Bezugspunkt Atlantis
Verbindung zu treten. Der Zeitpunkt nach dem Verschwinden der Abwehr war der günstigste. Darf ich nun um Merklohrs Daten bitten, Lur ca? Ihr müßt unter diesen Umständen leider einige Zeit hierbleiben und später auf konventionellen Wegen die Stadt verlassen – wenn Ihr es für richtig haltet. Es kann auch möglich sein, daß man Euch andere Anweisungen erteilt. Ich habe zu gehen; schnell zu gehen, Lurca! Die Daten!«
Er umfaßte den Marsstrahler weit vor dem Griffstück. Das war wegen des Gewichts notwendig, oder er hätte ihn nicht mit nur einer Hand halten können. Dadurch konnte er aber auf keinen Fall feuern.
Mir wurde in dem Augenblick klar, daß Hannibals von technischem Wissen zeugende Bemerkung Klarheit geschaffen hatte.
Der Phoroser trat einen Schritt näher und streckte die andere Hand aus.
»Lurca, ich benötige sofort die Euch anvertrauten Daten, oder ich kann meine Mission nicht erfüllen.«
Ich musterte den Phoroser nochmals abschätzend und schwieg. Sogar Hannibal hütete sich, eine Bemerkung zu machen.
Er atmete tief und gleichmäßig weiter, als ich langsam nach meinem Schwert griff und es mitsamt der Scheide aus der Gürtelhalterung löste.
Jede meiner Bewegungen erfolgte in aller Ruhe. Dabei dachte ich an Allisons Worte.
Ich klemmte das Schwert unter den linken Arm und begann das große Griffstück zu betasten.
Der Phoroser glaubte zu verstehen.
»Sehr geschickt verborgen«, meinte er. »Bitte, beeilt Euch. Ich bin wegen der hiesigen Feinortungsgeräte besorgt. Die Masse der Festung ist eine nur fragwürdige Abschirmung.«
Das Klicken der umschnappenden Sicherung hörte er nicht. Ehe er erfaßte, daß ich mit dem gesamten Griffstück ins Ziel ging, gab ich den Feuerkontakt.
Ein Mikrorak-Geschoß heulte aus der plötzlich aufklappenden Rundung, peitschte in sein rechtes Handgelenk und explodierte dort.
Noch ehe die Strahlwaffe den Boden berührte, sprang Hannibal nach vorn. Seine Storgha blitzte im schwachen Licht der Öllampe. Ich vernahm zwei gellende Schreie.
Der Dämonenpriester taumelte auf mich zu, umklammerte seinen blutenden Hals und brach direkt vor mir zusammen, daß ich über ihn stolperte und stürzte.
Allison sprang über mich hinweg. In seiner Rechten hielt er die Keule, die vorher dem bärtigen Wächter gehört hatte.
Nishimura war noch schneller. Kenonewe kannte ebenfalls keine Gnade.
Als ich mich wieder aufrichtete und benommen den Kopf schüttelte, lebte in diesem Raum kein Einheimischer mehr.
Nishimura hob den zu Boden gefallenen Strahler auf und warf ihn mir zu.
Weiter vorn taumelte der Phoroser auf die Quadertür zu. Als er erkannte, daß er infolge seiner zunehmenden Schwäche nicht mehr fliehen konnte, faßte er mit der gesunden Hand unter den weiten Schulterumhang.
Hannibal schrie eine Warnung.
Ich schoß mit dem Marsstrahler, ohne vorher zu zielen, aber das war mit solchen Teufelswaffen bei so naher Entfernung auch nicht notwendig.
Das Röhren der entfesselten Atomgewalten raubte mir fast das Gehör.
Ein sonnenheller Hochenergiestrahl schlug einen Meter von dem Phoroser entfernt in die Felswand ein und erzeugte einen glutflüssig verspritzenden Krater.
Ich sah ihn im Gluten des Schusses zusammenbrechen. Dann erfaßte uns eine beinahe unerträgliche Hitzewelle, die uns wieder einmal bewies, daß man solche Waffen niemals in geschlossenen Räumen anwenden soll.
Als das Dröhnen verhallte, rannte Nishimura nach vorn. Er hatte sich einen Umhang über den Kopf gestreift, bückte sich kurz über den Toten und kam augenblicklich zurück.
Der Umhang, der vorher dem von Allison erschlagenen Stadtherrscher gehört hatte, dampfte und fing am
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