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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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sagt: »Ich möchte mich für meinen Anteil an unserem Streit entschuldigen.« Die Bereitschaft, sich zu entschuldigen, ist oft ansteckend. Sie führt dem anderen vor Augen, was Reife bedeutet, und verbessert Ihre Fähigkeit, als Partner zusammenzuarbeiten.

Regel Nr. 49 – Verlangen Sie keine Entschuldigung
    Wenn Sie mit jemandem in einer Beziehung leben, der sich nicht entschuldigt, wird es nicht helfen, beharrlich eine Entschuldigung zu verlangen. Versuchen Sie stattdessen zu verstehen, dass einige Menschen keine aufrichtige, von Herzen kommende Entschuldigung anbieten können oder wollen, selbst wenn Sie eine solche verdienen. Sie werden sich nicht an die vorangehende Regel halten, auch nicht, wenn Sie sie aufschreiben und an den Badezimmerspiegel kleben.
    Es gibt viele Gründe dafür, warum Menschen sich nicht entschuldigen können. Ihr Partner könnte zum Beispiel ein Perfektionist sein, der so streng mit sich ist, dass er nicht über den emotionalen Freiraum verfügt, sich zu entschuldigen. Oder er empfindet zu große Scham, um zu sagen: »Es tut mir leid.« Es erfordert ein gerüttelt Maß an Selbstwertgefühl, die eigenen wenig ehrenwerten Verhaltensweisen deutlich zu sehen und sich für sie zu entschuldigen.
    Vielleicht ist der Akt der Entschuldigung aufgrund der Erfahrungen Ihres Partners in seiner Herkunftsfamilie auch emotional zu stark belastet. Einer meiner Klienten, der sich weder bei seiner Frau noch seinen Kindern entschuldigte, erklärte mir: »Meine Eltern haben mich ständig dazu gedrängt, mich bei meinem Bruder zu entschuldigen, und sind immer davon ausgegangen, dass alles meine Schuld wäre.« Seine Eltern sagten stets: »Du entschuldigst dich jetzt sofort bei deinem Bruder!« Und dann: »Das war keine richtige Entschuldigung. Sag es jetzt so, als würdest du es auch so meinen!« Er fand diese Prozedur so erniedrigend, dass seine Lösung darin bestand, sich als Erwachsener niemals zu entschuldigen. Wenn seine Frau jedoch auf einer Entschuldigung beharrte, zog er sich in Schweigen zurück oder murmelte »Tut mir leid«, um seine Ruhe zu haben.
    Kaum jemandem fällt es leicht, sich zu entschuldigen, wenn er sich »zu Unrecht beschuldigt« fühlt, das heißt, dazu gedrängt wird, mehr als seinen gerechten Anteil an Schuld auf sich zu nehmen. Wie einer meiner Klienten sagte: »Wenn meine Frau mich kritisiert, will ich mich nicht entschuldigen, weil ich das Gefühl habe, dass ich den Kopf hinhalte. Wenn ich mich entschuldige, ist das so, als würde ich ihr zustimmen, dass ich das ganze Problem bin. Und das ist einfach nicht wahr.« Wenn Ihr Partner die Erfahrung macht, dass eine Entschuldigung ein pauschales Schuldeingeständnis ist, wird er Ihnen keine anbieten.
    Bitten Sie Ihren Partner um eine Entschuldigung, wenn Sie sie für fällig halten. Geben Sie ihm zu verstehen, wie wichtig eine Entschuldigung für Sie ist, indem Sie immer mal wieder mit ihm darüber sprechen. Bringen Sie mehr darüber in Erfahrung, warum er sich nicht entschuldigen kann. Aber machen Sie kein Tauziehen daraus. Ein Mensch, der sich nicht entschuldigen kann, versucht vielleicht auf nonverbale Weise, Spannungen abzubauen, sich nach einem Streit zu versöhnen oder Ihnen zu zeigen, dass er wieder auf Sie zukommen möchte.

Regel Nr. 50 – Seien Sie flexibel: Verändern Sie sich für Ihren Partner
    Wie in meinem Buch Wohin mit meiner Wut? und an anderer Stelle bereits erwähnt, ist es unmöglich, einen Menschen zu ändern, der sich nicht ändern will. Richtig ist aber auch, dass sich Menschen, die sich erfolgreich zusammentun, ständig füreinander ändern. Wenn sich zum Beispiel zwei beste Freunde einigen, fair miteinander umzugehen und ihr Zusammenwohnen reibungsloser zu gestalten, warum sollten wir dann nicht das Gleiche für unseren Lebensgefährten tun?
    Mein Mann Steve ist ein ziemlich gutes Beispiel für Flexibilität. Möchte ich, dass er etwas ändert, dann tut er das normalerweise, ob es nun darum geht, ein anderes Hemd anzuziehen oder andere Musik aufzulegen. Wenn ich etwas unbedingt will – sagen wir, sehr früh am Flughafen und zu einem Treffen in einem Restaurant auf die Minute pünktlich sein –, dann passt Steve sich an. Kritisiere ich ihn in scharfem Ton, wenn ich mich gerade mit Problemen herumschlage, berücksichtigt er meine Situation und lässt mein grässliches Benehmen an sich abprallen.
    Genauso entscheidend ist, dass Steve sich nicht anpasst, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht. Er ist

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