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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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Faust. »Valigny ließ mir keine andere Wahl, als Satisfaktion von ihm zu verlangen. Aber ich brachte Dorothy wieder hierher zurück. Um neu anzufangen. Um ein Duell zu vermeiden und das Gerede der Leute abzuwarten. Ich war dazu bereit. Ich habe sie so sehr geliebt. Aber sogar dann galt ihr ganzes Denken nur Valigny. Sie hat mich angefleht, ihn zu verschonen.«
    Camille versuchte, mitfühlend zu lächeln. »Sie hat nie verstanden, dass er zuerst geschossen hat.«
    »Dass er zuerst geschossen hat?« Halburne sah sie ungläubig an. »Der Gedanke ist lächerlich! Ich war dafür bekannt, ein hervorragender Schütze zu sein. Nein, ich habe auf meinen Schuss verzichtet. Ich habe getan, worum mich Dorothy gebeten hatte. Ich habe in die Luft geschossen.«
    »Ich … wie bitte?«
    »Ich habe verzichtet«, wiederholte Halburne langsam. »Und dann hat dieser Bastard auf mich geschossen.«
    »Mon Dieu!« Entsetzt ließ sich Camille auf den nächstbesten Stuhl sinken.
    Es war der schlimmste aller möglichen Verstöße gegen die unter Gentlemen geltenden Regeln. Auf einen unbewaffneten Mann schießen? Und noch dazu auf einen, der gerade eine ungeheuerliche Beleidigung verziehen hatte?
    »Ihr … Ihr Arm?« Sie brachte nur ein Flüstern zustande.
    Halburne nickte angespannt. »Der Schuss verletzte eine Arterie. Sie sagten, es sei hoffnungslos. Dass ich so gut wie tot sei. Dorothy floh mit Valigny nach Frankreich.«
    Camille schluckte. »Welch ein Wahnsinn!« Ihre Stimme war nur ein Wispern.
    Der Earl missverstand sie. »Welche Wahl hatte ich denn?«, fragte er. »Hätte ich ihn getötet, so wie er es verdient hatte, hätte ihn sein Tod romantisch verklärt – und sie hätte mir das niemals verziehen. Ich konnte nicht gewinnen. Das weiß ich jetzt.«
    Er hatte recht. Camille wünschte, die Erde würde sich auftun und sie verschlingen. Sie öffnete den Mund, um etwas zu sagen – irgendetwas, aber ihr fehlten die Worte.
    Schließlich kam Halburne zu ihr. »Aber nach all diesen Jahren, Lady Rothewell, gibt es noch eine Sache, die ich nicht erklären kann.«
    »Was ist das, Monsieur?«
    »Warum hat Ihre Mutter ihn nicht geheiratet?« Seine Stimme klang jetzt heiser. »Das war es doch, was sie gewollt hat, nicht wahr? Ich habe mich von ihr scheiden lassen. Bei Gott, ich habe sie freigegeben. Und doch hat sie ihn nicht geheiratet.«
    Wieder musste Camille schlucken. »Valigny war auch geschieden. Er hat Maman angelogen. Er hat ihr gesagt, dass die Kirche ihm nicht erlauben würde, wieder zu heiraten. Maman hat seine Lüge erst Jahre später aufgedeckt. Es war … der endgültige Schlag für sie.«
    Ja, der letzte Schlag, in der Tat. Für die Liebe ihrer Mutter zu Valigny. Für ihr ganzes Leben. Aber falls Camille erwartet hatte, Triumph in Halburnes Augen aufflackern zu sehen, so hatte sie sich geirrt. Die hitzige Emotion hatte sich in Mitleid gewandelt.
    »Also hat sie es gewusst«, sagte er rau. »Am Ende hat sie es gewusst. Unsere Leben – Ihres und meines – vielleicht sogar Dorothys – alle wurden zerstört. Und wofür? Für nichts als einen Spaß.«
    Camille wandte den Blick ab. »Die Wahrheit, denke ich, hat diesen frühen Tod für sie bedeutet.«
    Halburne ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Sie ist also tot?«, sagte er dumpf. »Ich habe das natürlich aus Ihren Worten geschlossen.«
    » Oui , Monsieur. Sie ist tot.«
    Lord Halburne sagte nichts.
    »Monsieur?«
    Aber Halburne war ein geschlagener Mann. Er würde sie jetzt nicht ansehen.
    Camille ließ ihn auf seinem Stuhl sitzen, zusammengesunken, die Schultern nach vorn gefallen, seine Augen blicklos. Dieses Mal sagte er nichts, als sie »Auf Wiedersehen« sagte.
    Halburnes Eingangshalle war Gott sei Dank leer. Camille trug noch immer ihren Umhang und ihren Regenschirm; niemand hatte sich darum gekümmert, ihr die Sachen abzunehmen. Also ließ sie sich einfach selbst hinaus und fragte sich, welche Art Schaden sie mit ihrem Besuch angerichtet hatte – bei sich und, schlimmer noch, bei Lord Halburne.

Kapitel 13
    In welchem Lady Rothewell standhaft bleibt
    A ls Camille nach Hause zurückkehrte, fand sie das Haus so leer vor, wie sie es verlassen hatte. Allein wanderte sie von Zimmer zu Zimmer, nahm ihre Bücher zur Hand und ihre Briefe, alles, was ihre Gedanken beschäftigte, und fand doch bei nichts Ablenkung, bis einige Stunden später Chin-Chin aus der Küche hochkam, sie zu trösten.
    Mit dem Hund auf dem Schoß saß sie bis nach Einbruch der Dunkelheit da, verzichtete

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