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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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ihres eigenen Schmerzes.
    Aber könnte ihr Mann, der tief verletzt worden war und sich in sich zurückgezogen hatte, jemals überzeugt werden? Oder würde er auf der emotionalen Distanz beharren und darauf, dass sie eine reine Vernunftehe führten? Ihre Hand zitterte leicht, als Camille den Brief auf das Fußende seines Bettes legte. Dann verließ sie sein Zimmer.
    Am nächsten Tag fand Camille den Brief auf ihrem Schreibtisch vor, und sie steckte ihn zurück in ihr Gebetbuch, in dem sie ihn auch aus Limousin mitgebracht hatte. Falls Rothewell den Brief gelesen hatte, erwähnte er es mit keinem Wort.
    In der darauffolgenden Woche überraschte Rothewell Camille damit, dass er ihr vorschlug, Neville Shipping zu besuchen. Die Fahrt ins Hafenviertel war faszinierend und brachte Camille in einen Teil der Stadt, den sie noch nie gesehen hatte. Die Geräusche und die Gerüche waren allgegenwärtig und unverfälscht – fauliger Schlamm, stinkender Fisch, dampfende Fleischpasteten und der Geruch der See, den die großen Handelsschiffe mitbrachten, die fast Bug an Heck auf der Themse fuhren.
    Als Rothewell und Camille in ihrer offenen Kutsche die Wapping Wall entlangfuhren, waren die Gassen, die sie passierten, voll von hoch aufgetürmten Fässern, von Kisten mit schnatterndem Geflügel und von Männern in grober Kleidung mit zerfurchten Gesichtern und geröteten Nasen. Männer der See und Männer der Slums. Rothewell deutete auf die Eingangstür von Neville Shipping, eines schmutzigen unauffälligen, viergeschossigen Gebäudes, das eingezwängt zwischen einer Böttcherei und einem Geschäft stand, das Seile und Segeltuch verkaufte.
    Vor der Tür hob Rothewell Camille aus der Kutsche, schwang sie über den Bürgersteig und setzte sie unbeschadet auf der Türschwelle ab. Camille schaute hinunter und regristierte, dass das Pflaster mit etwas bedeckt war, das wie Fischabfälle und durchgeweichtes Stroh aussah.
    »Ein abscheulicher Ort«, stellte Rothewell fest und stieß mit der Schuhspitze einen Fischkopf aus dem Weg. »Ich glaube, es war keine gute Idee, mit dir hierher zu fahren.«
    »Aber nein«, protestierte Camille. »Ich finde es faszinierend.«
    Drinnen wurden sie von Xanthia begrüßt, die offensichtlich überrascht war, ihren Bruder zu sehen. Sie legte den Stift und das Hauptbuch, in dem sie etwas notiert hatte, zur Seite und kam sofort zur Tür. »Diese schreckliche Buchhaltung!«, sagte sie, offensichtlich erschöpft. »Gott sei Dank ist jemand gekommen, mich davon zu erlösen.«
    Nach einer kurzen Vorstellung Mr. Bakelys, des Bürovorstehers, führte Xanthia ihre Besucher rasch durch das Gebäude. Das Erdgeschoss bestand aus einem einzigen großen Raum, der erstaunlich gut ausgestattet war. Die Fenster an der Rückseite ließen viel Licht herein und boten zudem den Blick auf die Themse. Das halbe Dutzend Angestellte, bemerkte Camille, wahrte Rothewell gegenüber eine spürbare Distanz, die Männer verbeugten sich aber vor ihr, als sie zwischen deren Schreibtischen entlanggingen.
    »Kommt mit nach oben«, schlug Xanthia vor, nachdem sie alles angeschaut hatten. »Mr. Bakeley, geben Sie mir das Hauptbuch zurück; ich werde mich oben darum kümmern. Und sagen Sie bitte einem der Jungen, dass er Tee bringen soll?«
    Mit dem lästigen Buch unter dem Arm ging Xanthia die Stufen hinauf. Rothewell und Camille folgten ihr in einen überraschend großen Büroraum mit hoher Decke und einem Fenster, von dem aus man den Blick auf den geschäftigen Hafen hatte. Bücherschränke mit Glastüren nahmen eine Wand ein, während zwei riesige Mahagonischreibtische den Raum dominierten. Auf einem der Tische war die Korrespondenz aufgestapelt neben einem Stoß von in grünen Stoff eingeschlagenen Geschäftsbüchern. Der andere Schreibtisch war blitzblank.
    Xanthia blieb stehen, um ihr Hauptbuch mit der aufgeschlagenen Seite nach unten auf den Stapel mit der Korrespondenz zu legen. Camille ging direkt zum Fenster und bestaunte die Aussicht. » Alors , gehören irgendwelche Schiffe davon Ihnen?«, fragte sie, nachdem sie eine Weile auf den Fluss geschaut hatte.
    »Eines, ja, und zudem ist es eine schnelle, in Boston gebaute Schönheit.« Xanthia legte Camille die Hand auf die Schulter und beugte sich vor, um ihr das Schiff zu zeigen. »Die Princess Pocahontas , genau dort an den Hanover Stairs.«
    »Nur das eine?« Camille hatte eine große Flotte erwartet.
    Xanthia lachte. »Wir haben noch ein weiteres unten in den West India Docks liegen

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