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Bezwinge mein Herz

Bezwinge mein Herz

Titel: Bezwinge mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Gedanke in ihrem Inneren.
    „Nein!“, entglitt es schließlich erst flüsternd, dann laut und deutlich ihrem Mund. „N e i n ! A u f h ö r e n !“
    Weder Juan noch der Pirat hörten auf ihren schrillen Protest, also warf sie sich einem Impuls folgend zwischen die Kämpfenden. Ein Schlag traf dabei versehentlich ihre Schläfe und es wurde dunkel um sie herum.
     
     



23
     
    E in dröhnender Schmerz begrüßte sie, als sie flatternd die Augen aufschlug. Eine Reihe von verschwommenen Gesichtern hing über ihr und sie stöhnte.
    „Wasser! Holt ihr ein Glas Wasser!“, sagte jemand.
    Etwas später wurde ihr ein Glas an die Lippen gehalten und sie trank ein paar Schluckte, hustete und stöhnte, als das Husten schmerzhaft in ihrem Kopf widerhallte.
    Jemand beugte sich dicht über sie und strich ihr behutsam das Haar zurück, das feucht an ihrem Gesicht klebte> E
    Juan? – Nein! Er hatte keine Narbe auf der Stirn. Es war also sein Bruder. Zwillingsbruder?
    „Was? Wer?“, flüsterte sie schwach.
    „Schscht. Sprich nicht. Du hast einen furchtbaren Schlag an den Kopf bekommen. Zum Glück war ich durch dein plötzliches Auftauchen aus dem Schwung geraten, deshalb war der Schlag nicht so fest. Andererseits wärst du sonst vielleicht jetzt tot. Ich war vielleicht erschrocken. Ich dachte schon … mein Gott, ich mache mir solche Vorwürfe. Ich ...“
    Sie schüttelte, trotz der Schmerzen, die das verursachte, entschlossen den Kopf.
    „Nicht!“, sagte sie so fest sie konnte.
    Der Mann strich ihr zart über das Gesicht und sie verspürte einen wohligen Schauer. Ja! – Das war ihr Pirat!
    „Ich bringe dich jetzt nach Hause, wo Du hingehörst.“
    „Was ist mit …?“
    „Juan?“, fragte der Pirat grinsend. „Ich habe ihm anschließend noch einen verpasst und er liegt im anderen Zimmer.“
    „Wer bist du?“
    „Entschuldige, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Lucio Alonso Almeda de García. Juan ist mein Zwillingsbruder.“
    „Aber warum … ich verstehe das alles nicht“, brachte Elly mühsam mit schwacher Stimme hervor. Ihr schwindelte und sie musste die Augen schließen.
    „Nicht jetzt Querida. Ich erkläre dir später alles, was du wissen musst. Ich bringe dich jetzt nach Hause und du wirst erst einmal wieder ganz gesund.“
    *
     
    Zwei Tage nach dem Vorfall lag Elly in ihrem Bett in Lucios Haus. Sie fühlte sich schon wesentlich besser und genoss die Fürsorge, die man ihr angedeihen ließ. Zu ihrer Erleichterung gab es keine Sklaven in Lucios Haushalt. Es gab ohnehin nicht viele Bedienstete. Nur eine ältere Köchin, ein Butler und ein Dienstmädchen. Lucio unterhielt keine eigenen Pferde, da er nur selten in Charles-Town weilte. Somit brauchte er weder einen Stallmeister, noch einen Kutscher.
    Es klopfte an der Tür.
    „Ja?“
    Lucio trat vorsichtig ins Zimmer und begrüßte sie mit einem strahlenden Lächeln. Er hatte ihr gestern erzählt, dass sml;nt ein Bruder den Anker gelichtet hatte, nachdem er in einem Gasthaus eine Schlägerei angezettelt hatte. Elly war erleichtert, dass es jetzt nur noch Lucio gab. Sie fand die Ähnlichkeit nach wie vor sehr verwirrend.
    „Geht es dir besser?“, fragte Lucio zärtlich und trat an ihr Bett, um in dem Sessel daneben Platz zu nehmen.
    „Ja, viel besser. Rose verwöhnt mich mit Essen. Ich habe bestimmt fünf Kilo zugenommen.“
    „Ich fand ohnehin, dass du etwas mehr auf den Rippen gebrauchen könntest.“
    Eine Weile schwiegen sie, doch es war kein unangenehmes Schweigen. Elly wunderte sich, wie alles gekommen war. Er hatte sie entführt und sie verführt und trotzdem fühlte sie sich jetzt in seiner Gegenwart so wohl, wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
    „Du hast versprochen, mir alles zu erzählen, was ich wissen muss“, begann sie.
    Sie hörte ihn seufzen. Viellicht wollte er ihr gar nicht alles erzählen. Konnte sie darauf verzichten, die Motive und Umstände zu erfahren? Nein! Es würde immer zwischen ihnen stehen und das konnte unter Umständen mehr Schaden anrichten, als die Wahrheit jetzt zu erfahren.
    „Ich bin dir Erklärungen schuldig. Es ist dein Recht, alles zu erfahren. Ich weiß nur nicht, wo ich beginnen soll.“
    „Erzähl mir erst einmal, wie kommt es, dass ihr so unterschiedlich seid? Ich meine, ihr seid Zwillinge, die stehen sich meist sehr nah, oder nicht?“
    „Es gab eine Zeit, wo wir uns nah gestanden haben, doch das ist Jahre her. Wir haben uns irgendwie in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Wir waren beide

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