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Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior

Titel: Bezwinger meines Herzens - Kennedy, K: Bezwinger meines Herzens - The Irish Warrior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kris Kennedy
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sah den Soldaten an. »Wo steckt der Kerl?«
    Der Soldat starrte unverwandt über Rardoves Kopf hinweg auf die Wand. »In der Abtei.«
    »Was? Was hat er dort zu suchen? Warum ist er nicht hier?«
    »Sie ... hat uns rausgeworfen.«
    »Sie?«
    »Die Mutter Oberin.«
    Schockiert stellte Pentony fest, dass seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen.
    »Sie hat was getan?«, fragte Rardove. »Euch rausgeworfen? Sie ist doch nur eine Frau «, spuckte er aus und wies auf das Schwert, das der Soldat trug. »Und Ihr habt ein Schwert.«
    Der Soldat räusperte sich. »Aye, Mylord. Aber sie hat Gott.«
    Rardoves Gesicht erstarrte zu einer undurchdringlichen Maske. Es schien, als könne er nicht recht entscheiden, auf welche Weise er vor Zorn explodieren sollte. Und wie ein Eichenblatt im Herbst verfärbte er sich in ein helles, flammendes Rot.
    »Raus hier!«, brüllte er. Der Soldat stolperte rückwärts und floh aus dem Zimmer, bevor der Widerhall von Rardoves Worten verklungen war.
    Pentony erhob sich und fing an, die Pergamentblätter einzusammeln, die verstreut auf dem Tisch lagen. »Es will mir scheinen, dass Irland sich zu einer Brutstätte des Verrats entwickelt hat«, bemerkte er verhalten, »Ihr, O’Melaghlin, Red.«
    Eine ausdrückliche Antwort gab es nicht, aber im Zimmer schien sich plötzlich eine übermächtige Gewalt aufgebaut zu haben, so drohend wie ein Gewittersturm. Als Pentony über die Schulter schaute, sah er, dass Rardove ihn anstarrte. Pentony stand reglos da und hielt die Papiere in der Hand, während eine seltsame Mischung aus Erstaunen und ... und Freude über Rardoves Gesicht glitt. Als sähe er hinter Pentonys Rücken nackte Frauen tanzen. Wie schrecklich seltsam. Oder vielleicht einfach nur schrecklich, auch wenn Pentony nicht sagen konnte, warum er diesen Gedanken hatte.
    »Herrgott. Verdammt.« Rardove atmete geräuschvoll aus.
    Pentony war unbehaglich zumute; er legte die Pergamente aus der Hand, die sich sofort zusammenrollten.
    Der Baron erhob sich. »Ihr seid gottverdammt brillant, Pentony. Gottverdammt.«
    Gott war in der vergangenen Minute wahrlich oft genug verdammt worden, selbst für diesen sündigen Ort. Aber noch fehlte etwas.
    Überrascht registrierte Pentony das kalte Gefühl, das sich wellenartig durch seine Brust bewegte. Was war das – Nervosität? Beunruhigung?
    »Mylord?«
    Die Farbe war in das blasse Gesicht des Barons zurückgekehrt, ließ ihn blühend, gesund und gefährlich aussehen. Er schnipste mit den Fingern. »Setzt Euch. Schreibt.«
    Pentony tat weder das eine noch das andere. »Was soll ich schreiben, Mylord?«
    »Etwas über Verrat«, erklärte Rardove fast vergnügt. »Wie Ihr richtig gesagt habt, wird Irland von schrecklichem Verrat heimgesucht. Die Iren sind viel zu dreist geworden, wie diese Machenschaften mit Red beweisen. Höchste Zeit, sie zu zerquetschen.«
    »Sie zerquetschen?«
    Die Holzplanken unter der Binsenstreu knarrten, als Rardove hin und her ging. »Dieses Bündnis zwischen Red und den Iren bedroht den Frieden des Königs entlang jeder Küste seines Reiches. Das wird Edward gar nicht gern hören.«
    Pentony begriff schlagartig. Das war es, was dem König zu Ohren kommen sollte – und nicht die Tatsache, dass Rardove eine Färbehexe gefunden, sie aber auch schon wieder verloren hatte. Und beides, ohne seinen Lehnsherrn zu benachrichtigen. Dafür zu sorgen, dass der Zorn des Königs sich auf jemand anderen richtete, war eine ausgezeichnete Möglichkeit, von den eigenen Verbrechen abzulenken.
    Rardoves Manöver war ebenso beängstigend kühn wie schlau.
    »Edward wird vor Wut kochen, wenn er erfährt, dass sich noch mehr Kelten gegen ihn zusammengeschlossen haben. Neben dem, was in Schottland brodelt.« Rardove bemerkte, dass Pentony ihn anstarrte, und wedelte mit der Hand. »Schreibt, Mann. Schreibt!«
    Pentony setzte sich und tunkte den Federkiel in die Tinte, allerdings mehr aus langjähriger Gewohnheit als aus Gehorsam. »An wen?«, fragte er, obwohl er längst Bescheid wusste.
    »An Wogan, den Gouverneur Irlands. Ist er nicht auf dem Weg zu uns? Nun, wir werden ihm Reiter entgegenschicken, die ihn abfangen und ihm von den Intrigen der Iren berichten werden.«
    Pentonys Federkiel kratzte über das Pergament.
    »Nein, ich werde hier nicht in aller Seelenruhe abwarten, bis der Krieg gegen mich ausgerufen wird«, bemerkte Rardove so nachdenklich, wie es ihm überhaupt möglich war, und fuhr sich mit der Hand über den Bart. »Sendet auch eine

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