Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben
Lösung für die Sackgasse »Er redet nicht/sie will keinen Sex« auf: Die Ehefrau sollte ihrem Mann im Austausch für, sagen wir, ein zwanzigminütiges Gespräch eine Spielmarke geben. Hatte der Ehemann eine bestimmte Anzahl von Spielmarken gesammelt, konnte er sie gegen das eintauschen, was ein Kollege »ein gutes schtupping « (jiddisch für Geschlechtsverkehr) nennt. Auf diese Weise würde ihr Bedürfnis nach Gesprächen und sein Bedürfnis nach Sex befriedigt, und die Welt wäre für beide wieder in Ordnung. Gott sei Dank wurde diese »therapeutische Lösung« schon vor langer Zeit verworfen.
Lesbische und schwule Paare verfangen sich in dem gleichen Muster. Einer der Partner verfolgt den anderen, bis es für ihn zu schmerzlich wird, und zieht sich dann hinter eine Mauer abweisender Kälte zurück. Der dem Sex abgeneigte Partner ist zu erschöpft oder zu wütend über irgendetwas, fürchtet, dass die Kinder hereinkommen könnten, ist kein »Nachtmensch« oder »Morgenmensch« oder hat nicht genug Vertrauen. Den traditionellen Geschlechterrollen zu entfliehen, heißt nicht, traditionellen Problemen zu entfliehen.
Wenn die Partner im Nähesucher-Distanzsucher-Reigen feststecken, fürchten sich beide davor, abends ins Bett zu gehen. Das Bett wird zu einem Ort der Anspannung und des Kummers. Der Nähesuchende fühlt sich aufgrund der ständigen Zurückweisung am Boden zerstört. Die Distanzsuchende hat möglicherweise Angst, auch nur die Arme um den Partner zu legen und zärtlich zu sein, weil das als Aufforderung zum Sex interpretiert werden könnte, was dann zu einer unangenehmen oder wütenden Auseinandersetzung führen kann. Außerhalb des Bettes läuft dann oft auch nicht alles so glatt, wie es könnte, und beide Partner sind äußerst gereizt.
Besteht ein Paar aus zwei »Ja«-Partnern oder zwei »Nein«-Partnern, gibt es offensichtlich kein Problem. Andererseits sind ein »Ja«-Partner und ein »Nein«-Partner eine so übliche Konstellation, dass man das damit verbundene Problem als normal betrachten kann – was jedoch nicht heißt, dass dies gut für Ihre Beziehung ist. Wenn der Nähesucher-Distanzsucher-Reigen Ihnen oder Ihrem Partner Schmerz bereitet, müssen Sie sich klarmachen, dass es Ihnen nur noch größeren Kummer zufügen wird, wenn Sie diesen Reigen weitertanzen. Die Einsicht, dass Sie etwas verändern müssen, ist ein wichtiger erster Schritt.
Regel Nr. 62 – Nähesuchende, stoppen Sie die Verfolgungsjagd! Distanzsuchende, geben Sie die Distanzsuche auf!
Es gibt nur eine Möglichkeit, den Teufelskreis zu durchbrechen. Der Nähesuchende muss seine Jagd nach Sex einstellen. Der Distanzsuchende muss aufhören, nach Distanz zu suchen. So einfach – und so schwierig – ist das.
Wenn Sie der Nähesuchende sind
Sie müssen wirklich »begreifen«, dass sich nichts ändern wird, wenn Sie sich weiterhin ein Bein ausreißen, um Sex zu initiieren, nur um dann zurückgewiesen zu werden und sich wütend zurückzuziehen. Sie müssen mit der Verfolgungsjagd aufhören. Schwieriger noch: Sie müssen all Ihre Wut, Ihren Schmerz und Ihre Frustration loslassen. Ein wütender Rückzug ist nur die Kehrseite der Verfolgung und ändert nichts.
Wie können Sie den Teufelskreis durchbrechen? Wählen Sie eine Zeit außerhalb des Betts, wenn Sie sich gut miteinander verstehen. Sagen Sie Ihrem Partner, dass Sie mit ihm über Sex sprechen möchten. Erklären Sie ihm freundlich, dass das Bett für Sie nicht weiter ein Ort des Kampfes und der Verletzungen sein soll und dass Sie alle Versuche einstellen werden, Sex zu initiieren. Sie könnten beispielsweise sagen: »Ich hoffe, dass du irgendwann auf mich zukommen wirst, weil ich mir nicht vorstellen kann, für immer ohne Sex zu leben. Aber ich werde dich nicht weiter unter Druck setzen, denn das hilft keinem von uns. Und wenn du in der Stimmung für eine Umarmung, einen Kuss oder ein Rückenstreicheln bist, sag es mir. Ich verspreche dir, dass wir diese Dinge tun können, ohne dass mehr daraus werden muss. Es gibt keinen Druck mehr.« Behalten Sie einen lockeren Ton bei, und fassen Sie sich kurz.
Dann müssen Sie sich an das Gesagte halten. Seien Sie herzlich statt wütend, wenn Sie abends ins Bett gehen. Wenn Ihr Partner eine Umarmung oder eine Rückenmassage möchte, erfüllen Sie ihm den Wunsch – und zwingen Sie sich, es dabei zu belassen. Seien Sie dankbar für jeden körperlichen oder sexuellen Kontakt, ohne sich darauf zu fokussieren, ob Ihr Partner erregt wird
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