Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
verhielt, wieder wütend davongestapft.
Schließlich fand ich einen besseren Weg, mit derlei Situationen umzugehen. Wenn Steve meine Entschuldigung zurückwies, sagte ich: »Okay, ich werde gründlicher über meinen Anteil an diesem Streit nachdenken. Und ich werde darauf warten, dass du auf mich zukommst, wenn du bereit bist zu reden.« Interessanterweise dauerte es nicht lange, bis Steve tatsächlich auf mich zukam und die Initiative zur Versöhnung ergriff. Er sagte dann: »Das ist doch albern. Vergessen wir es einfach.« Oder: »Lass uns ein andermal darüber reden.« Kurz gesagt: Steve hatte Probleme, meinen anfänglichen »Reparaturversuch« zu akzeptieren. Nachdem er mich hatte abblitzen lassen, fiel es ihm jedoch leicht, mir ein Friedensangebot zu machen, und mir, es zu akzeptieren. »Reparaturversuch« geglückt!
Einen Streit beenden oder seine Teilnahme daran verweigern kann einer allein. Doch es gehören immer zwei dazu, die verlorengegangene Nähe wiederherzustellen. Idealerweise sollten Sie sowohl daran arbeiten, das Friedensangebot zu machen, als auch, es zu akzeptieren – egal in welcher Form es Ihnen unterbreitet wird. Doch wenn einer von Ihnen gut darin ist, es zu machen, und der andere, es zu akzeptieren, kann es auch so funktionieren.
Ein Friedensangebot zu akzeptieren heißt nicht, dass Sie nicht weiter über ein schmerzliches Thema reden müssen. Und es bedeutet auch nicht, dass Sie Ihrem Partner vergeben müssen, wenn er Sie getäuscht, betrogen oder unfair behandelt hat. »Es tut mir leid, bitte verzeih mir«, reicht nicht aus, wenn in Ihrer Beziehung ein schwerer Schaden angerichtet wurde. Das Friedensangebot zu akzeptieren heißt einfach, dass Sie damit einverstanden sind, einen Konflikt zu beenden und mit Wohlwollen an der Sache weiterzuarbeiten. Auf diese Weise eröffnen Sie die Möglichkeit zu späteren Gesprächen über genau das Thema, das Sie nach wie vor wütend macht.
Regel Nr. 46 – »Lass mich in Ruhe!« heißt »Lass mich in Ruhe!«
Idealerweise können Partner einen eskalierenden Streit beenden, bevor sie die Kontrolle verlieren. Im wirklichen Leben kann alles ganz schnell von null auf hundert gehen, bevor einer der Beteiligten merkt, dass er sich früher aus der Unterhaltung hätte ausklinken sollen. Wenn ein Streit zu einem Schreiduell ausartet oder einen der Partner stärker mitnimmt, als er ertragen kann, sollten Sie die Interaktion sofort abbrechen.
Wenn Ihr Partner sagt »Lass mich in Ruhe«, sollten Sie darauf hören. Scheint er nicht allzu verärgert zu sein, können Sie ihn noch ein letztes Mal zur Fortsetzung des Gesprächs ermutigen. (»Es tut mir leid, dass ich unausstehlich war. Können wir es trotzdem noch mal versuchen? Ich verspreche auch, nicht laut zu werden.«) Will Ihr Partner aber immer noch in Ruhe gelassen werden, zwingen Sie sich dazu, diesen Wunsch zu akzeptieren. Das bedeutet, ihm nicht in ein anderes Zimmer zu folgen, keine Zettelchen unter der Tür durchzuschieben, ihn nicht anzurufen oder ihm eine SMS zu schicken und der Unterhaltung kein weiteres Wort hinzuzufügen, bis Sie sich beide wieder beruhigt haben.
Wenn ein Streit einen bestimmten Grad an Intensität erreicht hat, gelten keine Regeln außer dieser.
Wenn ein Streit einen bestimmten Grad an Intensität erreicht hat, gelten keine Regeln außer dieser. Selbst Ihrem Partner mit der Absicht hinterherzugehen, Ihren Standpunkt zu klären oder sich zu entschuldigen, ist kontraproduktiv, wenn er seine Grenze erreicht hat.
Derjenige, der den Streit beendet hat, sollte die Initiative ergreifen, innerhalb von 24 Stunden auf das Thema zurückzukommen, es sei denn, es ging um ein wirklich kleines und lächerliches Problem. Stopp-Regeln (»Lass mich in Ruhe!«) funktionieren nur dann gut, wenn beide Parteien wissen, dass sie die Unterhaltung zu einem späteren Zeitpunkt wiederaufnehmen können.
Regel Nr. 47 – Respektieren Sie die Verletzlichkeit Ihres Partners
Viele unserer hartnäckigsten Auseinandersetzungen entstehen, wenn einer der Partner die Verletzlichkeit des anderen nicht anerkennt. Es ist wichtig, mehr über die Verletzlichkeiten und Empfindlichkeiten, die normalerweise ihre Wurzeln in der Herkunftsfamilie haben, oder andere schmerzliche Ereignisse im Leben Ihres Partners in Erfahrung zu bringen, die er – wie jeder andere – nicht einfach »verwinden« kann. Vielleicht kann er es nicht ertragen, missverstanden, als Ignorant behandelt oder auf bestimmte Weise berührt zu werden.
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