Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)
Dienstboten zu klagen, mon chéri, vielleicht hast du dann auch genügend Kraft, mir zu sagen, wo du gewesen bist?«, schlug sie mit sanfter Stimme vor. »Und sag mir bitte nicht, dass es mich nichts angeht. Ich habe entschieden, dass es mich etwas angeht.«
Er warf ihr einen finsteren Blick zu, aber um seinen Mund, glaubte sie zu erkennen, lag ein leichtes Lächeln. »Wie lange sind wir verheiratet?«, klagte er. »Einen Monat?«
Camille schürzte die Lippen. »Ungefähr. Meine Frage, s’il vous plaît?«
Nach einem Moment verschwand der finstere Blick. Rothewell schloss die Augen und drückte liebevoll ihre Hand. »Ich bin nach Selsdon Court gefahren.«
»Oui, aber wo ist das?«
»Warnehams Landsitz«, antwortete er, »ist unten in Surrey.«
»Ich verstehe«, sagte sie ruhig. »Würdest du in der Zukunft bitte so freundlich sein, mir eine Nachricht dazulassen?«
Ein kurzes Keuchen entfloh seiner Brust. »Ich dachte, dass ich es an einem Tag schaffe, wenn ich schnell fahre.«
»Aber du bist nicht am selben Tag zurückgekommen. Und ich habe mir Sorgen gemacht.«
»Hast du das, meine Liebe?« Ein schwaches Lächeln lag um seinen Mund. »Um mich hat sich bisher noch nie jemand Sorgen gemacht.«
»Xanthia macht sich Sorgen. Wenn du es zulässt.«
Aber die Tatsache war, gestand sich Camille im Stillen ein, dass er die Wahrheit sagte. Für die meiste Zeit seines Lebens hatte Kieran niemanden gehabt, den es gekümmert hatte, ob er lebte oder starb.
Plötzlich bewegte er sich, entzog ihr die Hand und richtete sich im Bett auf. »Da wir gerade von meiner Schwester sprechen, dort in meinem Rock sind einige Dokumente«, sagte er und wies mit einem Kopfnicken zu einem Stuhl. »Sei so gut und hole sie.«
Camille zögerte. »Non«, sagte sie dann. »Keine Papiere. Nicht bevor wir über deine Krankheit gesprochen haben.«
Er holte hörbar Luft. »Tu … bitte einfach nur, worum ich dich bitte, Camille. Und danach – nun, wir werden sehen.«
Widerstrebend stand Camille auf, und der Hund sprang vom Bett und folgte ihr. Seine kleinen Krallen kratzten über den Holzboden, es war ein unpassend fröhliches Geräusch. Kierans Rock hing über dem Stuhl, und in der Tasche fand sie ein dickes Bündel Papiere. Sie brachte es ihm und fragte sich, ob sie es ihm hätte verweigern sollen. Aber sie hatte Fragen – und zum ersten Mal schien er tatsächlich bereit zu sein, sie zu beantworten. Danach würde es die Diskussion darüber geben, einen Arzt aufzusuchen – und es würde eine sehr kurze Diskussion sein, schwor sie sich.
Sie reichte ihm das Bündel Dokumente, strich ihm über das Gesicht und setzte sich wieder auf das Bett.
»Ich musste zuerst mit Gareth darüber sprechen«, sagte er, während er ihr die obersten paar Seiten reichte. »Dies ist die Übertragung meines Anteils an Neville Shipping. Das zweite Blatt für die Besitzrechte an diesem Haus. Xanthia muss Letzteres noch unterschreiben, aber das wird sie tun. Gareth wird dein Treuhänder sein.«
Camille sah ihn verblüfft an. »Ich – ich verstehe nicht.«
»Das alles gehört jetzt dir. Nimm es.«
»Pourquoi?«, fragte sie verwirrt. »Ich verstehe das nicht, Kieran. Ich bin deine Frau.«
Seine Lippen wurden schmal, und für einen kurzen Moment schloss er die Augen. »Camille, ich möchte, dass diese Dinge auf deinen Namen laufen. Alles andere, das ich besitze, fällt an meinen Sohn – und falls ich keinen habe, an irgendeinen entfernten Verwandten, dessen Namen ich nicht einmal kenne.«
Sie nickte. » Oui , ich verstehe, das ist das englische Gesetz.«
Er griff wieder nach ihrer Hand. »Möge Gott verhüten, dass das Schlimmste passiert, aber ich will, dass diese Dinge klar von der Baronie getrennt sind. Ich will, dass es keine Fragen gibt, sondern dass dies dein Zuhause ist, und dass mein Anteil an Neville Shipping dir gehört. Das Unternehmen ist nicht Teil des Erbes, und es wurde nicht mit Mitteln des Erbes erworben.«
» Mais non, Kieran, ich will nichts davon.«
»Camille, hör mir zu. Sollte ich kinderlos sterben …«
»Non«, sagte sie ruhig und gab ihm die Papiere zurück. »Du hast mich geheiratet, um ein Kind zu haben. Hältst du mich für so dumm, dass ich nicht weiß, dass das der Grund für dich war?«
Schuldbewusstsein zeigte sich auf seinem Gesicht. »Dinge ändern sich, Camille. Es könnte nicht so kommen, wie wir es uns erhofft haben.«
Zu ihrer Beschämung schossen Camille die Tränen in die Augen. »Wir werden ein Kind haben«,
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