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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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nächste Worte waren unverblümt. »Was wollen Sie von mir, Lady Rothewell?«
    Camille konnte seinem Blick nicht standhalten. »Sie wissen also, wer ich bin?«
    »Oh, ich denke schon.« Seine Stimme klang angespannt. »Aber vielleicht sollten Sie sich erklären.«
    Camille nahm all ihre Entschlossenheit zusammen. »Ich bin Dorothys Tochter«, sagte sie und bemühte sich, nicht emotional zu klingen. »Ich bin seit einigen Wochen in London. Ich wäre gekommen, um Ihnen aus Höflichkeit einen Besuch abzustatten, aber ich hörte, Sie weilten auf dem Lande.«
    »Dort war ich.« Halburne sah sie aus schmalen Augen an. »Darf ich fragen, warum Sie nach all diesen Jahren nach London gekommen sind?«
    Camille zögerte. Sie hatte Empörung erwartet – vielleicht sogar unverhohlene Zurückweisung –, aber nicht diesen aggressiven Argwohn. »Ich kam her, um zu heiraten«, sagte sie. »Mein Vater brachte …«
    »Ihr Vater?«, fragte er scharf.
    Camille fühlte, wie ihre Wangen sich röteten. Sie fühlte sich wie die schlimmste aller Närrinnen. »Der Comte de Valigny, oui .« Aus einem Impuls heraus stand sie auf. »Ich bitte um Verzeihung. Dieser Besuch war ein Fehler, Monsieur. Ich kam lediglich hierher, um mich vorab für das Gerede zu entschuldigen, das meine Anwesenheit – und die meines Vaters – unvermeidlich auslösen wird. Könnte ich Sie davor bewahren, würde ich es tun.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz, Lady Rothewell.«
    Camille war schon auf dem Weg zur Tür. Jetzt blieb sie stehen und wandte sich um. Halburne hielt die Armlehne seines Stuhles so fest umklammert, als wollte er aufspringen. Aber er tat es nicht.
    »Meine Mutter war eine eitle und närrische Frau, Monsieur, aber ich habe sie geliebt«, sagte Camille schließlich. »Dennoch ist mir nicht gleichgültig, welche Unannehmlichkeit ihr Verhalten Ihnen vermutlich bereitet hat. Ich bedaure das. Das ist alles, was ich sagen wollte.«
    Bei diesen Worten sprang Lord Halburne von seinem Stuhl auf. »Guter Gott!«, sagte er erregt und trat an eines der Fenster. »Die Unannehmlichkeit? Die Unannehmlichkeit? «
    Camille beobachtete seine starre Haltung. »Mit welchem Wort auch immer man es benennen würde, Euer Erlaucht, ich möchte es nicht noch schlimmer machen«, sagte sie ruhig. » Bonjour , Lord Halburne. Ich finde allein hinaus.«
    »Warten Sie.« Seine Stimme klang schroff; er sah Camille noch immer nicht an. »Was … was hat sie Ihnen von mir erzählt?«
    Camille bewegte sich unbehaglich. »Wenig, Euer Erlaucht. Genau genommen hat sie nur selten von ihrem Leben in England gesprochen.«
    »Wenig?«, keuchte er. »Nichts darüber, wie wir uns begegnet sind? Wie ich aussah? Wie lange ich um sie geworben habe?«
    Camille schluckte. » Non , Monsieur.«
    Endlich wandte er sich vom Fenster ab. »Hat sie Ihnen gesagt, warum wir uns getrennt haben?«
    Camille zögerte, dann senkte sie den Kopf. »Oui«, sagte sie leise. »Weil sie mit Valigny nach Frankreich gehen wollte.«
    Halburne presste die Fingerspitzen an seine Schläfe. »Aber er hat sie nie geliebt. Nie . Es war … es war nur ein Spaß für ihn.« Der Mann zitterte jetzt. »Das ganze Leben war nur ein Spaß für ihn. Um Gottes willen, kann denn keiner von euch das sehen? «
    »Maman konnte es nicht sehen, Monsieur.«
    Halburne verließ seinen Platz am Fenster und ging zweimal im Salon auf und ab. Camille war unschlüssig, was sie tun sollte. Bleiben? Leise fortgehen? Ihm sagen, er solle sich zum Teufel scheren? Aber das würde nichts bringen. Und in Wahrheit verstand sie viel von seinem Zorn und seiner Verwirrung.
    Plötzlich blieb Halburne stehen. »Sie war einfach zu jung«, stieß er hervor. »Gerade erst siebzehn, und ich war fast dreißig und viel zu ernst. Heute weiß ich das. Und ich war kein gut aussehender Mann, weiß Gott. Aber nach jenen Monaten – als sie endlich ja gesagt hatte – dachte ich … ich dachte, sie würde es auch so meinen.«
    Camille wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wünschte sich verzweifelt, sie wäre niemals hierhergekommen, um jetzt nicht Zeuge des Schmerzes dieses Mannes zu sein. »Es tut mir leid, Monsieur.«
    Halburnes Kinn war jetzt eine harte Linie. »Ich habe ihr verziehen, anfangs jedenfalls«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während er sich zu Camille umdrehte und sie ansah. »Wussten Sie das? Hat sie Ihnen das gesagt?«
    » Non , Monsieur.« Camille senkte den Blick. »Das hat sie nicht.«
    Seine Hand ballte sich zur

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