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Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben

Titel: Beziehungsregeln - die ultimativen Tipps für alle, die Partnerschaftskrisen satt haben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harriet Lerner
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dass Elena Angst davor hatte, sie könne ihre Familie verlieren, wenn sie sich outete. Das bedeutete nicht, dass Annette ihren Standpunkt völlig aufgab. Sie blieb dabei, dass Elena sich auf den Weg machen musste, sich zu outen. Doch sie verstand nun, wie wichtig es war, dass Elena dabei wohlüberlegt und strategisch vorging. Es würde Zeit brauchen.
    Dass Annette ihre ursprüngliche Haltung (»Sag es ihnen jetzt oder …«) änderte, war kein Zeichen von Schwäche oder zu starker Anpassung. Im Gegenteil: Es zeugte von ihrer Fähigkeit, angesichts neuer Fakten, die es ihr ermöglichten, das Problem aus einer umfassenderen Perspektive zu betrachten, mitfühlend und flexibel zu sein.
    Wir können einen eindeutigen Standpunkt einnehmen, ohne starr an ihm festzuhalten. Selbst wenn unsere Position anfänglich eine nicht verhandelbare ist, können neue Erkenntnisse uns dazu herausfordern, unser Denken und Fühlen neu zu bewerten.

Regel Nr. 85 – Wann Sie über eine Trennung sprechen sollten und wann nicht
    Nichts wird Ihre Beziehung schneller untergraben, als das Thema Trennung oder Scheidung als Teil Ihres Streitrepertoires einzusetzen. Eine Beziehung durchläuft viele gute und schwierige Zeiten, wobei Sie es während der »Down«-Phasen unbedingt vermeiden sollten, Pessimismus hinsichtlich Ihres Zusammenbleibens zu verbreiten. Wiederholte negative Ankündigungen bewahrheiten sich gern. Wenn Sie in einer festen Beziehung leben, dann setzen Sie sich auch mit ganzer Kraft dafür ein.
    Abgesehen davon müssen Sie, wenn Sie immer wieder ernsthaft über eine Trennung nachdenken (und zwar nicht nur während einer Auseinandersetzung), natürlich über dieses Thema sprechen. Jeder hat das Recht zu wissen, was auf dem Spiel steht, wenn er sein Verhalten nicht ändert. Sie schulden Ihrem Partner Aufrichtigkeit, damit er die Chance hat zu entscheiden, ob ihm die Beziehung wichtig genug ist, um notwendige Veränderungen vorzunehmen (sich einen Job zu suchen, sich an der Hausarbeit und der Kindererziehung zu beteiligen, sich einer stationären Suchtbehandlung zu unterziehen, Sie mit Respekt zu behandeln).
    Ich erlebe es in meiner Berufspraxis immer wieder, dass mir völlig am Boden zerstörte Männer erklären, ihre Partnerin habe sie »aus heiterem Himmel« verlassen. Ihre Frauen hingegen glauben, sie hätten ihre Wut und Unzufriedenheit schon seit Langem zum Ausdruck gebracht. Oft haben beide recht. Er hat nicht gut genug zugehört, und sie hat sich nicht deutlich genug ausgedrückt. Vielleicht hat sie sich wiederholt beschwert und ist dann wieder »zur Tagesordnung« übergegangen, statt das Gespräch so weiterzuführen, dass sie nicht ignoriert werden konnte.
    Es ist nicht fair, das Thema Trennung erst zur Sprache zu bringen, nachdem Sie bereits beschlossen haben zu gehen, und Ihr Partner keine Chance mehr zu einer Verhaltensänderung hat. Eine Paarbeziehung hat viel mehr Potenzial zum Wandel, als Sie vielleicht annehmen. Beachten Sie deswegen Folgendes: Sie sollten eine Trennung nicht erwähnen, wenn Sie wütend oder weit davon entfernt sind, auch entsprechend zu handeln. Wenn Sie jedoch ernsthaft erwägen, sich von Ihrem Partner zu trennen, müssen Sie es ihm sagen, bevor Sie eine unwiderrufliche Entscheidung treffen. Die folgende Regel zeigt, wie Sie dies tun können.

Regel Nr. 86 – Sorgen Sie dafür, dass Sie gehört werden
    Mit der Aussage »Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Beziehung noch aufrechterhalten kann, wenn sich bestimmte Dinge nicht ändern«, zeigen Sie auf, wo Ihre Toleranzgrenze liegt. Wenn Sie mit bestimmten Dingen wirklich nicht leben können, müssen Sie sich Gehör verschaffen, statt den Schluss zu ziehen, dass der andere nicht zuhören kann.
    Manchmal kann Ihr Partner sich einfach nicht vorstellen, dass Sie jemals gehen würden, weil Sie sich schon so oft beschwert und ihm mit Trennung gedroht haben, ohne dass die Beziehung wirklich infrage gestellt wurde. Wenn die Beziehung tatsächlich auf dem Spiel steht, müssen Sie das Gespräch darüber auf einer völlig anderen Ebene führen. Die erste Herausforderung besteht darin, genau zu wissen, wo Sie selbst stehen – was nicht leicht ist. Dann müssen Sie Ihrem Partner klarmachen, was los ist, möglicherweise auch durch eine handgeschriebene Mitteilung (bitte keine E-Mail oder SMS, wenn es um wichtige Themen geht).
    Ruth kam zu mir in die Therapie, weil sie herausgefunden hatte, dass ihr Mann Bill während ihrer zehnjährigen Ehe vier Affären hatte,

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