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Bezwinge mein Herz

Bezwinge mein Herz

Titel: Bezwinge mein Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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zugeben musste, dass dieser geheimnisvolle Mann sie faszinierte.
    Am Sonnabend. Heute war Donnerstag, also noch zwei Tage. Was sollte sie jetzt tun? Eine innere Stimme sagte ihr, dass sie die Kleider zurückgeben und die Einladung ausschlagen sollte. Doch sie hatte noch nie ein wirklich vornehmes Gewand angehabt. Vielleicht sollte sie die Sachen nur ein Mal probieren. Es konnte doch nicht schaden, sich einmal, für einen winzigen Augenblick, wie eine Dame zu fühlen.
    Aufgeregt begann Elly damit, ihr unscheinbares Kleid auszuziehen und achtlos auf den Boden zu werfen. Sie nahm sich extra viel Zeit, genoss das Anlegen eines jeden Kleidungsstücks. Wenn sie doch nur einen Spiegel hätte. Andächtig strich sie über den schimmernden grünen Stoff. Das musste Seide sein. Sie hatte nie welche zu Gesicht bekommen. Selbst die Ladys von Broch Dubh hatten keine Seide getragen.
    Elly drehte sich beschwingt im Kreis. Ein Lachen stieg in ihrer Kehle auf und sie ließ es frei heraus. Sie hatte sich lange nicht mehr so ausgelassen gefühlt. Ein wenig schwindelig, ja, fast schon berauscht, ließ sie sich auf das Bett fallen.
    Die Entscheidung war gefallen. Sie würde die Einladung annehmen. Wer wusste schon, wann ihr eine solche Gelegenheit wieder geboten werden würde?
     
     



20
     
    A m Sonnabend war Elly so nervös, dass sie einfach nicht lange still sitzen konnte. Sie wanderte ruhelos in ihrem Zimmer auf und ab. Bald würde Beth kommen, eine der Mägde, die ihr beim Ankleiden und bei der Frisur helfen würde. Sie hatten sich ein wenig angefreundet. Beth war die einzige der Mägde, die sich auf keinen der männlichen Gäste einließ. Sie war in einen jungen Apothekergehilfen verliebt und hoffte, dass er um ihre Hand anhalten würde.
    Was für ein Teufel hat dich nur geritten Elisa Innes? Das ist nicht deine Welt und wird sie nie sein!
    Unsinn! Was ist denn schon dabei, ein Mal ein bisschen Vergnügung zu haben? Morgen sende ich ihm die Sachen per Boten zurück. Nur diese eine Nacht!
    Es klopfte an der Tür und Elly wurde aus ihren Überlegungen gerissen. Sie ließ Beth hinein, die gleich munter drauflos plapperte.
    „Ach, was für ein Glück du hast! So einen Kavalier bekommt man nicht alle Tage, der einem so kostbare Gewänder schenkt.“
    „Heute sind noch zwei Kleider gekommen“, erwiderte Elly.
    „Du klingst nicht gerade erfreut!“, stellte Beth fest.
    „Ich werde den heutigen Abend genießen, doch morgen früh sende ich die Kleider zurück!“
    Beth schaute Elly an, als hätte diese den Verstand verloren und wahrscheinlich dachte sie auch genau das.
    „Das ist doch nicht dein Ernst? Wie kannst du das nur tun? All diese herrlichen Kleider. Sieh doch nur, diese feinen Stoffe, der exquisite Schnitt und die saubere Verarbeitung.“
    „Beth! Es ist nur ein Traum, verstehst du?“
    Beth schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich verstehe überhaupt nicht. Was kann dir Besseres passieren, als so einen großzügigen Mann kennenzulernen, der dir die Welt zu Füßen legt? Für diesen Mann würde ich sogar George vergessen!“
    „Was kann ich von so einer Beziehung erwarten? Er wird mich wohl kaum zu seiner Frau machen!“
    „Was du erwarten kannst? Schätzchen, hast du denn gar keine Fantasie? Erst kauft er dir Kleider und Schmuck, dann ein Haus, dann eine Kutsche und Bedienstete. So läuft das. Du musst ihn nur geschickt um den Finger wickeln. – Meine Güte! Bei deinem Aussehen! Du könntest eine Menge Kapital daraus schlagen!“
    „Ich bin nicht so eine!“, antwortete Elly scharf.
    „Ich meine ja nicht, dass du als Hure dein Geld verdienen sollst, sondern als Mätresse. Mätressen haben mehr Macht, als du denkst. Sie lenken Könige und hochrangige Persönlichkeiten. Hübsch genug bist du. Jetzt musst du nur noch lernen, clever und zielstrebig zu sein.“
    „Beth“, seufzte Elly. „Ich weiß, du meinst es gut, aber ich bin für so ein Leben nicht geschaffen. Ich will lieber einen armen Mann, der mich aus Liebe heiratet, als einen reichen Mann, der mich zu seinem Spielzeug macht und mich jeden Moment vor die Tür setzen kann, wenn ich ihm nicht mehr gefalle.“
    Jetzt war es an der Zeit für Beth, zu seufzen.
    „Das Verrückte ist, dass ich dich genau verstehe. Du bist genau wie ich. Ich kann zwar kluge Ratschl&alug"1euml;ge erteilen, doch wahrscheinlich würde ich selbst nicht anders handeln, als du. Wir sind vom gleichen Holz gemacht.“
    „Komm! Hilf mir beim Anziehen, ja? Sonst bin ich nicht fertig, wenn er hier

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