Bezwungen von einem Highlander
Connor befreundet war und ihr Herz sich so leicht fühlte, als könnte es fliegen.
»Miss MacGregor.«
Sie blieb stehen und bemerkte, dass der Prinz schon zuvor nicht weitergegangen war.
»Ich frage mich«, sagte er und ging auf sie zu, »ob Ihr wisst, warum König James Euren Bruder mitgenommen hat, um sich im Geheimen mit dem Parlament zu treffen.«
Einen Moment lang wahrte sie noch ihr Lächeln, bevor es verschwand. Das war es, was er wissen wollte! Natürlich! Denn er war in das Massaker im Kloster verwickelt! »Mir war nicht bewusst, dass das Treffen ein Geheimnis ist.«
»Er sollte erst nächsten Monat mit den Parlamentsmitgliedern zusammenkommen.«
»Nun, das kann ich nicht beantworten, Mylord, doch ich vermute, dass der König meinen Bruder mitgenommen hat, weil er erkannt hat, dass Colin jeden seiner Männer auf dem Turnierplatz besiegen kann.«
»Nun ja«, stimmte der Prinz zu. »Ich habe den jungen Mann auf dem Übungsplatz gesehen. Sein Können ist beeindruckend, wenn nicht ein wenig brutal. Aber ich verstehe nicht …«
Was immer sonst er sie hatte fragen wollen, wurde vom Himmel verhindert, der in diesem Moment seine Schleusen öffnete und einen Sturzbach auf sie niederprasseln ließ, der so plötzlich kam wie der kalte Wind, der ihm vorausgegangen war.
Mairi lächelte, als die kalten Tropfen sie durchnässten und die Menschen um sie herum davonliefen, um Schutz zu suchen. Es war der gleiche Regen wie zu Hause, genauso unerwartet und genauso hart. Sie atmete den Duft ein, der von der nassen Erde aufstieg. Endlich regnete es in England im Frühling!
»Nun, Miss MacGregor«, sagte der Prinz, der sich umschaute, ob einer seiner Männer in der Nähe war, der ihn vor dem Regen schützen könnte, aber keinen entdecken konnte, »vielleicht könnten wir unsere Unterhaltung ein anderes Mal fortsetzen?«
Sie lächelte über die Regentropfen, die ihm von der Nasenspitze tropften, und nickte, einen Augenblick bevor er zurück in den Palast floh.
Kapitel 23
M airi verbrachte den größten Teil des tristen, dunklen Tages mit den Grants. Sie besuchte Connor, und ganz egal, wie trübe das Wetter auch war, sein Lachen erhellte den Raum.
Sie beobachtete ihn, als seine Männer ihm an seinem Krankenbett einen Besuch abstatteten und ihn damit aufzogen, dass er sich einen Schlag über den Schädel hatte verpassen und außer Gefecht setzen lassen. Sie beobachtete, wie er in einem Aufblitzen von unerwartetem Humor die Augenbrauen hochzog. Wie er den Kopf in den Nacken warf, wenn er lachte. Ach, sie liebte sein Gesicht und wie schnell sich dessen Ausdruck von einem Dutzend verschiedener Gefühle veränderte, während sein Lächeln und seine Stimme die ganze Zeit so leicht blieben wie ein Sommertag! Mairi stellte erstaunt fest, dass er den Frauen gegenüber, die ihn besuchten, nicht annähernd so offen und charmant war. Es war eine Feststellung, die sie glücklich machte. Und dann seine Grübchen – sie waren immer da –, aber sein Lächeln spiegelte … Langeweile wider.
Selbst die Königin sah in ihm nur, was er sie sehen lassen wollte: einen pflichtbewussten, loyalen Captain. Doch das hielt Mary of Modena nicht davon ab, unschuldig mit ihm zu flirten. Mairi störte sich nicht daran. Connor wurde mit jedem Tag kräftiger und unwiderstehlicher. Keine Frau konnte auch nur seinen flüchtigsten, gleichgültigsten Blick ignorieren. Lady Elizabeth konnte es ganz gewiss nicht, als sie zu Besuch kam, trotz ihres glühenden Zorns über Mairis Anwesenheit. Und Lady Hollingsworth musste gewissermaßen zur Tür hinausgezerrt werden, nachdem sie ihre Krankenvisite auf zwei lange Stunden ausgedehnt hatte. Connor flirtete mit keiner von ihnen und ließ ihnen nichts zukommen als ein höfliches Lächeln und kurze Worte.
»Sie hassen es, dass ich bei dir bin«, bemerkte Mairi am Abend des zweiten Tages des nicht enden wollenden Regens. Sie waren endlich allein, doch jetzt, da sie ungestört waren, fiel es Mairi schwer, ihm zu sagen, was sie ihm seit zwei Tagen sagen wollte. Sie ging im Zimmer umher, berührte diesen oder jenen Gegenstand und versuchte, Connor nicht anzusehen.
»Also?« Er lag da, die Decke hochgezogen bis zu seinem nackten, harten Bauch, und hatte einen Arm lässig unter den Kopf geschoben – ein sündiger Engel, der gekommen war, um sie in sein Bett zu locken.
Sie nahm eine der Medizinflaschen in die Hand und schnupperte daran. »Sie sind wütend, dass du ihnen nicht mehr Interesse zeigst, weil ich hier
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