Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bezwinge mein Herz

Bezwinge mein Herz

Titel: Bezwinge mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
und den Tod anstelle der Schande zu wählen.
    Er kam bedrohlich näher, ein gefährliches Glitzern in den dunklen Augen. Elly suchte panisch nach einem Ausweg.
    Er ging links um den Schreibtisch herum und sie nahm Maß, ob sie durch den schmalen Gang rechts von dem Schreibtisch vorbeipassen würde. Natürlich würde sie die Decke fallen lassen müssen. Ihr Blick glitt hastig suchend über den Schreibtisch. Sie brauchte etwas, um ihn aufzuhalten, und ihr somit einen Vorteil zu verschaffen. Sie fixierte den Kerzenleuchter. Er sah schwer aus. In einem Akt der Verzweiflung griff sie danach und ~er el zuschleuderte ihn auf ihren Entführer. Der schrie überrascht auf, als ihn das schwere Teil an der rechten Schulter traf.
    Sie hatte den Kopf treffen wollen. Nun, eine zweite Chance bekam sie nicht. Sie warf ihm die Decke vor die Füße und quälte sich durch den schmalen Spalt, dann floh sie in Richtung Tür.
    Sie konnte ihr Glück nicht fassen, als sie es tatsächlich schaffte, die Tür aufzureißen und in den Gang zu flüchten. Hinter sich hörte sie ihn fluchen. Eilig hastete sie die Stufen hinauf. Elly hörte den Maskenmann hinter sich herkommen und ihr entglitt ein erschrockener Schrei. Plötzlich griff eine Hand nach ihrem Knöchel und sie strauchelte. Zwei starke Arme bewahrten sie vor dem Sturz. Sie schrie.
    „Was wolltet Ihr damit bezwecken?“, fragte er ärgerlich und schüttelte sie.
    „Ich wollte Euch entkommen!“, spie sie ihm ins Gesicht und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, natürlich ohne Erfolg.
    „Wir befinden uns auf einem Schiff! Ist Euch nicht klar, dass Ihr mir hier niemals entkommen könntet?“
    „Oh doch! Ich könnte !“
    „ Sooo ?“, fragte er ätzend. „Wie denn?“
    „Ich wollte über Bord springen. Dann würdet Ihr mich nicht entehren können!“
    Er starrte sie ungläubig an.
    „Ihr würdet lieber sterben, als von mir, wie Ihr es nennt, entehrt zu werden?“
    „Ja! Das würde ich!“, verkündete sie im Brustton der Überzeugung. „Verwundert Euch das etwa?“
    Sie meinte so etwas wie Schmerz in seinem Blick aufblitzen gesehen zu haben. Hatte sie es sich nur eingebildet?
    Er zog sie mit sich, zurück zur Kabine, ihren Protest ignorierend. In der Kabine stieß er sie auf das Bett und sie dachte, jetzt würde er es tun. Jetzt würde er über sie herfallen und sie vergewaltigen.
    „Ich versichere Euch, ich werde Euch nicht – entehren! Ihr braucht euch also nicht als Haifutter ins Meer stürzen. – Und ich versichere Euch, dass ich Euch in Amerika absetzen werde und Ihr Eurer Wege gehen könnt. Damit dürftet Ihr ja wohl wieder essen, wie Ihr es gesagt habt und Ihr werdet mich für den Rest dieser Reise nicht mehr zu Gesicht bekommen. Ich wünsche Euch eine gute Reise!“
    Mit diesen Worten ließ er sie allein und schloss die Tür. Ohne sie zu verriegeln.
    Elly zitterte am ganzen Leib. Er hatte sie nicht angerührt. Und er würde sie nicht anrühren. – Wenn man seinen Worten trauen konnte.
    Langsam rappelte sich Elly zum Sitzen auf und sie starrte wie im Schock auf die Tür, die er hinter sich geschlossen, aber nicht verriegelt hatte. Ihre Gefühle waren ein einziges Chaos. Erleichterung, Schock, Angst und ein unerklärliches Gefühl von Verlust. All diese Gefühle brachen jetzt aus ihr heraus und sie begann, laut zu schluchzen.
    Nach einer Weile versiegte der Tränenstrom und eine tiefe Ruhe überkam sie. Er würde sie in Amerika absetzen. Das hatte er zumindest versprochen. Sie hoffte nur, dass sie in der Lage sein würde, ihre Herrin und die anderen dort zu finden. Immerhin wusste sie nicht, wo sie landen würden und sie verfügte über keinerlei Geldmittel. Aber das war etwas, worüber sie später noch nachdenken konnte. Jetzt wollte sie sich ihre Hoffnung nicht wegen ein paar unschönen Details zunichtemachen. Hauptsache war jetzterst einmal, dass der Pirat Wort hielt und sie unversehrt in die neue Welt brachte.
     
     



15
     
    I hr seltsamer Entführer hielt Wort. Seit er nach ihrer missglückten Flucht aus der Kabine gerannt war, hatte sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Auch war ihre Kabine seit dieser Zeit nicht mehr verriegelt. Elly hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, kurz vor Einbruch der Dunkelheit eine Stunde an Deck zu gehen. Die Mannschaft ignorierte sie geflissentlich. Der Piratenkapitän ließ sich während ihrer Aufenthalte an Deck nie blicken. Manchmal ertappte sie sich dabei, dass sie verstohlen nach ihm Ausschau hielt.
    Eine Woche war

Weitere Kostenlose Bücher