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Bezugspunkt Atlantis

Bezugspunkt Atlantis

Titel: Bezugspunkt Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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das schon er­kannt?«
    »Und ob! Ich be­haup­te, daß es sich bei ihm um einen zwei­ten Flücht­ling der Spio­na­ge­zen­tra­le han­delt. Wahr­schein­lich war er nicht an­we­send, als der Bau aus­ge­ho­ben wur­de. Wie die Ab­wehr nach dem fahn­det, kann ich mir vor­stel­len. Da hal­ten wir uns her­aus.«
    »Wie? Sie kom­men schon.«
    Ich sah mich um, ver­gaß das Stöh­nen nicht und stell­te fest, daß wir an den nas­sen Stein­wän­den an­ge­ket­tet wa­ren.
    Un­ter an­de­ren Um­stän­den hät­te man la­chen kön­nen. Mir war nicht da­nach zu­mu­te. Das war nicht nur ein Über­fall durch pri­mi­ti­ve, hab­gie­ri­ge Leu­te ge­we­sen, son­dern er war von ei­nem In­tel­li­gen­ten ge­steu­ert wor­den. Mir wur­de plötz­lich klar, warum die­ser so­ge­nann­te Paarl von Whu­ro­la so ner­vös war!
    Sei­ne Ge­füh­le schwank­ten zwi­schen gren­zen­lo­ser Hab­gier, Macht­be­ses­sen­heit und na­tür­li­cher Schlau­heit hin und her. Er wuß­te sehr gut, wie ge­fähr­lich ihm der Un­be­kann­te wer­den konn te. Die Ak­tio­nen der Spio­na­ge­ab­wehr wa­ren nicht un­be­merkt ge­blie­ben.
    Be­stand zwi­schen die­sem Er­eig­nis und dem Auf­tau­chen des töd­lich ver­wun­de­ten Mof­tinan ein Zu­sam­men­hang? War er doch ein von sei­ner Missi­on über­zeug­ter At­lan­ter ge­we­sen, der von ei­nem an­de­ren ge­schickt in die Schuß­li­nie der Ge­scheh­nis­se di­ri­giert wor­den war?
    Wenn ja – warum hat­te man es ge­tan?
    »Aus zwei Grün­den«, mel­de­te sich Han­ni­bal. Er hat­te mei­ne Über­le­gun­gen te­le­pa­thisch ver­folgt. »Ein­mal war der At­lan­ter so gut wie tot. Da­durch ge­wann er schnell un­ser Ver­trau­en. Er­in­nerst du dich, daß er nach den Schwing­quar­zen frag­te? Fer­ner woll­te er wis­sen, ob wir noch Mer­klohrs Da­ten hät­ten. Da liegt der Schlüs­sel ver­gra­ben. Mann, wenn wir jetzt nicht auf­pas­sen, sind wir er­le­digt. Wie sieht die Pla­nung aus?«
    »Ab­war­ten. Die drei Pri­mi­ti­ven sind kal­ku­lier­bar und auch ab­hör­bar. Nicht so der vier­te Mann. Wie schön kannst du die Wäch ter be­lei­di­gen und ab­len­ken? Ich muß mit Al­li­son, Kenji und Ke no­ne­we spre­chen, oder es kommt zu Feh­lern.«
    Das brauch­te ich Han­ni­bal nicht zwei­mal zu sa­gen.
    Er leg­te mit kräch­zen­der Stim­me los. Von da an dau­er­te es nur we­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis die bei­den Wäch­ter mit deut­li­chen An­zei­chen der Wut auf ihn zu­ka­men. Un­ter­des­sen hat­te ich längst die Ge­fähr­ten in­for­miert.
    Ehe der Gift­zwerg mit ei­ner ei­sen­be­schla­ge­nen Keu­le Be­kannt­schaft mach­te, er­schi­en sei­ne Ret­tung in der Ge­stalt ei­nes klei­nen, un­ge­heu­er fet­ten Man­nes.
    Er trug die lang­wal­len­den Ge­wän­der der Ha­fen­stadt. Die wei­ten Är­mel wur­den hin­ter den Hand­ge­len­ken von brei­ten Gold­bän­dern ge­hal­ten. Der spit­ze Hut war mit ei­nem leuch­ten­den Edel­stein be­setzt.
    Der schar­fe Ruf des Un­be­kann­ten ret­te­te Han­ni­bal das Le­ben.
    Der Wäch­ter trat flu­chend zu­rück, nicht oh­ne vor­her sei­ne Keu­le zwi­schen uns zu wer­fen. Sie prall­te vom Stein­bo­den ab und streif­te mich so scharf am Arm, daß ein blu­ten­der Riß ent­stand.
    Han­ni­bal war ziem­lich blaß ge­wor­den, aber dar­auf ach­te­te jetzt nie­mand.
    Der so kost­bar Ge­klei­de­te war der welt­li­che Herr­scher die­ses Stadt­staa­tes.
    Der dür­re, klein­wüch­si­ge Mann an sei­ner Sei­te konn­te in­fol­ge sei­ner äu­ße­ren Er­schei­nung nur mit dem Zau­ber­pries­ter des Tem pels iden­tisch sein.
    Er gab sich be­tont düs­ter, schritt gra­vi­tä­tisch aus und hielt den Griff ei­nes Ge­räts um­klam­mert, in dem ich ver­blüfft ei­ne Art von Peit­sche er­kann­te.
    Als er sie aus­schwang und die Spit­ze vor uns über den Bo­den tan­zen ließ, zuck­ten son­nen­hel­le Blit­ze aus dem Peit­sche­n­en­de.
    Ei­ne sol­che De­mons­tra­ti­on zwang je­den Wil­den die­ser Epo­che angst­schau­dernd in die Knie. Al­li­son dach­te an­ders dar­über.
    Er grins­te und er­kun­dig­te sich an­züg­lich:
    »Wie gut ist die Iso­la­ti­on des Griff­stücks? Wenn sie bricht und die ein­ge­bau­te La­der­bank ih­ren vol­len Saft ab­gibt,

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