Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior
dem Gouverneur sprechen wollte, wenn eine Heuschreckenplage über sie hereinbrechen würde, musste Finian eben auch dem Statthalter des Königs gegenübertreten.
»Es gibt keine Wishmé-Farbstoffe«, beharrte sie, nachdem jeder Moment, den sie bei Rardove verbracht hatte, in allen Einzelheiten bis zur Erschöpfung besprochen worden war, »so sehr ich es auch bedauern mag, Lord Rardove war wahnsinnig. Die Wishmés sind einfach nur Schnecken, keine legendären Farbstoffe. Und ganz bestimmt«, sie lachte klirrend, »keine Waffen. «
Wogan fiel es nicht schwer, ihrem Bericht zu glauben. Aber nachdem sie sich eine Stunde lang ohne Unterbrechung unterhalten hatten, fühlte er sich berufen zu sagen: »Ihr seid nicht unbedingt so, wie ich es von einer Wollhändlerin erwarte.«
»Ihr habt ja keine Ahnung«, ergänzte Finian, der im Zelt des Statthalters neben The O’Fáil Platz genommen hatte.
Wogan nickte Finian zu, und ein kleines Lächeln glitt über sein düsteres Gesicht. »Ich finde, dass Frauen manchmal recht vielschichtig sein können.«
»Findet Ihr etwa auch, dass Euch das Schwierigkeiten macht?«, warf Senna amüsiert ein.
»Ich finde es eher sehr erfrischend«, entgegnete er und sah sie an.
Sie lächelte heiter. »Der Weg zurück nach Baile Átha Cliath ist weit, mein Herr. Wenn Ihr gestattet, möchte ich Euch dennoch einen kleinen Umweg vorschlagen. Durch das Städtchen Hutton’s Leap.«
Wogan hob den Weinkelch an die Lippen. »Und was erwartet mich in Hutton’s Leap?«
»Oh, all das, was der Gouverneur eines Königs sich nur wünschen kann.« Senna lächelte. »Jongleure, feinste Sticknadeln und köstliche Schinkenpasteten. Und eine ... Schänke«, sie zögerte leicht bei diesem Wort, »ich glaube, sie heißt Thistle . Die Inhaberin stammt aus Frankreich, und ich denke, sie ist auch sehr vielschichtig. Sagt Ihr, ich hätte Euch geschickt.«
Wogan betrachtete Senna einen Moment lang über den Rand seines Glases. Und lächelte.
Es dauerte nicht länger als eine halbe Stunde, bis das englische Heer aus dem Tal abzog. Nur die Vögel blieben zurück und sangen ihre Lieder, als die Sonne unterging.
Epilog
Winter 1295 A. D. Schottland
W ill de Valery stand vor Robert The Bruce. Ein beeindruckender schottischer Wintersonnenuntergang war gekommen und gegangen, bevor sie den Wein aus ihren hölzernen Bechern ausgetrunken hatten.
»Ich glaube, jetzt sind wir vor Bedrohungen geschützt«, sagte Will.
The Bruce betrachtete ihn nachdenklich. »Also keine Geheimwaffen für Longshanks?«
In der Feuerstelle an der Wand loderten die Flammen, aber der größte Teil der Hitze stieg den Kamin hinauf oder in die Steinwände. Beide Männer trugen Pelze, auch drinnen.
Will schüttelte den Kopf. »Alles nur eine Legende. Mehr hat es mit den Wishmés nicht auf sich.«
Und mehr, so hatte Will beschlossen, muss auch niemand wissen. Senna war der einzige Mensch auf der Welt, der die tödlichen Farben herstellen konnte, aber sie beharrte darauf, dass sie nicht das geringste Interesse hegte, es zu tun.
»Vielleicht später die Kinder«, hatte sie zugestanden, als er sich nach ihren Plänen erkundigt hatte, »aber ich werde sie weder dazu drängen noch daran hindern. Ich werde nicht mehr tun, als alles erklären. Mach dir keine Sorgen«, hatte sie hinzugefügt, als er protestieren wollte, dass seine Sorge nicht diesen Dingen galt, »ich werde immer hier sein. Also kann es nichts geben, was jemals unbemerkt geschehen kann.«
Und das, so hatte Will beschlossen, war vielleicht besser als ein Spionagenetzwerk. Sennas wachsamer Blick konnte ein Königreich in die Knie zwingen, wenn sie es wünschte. Oder retten.
Aber selbst wenn, dachte Will weiter, welchen Vorteil konnte ein schottischer König daraus ziehen, über die Sache Bescheid zu wissen?
Jahrhundertelang waren die Wishmés verloren gewesen, so lange, bis ihre Mutter und ihr Vater sie wiederentdeckt hatten. Vielleicht aus gutem Grund. Aber alles, was je daraus erwachsen würde, war böse. Schottland drohten genügend Gefahren, denen es ins Auge blicken musste. Und der zweifelhafte Nutzen der Wishmés würde alles nur noch schlimmer machen.
»Ihr habt König Edward berichtet, dass es sich um mehr als nur Gerüchte handelt«, widersprach The Bruce und musterte Will eindringlich. »Ihr habt ihm gesagt, dass Rardove die Farben hat und dass sie echt sind. Dass man sie als Waffe benutzen kann und dass er sich besser schnellstens auf den Weg machen soll.«
Wills
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