Bezwinge mein Herz
vergangen und Elly verbrachte Stunden damit, Schach gegen sich selbst zu spielen. Sie hätte natürlich viel lieber einen guten Gegner gehabt, doch sie war froh, überhaupt irgendetwas zu haben, mit dem sie sich beschäftigen konnte.
Ein Klopfen an der Tür kündigte ihr Supper an. Die Tür öffnete sich und ein Matrose brachte ihr ein Tablett mit Fischeintopf und Brot. Elly setzte sich zum Essen. Die drei Mahlzeiten am Tag waren neben dem Schach und ihren Deckspaziergängen, die einzige Abwechslung in ihren einsamen Tagen. Deswegen zog sie das Essen gern in die Länge. Sie machte eine richtige Zeremonie daraus. Sie musste gestehen, dass der Schiffskoch ein wirklich begnadeter Koch war. Auch der Fischeintopf schmeckte, wie alles andere, was sie die Tage zuvor zu Essen bekommen hatte, ausgezeichnet.
Nachdem der Matrose das Tablett wieder abgeholt hatte, setzte sich Elly noch für eine letzte Runde Schach an den Schreibtisch. Irgendwie war ihr heute nicht mehr nach spielen zumute und sie brach die Partie nach einer halben Stunde gelangweilt ab. Ohnehin fühlte sie sich ein wenig müde und so beschloss sie, frühzeitig schlafen zu gehen.
Sie entkleidete sich und schlüpfte in das Bett, die ="0"j
„Lieber himmlischer Vater. Bitte beschütze Lady Montana und das Kind. Und beschütze auch Master Bhreac und die anderen. Hilf, dass ich sie in Amerika wiedersehe und sie alle bei guter Gesundheit sind. Vergib mir meine Sünden und beschütze mich. Amen!“, betete sie, dann schloss sie die Augen und wenig später war sie eingeschlafen.
*
Sie hatte einen Traum. Streichelnde Hände strichen über ihren Körper. Sengende Hitze stieg in ihrem Schoß auf und die Hände umfassten ihre Brüste, kneteten sie und strichen über die verhärteten Spitzen. Etwas drängte sich zwischen ihre Schenkel.
Sie erwachte. Das war kein Traum. Eine dunkle Gestalt lag über ihr und ein schwarzer Schopf vergrub sich zwischen ihren Brüsten. Langes Haar kitzelte ihren flachen Bauch.
Ein erschrockener Schrei entglitt ihrem Mund und wurde sofort von warmen Lippen erstickt. Sie sträubte sich, doch der Mann schien dies nicht wahrzunehmen. Oder es interessierte ihn nicht.
Es musste der Pirat sein. Dabei hatte er ihr sein Wort gegeben. Der Geruch von Whisky lag in der Luft. Er war betrunken. Das musste der Grund sein. Er war schlicht nicht mehr bei klarem Verstand. Sie musste irgendwie zu ihm durchdringen.
Eine dreiste, nach Whisky schmeckende Zunge drang in ihren Mund vor. Der wilde Kuss und die Hände, die wie im Fieber über ihren zum Teil entblößten Leib glitten, lösten eigenartige Gefühle in ihrem tiefsten Inneren aus. Unbewusst erwiderte sie das fordernde Zungenspiel. Ihre Hände, die sie gegen seine Brust gestemmt hatte, glitten wie von selbst über muskulöse Schultern, erkundeten die harten Muskelstränge der kräftigen Arme.
Mittlerweile hatte er seinen Kuss unterbrochen und schaute auf sie hinab. Im schwachen Licht der Morgendämmerung erkannte sie seine Maske. Sie hob eine Hand und wollte nach der Maske fassen, doch er schüttelte den Kopf.
Er senkte sich hinab und küsste ihre entblößten Brüste. Süßer Schmerz zuckte durch ihren Leib und ein Stöhnen entglitt ihren Lippen. Sie krallte ihre Finger in seinen Rücken. Eine Verhärtung erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie fuhr sie mit den Fingern nach. Es musste eine alte Narbe sein. Sie ging vom rechten Schulterblatt bis zur linken Hüfte.
Als seine Lippen eine brennende Spur von ihren Brüsten, über ihren Bauch hinab in tiefere Regionen zogen, wollte sie ihm erschrocken Einhalt gebieten, doch die plötzliche Lust, die sie erfasste, als er mit seinen Fingern ihr süßestes Geheimnis erforschte, erstickte jeden Protest im Keim. Nie zum Kghtvor hatte sie so etwas verspürt. Ihr ganzer Leib zitterte und fieberte etwas entgegen, was sie nicht benennen konnte. Sie hatte keine Ahnung von der körperlichen Liebe.
Im Taumel der überwältigenden Gefühle nahm sie kaum wahr, dass sich etwas gegen ihren Schoß presste. Erst als ein brennender Schmerz ihren Körper zusammenzucken ließ, schrie sie entsetzt auf.
„Entschuldige. Es geht gleich vorbei“, sagte er rau.
Er hatte in seiner Bewegung innegehalten um ihr Zeit zu geben, sich an ihn zu gewöhnen.
„Entspann dich. Vertrau mir“, bat er flüsternd.
Ellys Gedanken rasten. Was tat sie hier? Sie hatte soeben ihre Unschuld verloren. An einen maskierten Piraten. Und sie konnte es nicht einmal guten Gewissens eine Vergewaltigung
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