrnehmen Ihres Körpers und das Zulassen Ihrer Gefühle lernen. Deshalb der langsame Einstieg in den neuen Sex, wie wir ihn bis hierher beschrieben haben.
Wenn Sie wirklich etwas Echtes im Körper und nicht nur eine Fantasie im Kopf erleben wollen, dann geht es darum, dass Sie lernen, präsent und wirklich hier zu sein, ganz egal, was passiert. Und seien Sie sich sicher: Auf dem Weg in den neuen Sex kann alles Mögliche aufkommen, wovor Sie normalerweise die Flucht ergreifen: Emotionsschübe, Auseinandersetzungen und vielleicht sogar nicht ganz so angenehme physische Erfahrungen.
Die ewige Jagd nach dem Höhepunkt hat jede Menge Spannungen in unseren Körpern hinterlassen. Die klassische Reibung und hitzige Übererregung macht uns mit den Jahren tauber, unsensibler und verspannter. Bei Männern führt das zu Unempfindlichkeit und Überladung. Im Bett zeigt sich das oft als frühzeitige Ejakulation oder auch als Impotenz. Bei den Frauen führt es zu Empfindungsarmut, emotionaler Überreiztheit und dazu, nicht mehr loslassen zu können. Oder in die entgegengesetzte Richtung, dass sie in ihrer Sexualität nur immer männlicher werden und sich total im
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