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Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Bezwungen von deiner Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Carlyle
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auf, mon chou!«, schimpfte ihr Vater. »Sich so zu benehmen, ist dumm, selbst für dich unpassend!«
    »Je ne pense pas!«, fauchte das Mädchen.
    Rothewell strich sich über die schwarzen Bartstoppeln, die wegen der vorangeschrittenen Stunde reichlich vorhanden waren. Er war es nicht gewohnt, der einzig normale Mensch in einem Raum zu sein.
    Valigny sah noch immer bemerkenswert selbstzufrieden aus. Die Frau war zum Sideboard gegangen und schenkte sich selbst ein Quäntchen Brandy ein, als wäre das nichts Ungewöhnliches, aber ihre Hand, Rothewell sah es, zitterte, als sie den Stöpsel wieder in das Kristall setzte.
    Rothewell wandte sich zu Enders um, doch der starrte das Mädchen mit offenem Mund an. Ein Lüstling ohne Scham. Aber war er denn besser? Nein, denn er hatte seit dem Moment, als die junge Frau das Zimmer betreten hatte, kaum den Blick von ihr gewandt. Ihr Mund könnte leicht zu einer Heimsuchung für ihn werden, und ihre Stimme hatte Hitze an Stellen seines Körpers entfacht, an denen sie nichts verloren hatte.
    Nun, warum ärgerte er sich dann so sehr über Enders? Warum wünschte er, hinüberzugreifen und ihm die geifernde Zunge zurück in den Mund mit den wulstigen Lippen zu schieben? Rothewell warf rasch einen Blick nach unten und erkannte, dass Enders sich unter dem Tisch mit der Hand über seinen Hosenlatz strich.
    Großer Gott.
    »Sehen Sie, Valigny«, sagte Rothewell und drückte entschlossen seine Zigarre aus, »ich bin hergekommen, um mich zu betrinken und um Karten zu spielen, aber nicht, um …«
    »Wie viel ist sie wert?«, unterbrach Enders ihn unvermittelt. »Und ich werde keine ihrer Unverschämtheiten dulden, Valigny, also kann die junge Dame diese Xanthippen-Nummer gleich jetzt ablegen. Sagen Sie mir nur, wie viel mir dieser Klotz am Bein einbringen wird, wenn ich sie gewinne.«
    Wenn ich sie gewinne. Die Worte klangen hässlich, selbst in Rothewells Ohren.
    »Wie ich sagte, verfügt das Mädchen über eine ansehnliche Mitgift«, versicherte ihm der Comte. »Ihr Wert wird bei Weitem alles übersteigen, was wir heute Abend auf den Tisch gelegt haben.«
    »Halten Sie uns für komplette Narren?«, fragte Enders. »Halburne hat sich damals von seiner Frau scheiden lassen. Sie hatte nicht einmal mehr einen Pisspott, als er mit ihr fertig war – und Sie mussten ihr Unterkunft gewähren in irgendeinem zugigen alten Schloss in irgendeinem gottverlassenen Winkel Frankreichs –, wir wissen also, dass ihre finanzielle Lage verzweifelt war.«
    Valigny hob ausdrucksvoll die Hände. » Oui , das ist wahr«, gab er zu. »Aber man muss sich eines fragen, mein lieber Lord Enders: Warum hat Halburne sie überhaupt geheiratet, eh? Weil sie eine Erbin war! Baumwollspinnereien! Kohleminen! Mon Dieu , niemand weiß das besser als ich.«
    »Ich bin nicht sicher, ob uns das interessiert, Valigny«, sagte Rothewell.
    »Sie werden schon bald sehr wohl daran interessiert sein, mon ami «, entgegnete der Comte. »Weil, müssen Sie wissen, ein bisschen davon an das Mädchen fallen wird. Sie ist der letzte Abkömmling der Familie ihrer Mutter. Aber zuvor muss sie einen Ehemann finden, einen englischen Ehemann, und einen Mann, der – wie drücken Sie es aus? – le sang bleu ist.«
    »Blaublütig«, stieß Rothewell hervor. »Herrgott, Valigny. Sie ist Ihr Kind!«
    » Oui , aber versuchen die Engländer nicht auch, ihre Töchter wie Stuten zu verschachern?« Der Comte lachte, stand auf und setzte sich wieder. »Nur ich tue das eben ganz offen.«
    »Sie sind ein Schwein, Valigny«, sagte seine Tochter vom Sideboard her. Ihre Stimme klang sachlich. »Mager, oui , aber doch ein Schwein.«
    »Und das macht dich zu was, mon chou? «, fauchte er. »Zu einem kleinen Schwein, n’est-ce pas? «
    Calvert, der bis jetzt geschwiegen hatte, räusperte sich vernehmlich. »Hören Sie, Valigny«, sagte er. »Wenn ich die Bank halten soll, kann ich nicht ohne die Zustimmung Mademoiselle Marchands weitermachen.«
    Wieder lachte der Comte. »Oh, sie wird ihre Zustimmung geben – nicht wahr, mon chou? «
    Bei diesen Worten stürmte das Mädchen mit blitzenden Augen zum Tisch und beugte sich darüber. » Mon Dieu , ich werde zustimmen!«, rief sie und schlug mit der Faust so hart auf die Platte, dass die Gläser klirrten. »Einer von euch verkommenen alten Lebemännern wird mich heiraten – immédiatement! –, bevor ich ihn töte. Keiner von euch kann schlimmer sein als er.«
    Enders begann zu lachen, ein nasales, reibendes

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