Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
Vom Netzwerk:
keinesfalls ein lascher Typ. Doch meine Zufriedenheit und der Ton unserer Beziehung zählen für ihn einfach mehr als eine Menge kleiner Dinge, die ihm eigentlich nicht viel bedeuten. Aufgrund seiner großen Flexibilität fällt es mir leichter, selbst flexibel zu sein, wenn er dann mal auf seiner Meinung beharrt.
    Frauen gibt man seit alters her den Rat, ihrem Mann zu Gefallen zu sein – und das unter großen persönlichen Opfern –, statt für Unruhe in ihrer Ehe zu sorgen. Und viele Männer passen sich zu leicht an, weil sie Konflikten aus dem Weg gehen. Verwechseln Sie Flexibilität (geboren aus Stärke und einer hohen Selbstachtung) nicht mit Unterordnung (geboren aus Angst und einer geringen Selbstachtung). Zu viele von uns weigern sich, bei nebensächlichen Dingen nachzugeben, weil sie glauben, es wäre ein Zeichen von Schwäche, so als wäre die Beziehung eine Art Wettkampf, den zu verlieren sie sich nicht leisten können. Sie können jeden Athleten fragen (oder jeden Grashalm, wenn Sie einen finden, der redet): In der Regel triumphiert Flexibilität über schiere Kraft.

Regel Nr. 51 – Drohen Sie nicht mit Trennung
    Drohen Sie in der Hitze des Gefechts nicht mit einer Trennung, denn das ist weder hilfreich noch fair. Ebenso sollten Sie nicht in dem Versuch, Ihrem Partner Angst zu machen oder ihn wachzurütteln, das Thema Scheidung zur Sprache bringen. Und es ist erst recht nicht nötig, das Thema Trennung zu erwähnen, nur weil es Ihnen hin und wieder durch den Kopf geht. Viele Verheiratete haben Fantasien über eine Scheidung, sind jedoch weit davon entfernt, den Gedanken in die Tat umzusetzen. Nur wenige Dinge schaden einem Paar mehr, als dem Partner mitzuteilen, dass man mit einem Fuß noch in der Beziehung, mit dem anderen aber schon zur Tür hinaus ist.
    Davon abgesehen ist es natürlich sehr wichtig, dass Sie mit Ihrem Partner über eine Trennung sprechen, wenn Sie – auch mit zwiespältigen Gefühlen – ernsthaft darüber nachdenken. Es ist niederschmetternd, verlassen zu werden, und noch weitaus niederschmetternder, wenn es einen »wie aus heiterem Himmel« trifft. Wir schulden es unserem Partner, ihm deutlich zu sagen, dass wir uns fragen, ob wir die Beziehung noch aufrechterhalten können, wenn sich bestimmte Dinge nicht ändern. Vergessen Sie jedoch nicht, dass Trennung ein ernstes Thema ist, über das man am besten in ruhigen Zeiten spricht, und nicht einfach ein Wort, das man dem anderen im Zorn an den Kopf wirft.
    Sehr wichtig ist, eine Beziehung als etwas Langfristiges zu verstehen und die Zuversicht zu haben, dass sie harte Zeiten, die es zweifellos geben wird, überstehen kann. Beide Partner müssen wissen, dass eine Beziehung sehr viel Stress und sehr viele Konflikte überleben kann, ohne dass die langfristige Bindung ständig in Gefahr ist. Tatsächlich wird eine Scheidung oder Trennung viel wahrscheinlicher, wenn Sie wiederholt damit drohen.

Regel Nr. 52 – Sie können ausrasten – aber nur ganz, ganz selten
    Es gibt Zeiten, in denen Sie die Abwehrhaltung Ihres Partners durchbrechen und ihn erreichen können, wenn Sie Ihrem Schmerz und Ihrer Wut auf ungezügelte Art und Weise Ausdruck verleihen. Wichtiger Zusatz: Dies wird allerdings nur gelingen, wenn Ihr Ausbruch für Sie beide eine große Überraschung ist, das heißt eine Seltenheit und nicht die Regel.
    Kathy, eine meiner Klientinnen, fand heraus, dass ihr Mann eine emotionale Affäre mit einer seiner Hochschulstudentinnen hatte. Aus irgendeinem Grund heraus schaute sie in seinen E-Mail-»Papierkorb«, wo sie seine provozierenden, ziemlich eindeutigen Botschaften fand. So hatte er etwa geschrieben: »Ich habe es nicht gewagt, dich zu umarmen, als du am Montag mein Büro verlassen hast, weil ich Angst hatte, es nicht dabei belassen zu können.« Wie es schien, hatten die beiden (noch) keinen Sex gehabt.
    Meine Klientin stellte ihren Mann sofort zur Rede, und sie beide führten endlose Gespräche über die Situation. Kathy sagte alles so, wie es normalerweise von Therapeuten empfohlen wird, und brachte die ganze Bandbreite an Gefühlen zum Ausdruck, die die entdeckten E-Mails bei ihr hervorgerufen hatten. Sie nahm einen klaren Standpunkt ein, was sie von ihrem Mann erwartete und wie viel er riskierte, wenn er den Flirt nicht beendete. Wahrscheinlich sagte sie alles, was es zu sagen gab.
    Kathy war selbst Therapeutin und redete wie eine. Sie fand es wichtig, ihren Standpunkt ruhig zu vertreten, die »Ich«-Sprache zu verwenden

Weitere Kostenlose Bücher