Bezwungen von einem Highlander
bin.«
»Mairi«, entgegnete er und zwang ihren Blick auf sich, »ich zeige ihnen auch kein Interesse, wenn du nicht hier bist.«
Mit diesen wenigen Worten brachte er ihr Herz zum Hüpfen. Sie wollte nicht, dass er es ihr anmerkte, doch wie gegen ihren Willen wandte sie sich zu ihm um. »Wie oft sind sie denn in meiner Abwesenheit hier gewesen?«
Ein wissendes Lächeln spielte um seine Lippen, und sie wusste, dass es ihr misslungen war, ihre Gefühle zu verbergen. Seltsamerweise machte es diesen seinen Sieg noch beeindruckender als jene, die er mit seinen Worten errang. Connor Grant war ein Meister der Worte, ob er Mairi herausforderte oder neckte oder beiläufig aussprach, was die meisten anderen Männer niemals eingestehen würden.
»Da es hier drinnen jetzt ein wenig kühler ist, wirst du nicht mehr so oft weggehen.«
»Möglicherweise nicht«, räumte sie ein. »Aber da mir das Herumspazieren im Palast eine Gelegenheit beschert hat, allein mit Prinz Wilhelm zu sprechen, sollte ich das vielleicht auch weiterhin tun.«
Er setzte sich auf, und ihr Blick fiel wie von selbst auf die Muskeln seines flachen Bauches. »Du hast allein mit ihm gesprochen?«
»Aye, und schau bitte nicht so wütend drein! Das ist kränkend.«
Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder, nachdem er offensichtlich heruntergeschluckt hatte, was er hatte sagen wollen. Mairi hoffte, dass es nichts damit zu tun gehabt hatte, dass sie ein Mädchen war.
»Wirklich, Connor, du musst dir deswegen keine Sorgen machen. Ich habe nichts gesagt, was mich oder meine Leute in Gefahr bringen würde.«
»Er ist schlau, Mairi.«
»Er war geradezu lächerlich leicht zu durchschauen.«
Als er sie angrinste, geschah es dankenswerterweise, weil er sie als die Kriegerin akzeptierte – oder er schmunzelte über ihre Bemerkung. Als sie sich vom Bett entfernte, winkte er sie wieder zu sich, indem er neben sich auf die Matratze klopfte.
»Sag mir, wie du ihn zur Strecke gebracht hast, Mairi!«
Dass sie lächelte, wurde ihr erst bewusst, als sie zu ihm ging, sich setzte und bis auf die Freude, ihre Geheimnisse mit ihm zu teilen, alles andere vergaß. »Schwör mir zuerst deine Treue zu unserem katholischen König!«
Er verdrehte die Augen, erfüllte aber ihre Bitte.
»Connor, Prinz Wilhelm hat ganz sicher mit dem Massaker in St. Christopher zu tun.«
»Woher weißt du das?«
»Er hat es mir praktisch gesagt«, entgegnete sie und war ungeduldig, ihm alles zu berichten. »Er hielt sich für sehr geschickt, doch seine Intention war so offensichtlich wie seine große Nase.«
Connor lachte, und sie stimmte ein. Zur Hölle, sie hatte so schrecklich lange nicht mehr mit ihm gelacht! Es war wie zu tanzen, ohne dass ihre Füße den Boden berührten. Sie erzählte ihm von den Fragen des Prinzen, die sich um Frankreich und Connors Onkel gedreht hatten, und berichtete, wie Prinz Wilhelm so ganz und gar nicht subtil herauszufinden versucht hatte, wo ihre und Connors Familien lebten, und dass er schließlich auch noch gefragt hatte, warum Colin den König nach Edinburgh begleitete.
»Er muss damit zu tun haben, Connor. Das alles macht Sinn. Warum ist er so neugierig, was meine Leute betrifft? Siehst du es denn nicht?«, fragte sie und sprach weiter, ehe er zustimmen konnte oder auch nicht. »Rob hat befürchtet, dass Miss Montgomerys Feinde unter den Gästen des Königs sein könnten. Deshalb hat er dich gebeten, König James nichts über die Rettung seiner Tochter zu sagen. Als du hier eingetroffen bist und meine Familie ihre Sachen gepackt und Whitehall verlassen hat, hat das vermutlich Wilhelms Argwohn geweckt, dass etwas schiefgelaufen ist. Als James dann im Schutze der Nacht mit einem weiteren MacGregor den Palast verlassen hat, um sich angeblich einen Monat früher als geplant mit dem Parlament zu treffen, hat er das Schlimmste befürchtet. Die Tochter des Königs musste am Leben sein und sich irgendwo bei den MacGregors aufhalten. Das wäre das Einzige, was James dazu bringen könnte, England ohne Erklärung zu verlassen.«
Ihr Blick folgte ihm, als Connor sich in seinem Bett zurücklehnte, um über ihre Worte nachzudenken. Stumm betrachtete sie jede Bewegung seiner Muskeln. Nachdem sie ihm gesagt hatte, was sie herausgefunden hatte, fühlte sie sich erschöpft, doch ihre Gedanken glitten zurück zu den ganz anderen Fragen, die ihre Neugier ihr eingab. Wollte er sie wieder küssen? Wie würden sich die goldenen Bartstoppeln an ihrem Hals anfühlen, wie auf
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