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Bezwinge mein Herz

Bezwinge mein Herz

Titel: Bezwinge mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Spiel. Er wollte sie zwingen, sein Kleid anzuziehen, indem er ihr das eigene Kleid weggenommen hatte. Verflucht sei der Schurke! Den Teufel würde sie tun! Und sie würde auch das Essen nicht anrühren!
    Wenn doch dieser Speck nur nicht so verführerisch riechen würde. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Vielleicht sollte sie doch eine Kleinigkeit …
    Nein! Sie würde standhaft bleiben. Ihre Verweigerung war die einzige Waffe, die sie hatte. Sie warf einen letzten, bedauernden Blick auf das Essen, Speck mit frischen Brot, kalter Braten mit Äpfeln und ein Krug mit Wein. Tapfer kämpfte sie gegen die Verlockung an und mit einer wütenden Armbewegung fegte sie das Tablett vom Schreibtisch. Klirrend und scheppernd landete alles auf dem Boden.
    Ha! Sollte er jetzt kommen. Sie war bereit!
     
     



13
     
    E r hatte nicht besonders gut geschlafen. – Nein! Das war untertrieben. Er hatte verdammt schlecht geschlafen. Seine Lust nach der rothaarigen Schottin hatte ihn lange wach gehalten und schließlich bis in den Traum verfolgt. Sein Kopf brummte und er hatte eine üble Laune. Das hatte auch seine Mannschaft zu spüren bekommen.
    Sein einziger Lichtblick war, seine kleine Gefangene zu besuchen und zu sehen, wie sie in dem Kleid aussah und zu erfahren, ob ihr das Frühstück geschmeckt hatte. Er würde ihr noch ein wenig Zeit lassen, sich an ihre Situation zu gewöhnen. Außer dem grünen Kleid hatte er noch mehr Geschenke auf Lager. Mit Sanftheit würde er sie milde stimmen, bis sie bereit war für den nächsten Schritt.
    Seine Laune hatte sich schon ein wenig gebessert, als er auf die Tür zu seiner Kabine zuging. Er atmete noch einmal tief durch, ehe er den Riegel öffnete und in die Kabine trat.

    Geschockt blieb er stehen. Das Bild, was sich ihm bot, war nicht das, was er erwartet hatte. Die hölzernen Planken des Fußbodens waren übersät mit Scherben des irdenen Weinkrugs. Das Essen, das Tablett und die Schüsseln lagen verstreut, vom Schreibtisch, wo das Tablett gestanden hatte, bis zur Tür. Er blickte an sich hinab und hob den linken Fuß. Eine Scheibe Speck klebte unter seinem Schuh. Er ergriff das Stück Speck mit zwei Fingern und hielt es ungläubig vor seine Augen. Dann wanderte sein Blick zu ihr.
    Sie hatte auf dem Stuhl hinter dem Schreibtisch gesessen, war bei seinem Eintreten aufgesprungen und sah mit Recht nervös aus. Einen üblen Streich hatte sie ihm da gespielt. Ärgerlich registrierte er, dass sie das Kleid immer noch nicht angezogen hatte. Stattdessen hatte sie die Decke um ihre Gestalt gewickelt. Trotz seiner Wut bemerkte er, wie bezaubernd sie aussah. Ihre Augen waren ängstlich geweitet und sie sah aus, wie ein verschrecktes Reh.
    Langsam, die Augen nicht von ihr abwendend, schloss er die Tür und er sah, wie sie nervös schluckte.
    „Nun? Was habt Ihr dazu zu sagen?“, fragte er in gefährlich ruhigem Ton.
     
     



14
     
    E llys Finger krampften sich in die Decke. Sein dunkler Blick ließ ihre Knie weich werden. Sie schluckte nervös. Es hatte sich richtig angefühlt, als sie das Tablett vom Schreibtisch gefegt hatte. Ein kleiner Triumph. Von diesem triumphalem Gefühl war nicht mehr viel übrig geblieben. Sie wünschte, sie könnte sich jetzt einfach in Luft auflösen. Wenn er sie nur nicht so anstarren würde.
    „Ich warte. – Antwortet!“
    Trotzig reckte sie das Kinn und hielt tapfer seinem Blick stand.
    „Ich habe Euch gesagt, dass ich nichts essen werde!“
    „Und wie lange gedenkt Ihr, dieses Spiel zu spielen? Bis ihr verhungert seid?“
    „Bis ich Euer Wort habe, dass Ihr mich unversehrt in Amerika an Land setzen werdet. – Und dass ich auf der Reise dorthin nicht mehr von Euch behelligt werde!“
    „Ich denke nicht, dass ich Euch gehen lassen kann“, sagte er ruhig.
    Er trat ein paar Schritte auf sie zu. Die Scherben knirschten unter seinen Füßen. Ellys Herz begann zu rasen. Mit seinen dunklen Augen, der Maske und der muskulösen aber eleganten Statur, wirkte er sehr bedrohlich auf sie. Mit dem letzten Quäntchen Selbstbeherrschung konnte sie einen Schrei unterdrücken, doch sie konnte nicht verhindern, dass sie unbewusst einen Schritt zurückwich.
    Was sollte sie tun? Sie hatte ohnehin keine Chance, ihm zu entkommen. Selbst wenn sie es schaffen würde, an ihm vorbei aus der Kabine zu fliehen, sie befand sich auf einem Schiff mitten auf dem verdammten Ozean. Das Einzige, was ihr dann noch blieb, ihre Ehre zu retten war, sich in die eisigen Fluten zu stürzen

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