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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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ihrer Zeit und Energie umzugehen. Wenn Richard Freunde oder Kollegen zum Essen einlud, erledigte sie weder die Einkäufe, noch kochte sie, war jedoch gern bereit, ihm zu helfen. Es war schwer für Lisa, Richard schmollen zu lassen, doch ich versicherte ihr, dass – soweit ich wusste – noch niemand am Schmollen gestorben sei. Richard beteiligte sich schließlich mehr an der Hausarbeit, doch selbst wenn er das nicht getan hätte: Lisa hatte gelernt, sich weniger aufzuladen.
    Lisa nahm diesen neuen Standpunkt in ihrer Partnerschaft aus einem Gefühl der Verantwortung sich selbst gegenüber ein; ihr Handeln war nicht gegen Richard gerichtet. Sie sprach mit ihm über ihre Verletzlichkeit und ihre Grenzen (»Ich bin zu erschöpft, um so weiterzumachen wie bisher«), was nicht leicht für sie war. Als Erstgeborene und Überfunktionierende gehörte es nicht zu ihrem natürlichen Repertoire, mit anderen auf eine Weise über ihre Bedürfnisse zu sprechen, die deutlich machte, dass sie Hilfe brauchte. Richard ihre Grenzen zu zeigen, war ein wichtiger Schritt auf dem Weg, sich um sich selbst zu kümmern.
    Folgen Sie Lisas Beispiel. Vergessen Sie nicht, dass Wandel ein Prozess ist, der sich nicht aufgrund eines flüchtigen Gesprächs vollzieht, in dem Sie verkünden, was Sie nicht länger tun werden. Bleiben Sie wie gehabt auf sich selbst konzentriert, und verwenden Sie die »Ich«-Sprache. Wenn Sie sich darauf fokussieren, Ihren Partner zu ändern oder ihm eins auszuwischen, werden Sie wohl kaum einen positiven Wandel herbeiführen.

Regel Nr. 81 – Bleiben Sie locker, auch wenn Sie Ihren Standpunkt entschieden vertreten
    Einen klaren Standpunkt einzunehmen, heißt nicht, die Arme vor der Brust zu verschränken und in ernstem Ton gewichtige »Ich«-Aussagen zu machen. Eine nicht verhandelbare Position lässt sich nur mit innerer Überzeugung, Selbstachtung, Mut und einem gesunden Gefühl für das, was Ihnen zusteht, entwickeln. Um gehört zu werden, müssen Sie vielleicht die Lautstärke und Intensität verringern statt erhöhen.
    Wenn Sie darum kämpfen, zu Ihrem auf beiden Ohren tauben Partner durchzudringen, müssen Sie als Erstes vielleicht Ihre Beziehung pflegen. Gehen Sie auf liebevolle und großzügige Weise auf Ihren Partner zu, indem Sie die Regeln in den ersten Kapiteln dieses Buches befolgen, bevor Sie vorschnell mit einer nicht verhandelbaren Position aufwarten. Ihr Partner wird Ihnen nicht gut zuhören, wenn der vorherrschende Ton in Ihrer Beziehung ein feindseliger, kritischer und kühler ist. Tun Sie Ihr Bestes, um ein Klima der Liebe und des Respekts zu erzeugen.
    Heben Sie auch das Positive hervor, selbst wenn Sie sich in der Rolle des Kritikers befinden. Sie könnten eine Liste erstellen, für welche Eigenschaften Ihres Partners Sie dankbar sind. Dies wird Ihnen helfen, ihn zu loben, bevor Sie ihm sagen, was sich Ihrer Meinung nach verändern muss. Und vergessen Sie nicht: Man kann sehr unterschiedliche Positionen auch mit einem lockeren, liebevollen Ton vertreten.

Regel Nr. 82 – Stellen Sie sich darauf ein, getestet zu werden
    Erwarten Sie nicht, mit Zustimmung und Applaus begrüßt zu werden, wenn Sie die bestehende Situation infrage stellen. Wirklicher Wandel geht mit Widerstand einher – stellen Sie sich also darauf ein!
    »Gegenreaktionen« – die bewussten oder unbewussten Versuche unserer Partner, sich gegen Veränderungen zu wehren – sind nur natürlich, wenn wir unsere Schritte im vertrauten Reigen verändern. Laut der Familiensystemtheorie verläuft der Wandlungsprozess folgendermaßen:
    Einer der Partner beginnt, ein klareres, unabhängigeres Selbst zu definieren, zieht eine Grenze oder stellt die Rollen und Regeln des Systems infrage. Angst macht sich breit. Dann setzen die »Gegenreaktionen« ein: Sie werden eventuell beschuldigt, sich illoyal, egoistisch, völlig unangebracht, verrückt oder einfach völlig falsch zu verhalten. Ihr Partner wird vielleicht wütend oder deprimiert. Unter Umständen setzt jetzt Ihr eigener Widerstand gegen eine Veränderung ein. Sie geben möglicherweise Ihren neuen Standpunkt auf, weil Sie zu dem Schluss kommen, dass Ihr Partner zu schwierig, schwach, wütend oder deprimiert ist, um mit der von Ihnen geplanten Veränderung und Ihrem neuen Standpunkt fertigzuwerden. Das Ende vom Lied: Es findet überhaupt kein Wandel statt.
    Wirklicher Wandel geht mit Widerstand einher – stellen Sie sich also darauf ein!
    Ihre Aufgabe besteht nicht darin zu verhindern,

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