Bezwungen von einem Highlander
zudem einer, von dem sie überzeugt war, dass sie ihn hasste? Der einzige Mann, der ihr je das Herz brechen konnte. Er verdiente die Chance zu versuchen, sie zurückzugewinnen. Sie hatte es ihm nicht leicht machen wollen, aber sie hatte jämmerlich versagt.
»Ich wollte sie zurückverlangen, weil ich dich heute zum Abendessen begleite, und ich würde nur ungern sehen, wie du Lady Hollingsworth die Augen auskratzt, wenn ich so wie jetzt gekleidet dort erscheine.«
Sie sah ihn spöttisch an und war entschlossen, ihm zu beweisen, dass sie nicht eifersüchtig war. »Trag, was immer du möchtest! Ich werde zu sehr mit Lord Oxford beschäftigt sein, um zu bemerken, wie dir all deine Gespielinnen zu Füßen liegen.«
Er wurde sofort ernst. »Wirst du wieder anfangen, deine Zeit mit ihm zu verbringen?«
»Nein, aber ich bin neugierig zu erfahren, was er denkt und was er über mich weiß. Bislang hatte ich noch nicht die Gelegenheit, mit ihm darüber zu reden.«
»Ich will nicht, dass du darüber mit ihm sprichst.«
Ach, zur Hölle, warum musste er jetzt damit anfangen und einen perfekten angenehmen Morgen ruinieren, indem er sie herumkommandierte? »Was meinst du damit, du willst nicht, dass ich mit ihm darüber rede?«
»Es ist zu gefährlich. Falls er etwas weiß …«
»… dann möchte ich das wissen. Und ich möchte auch, dass du damit aufhörst, mich zu beleidigen. Du weißt mehr als jeder andere, wie ich es verabscheue, für schwach gehalten zu werden, weil ich eine Frau bin.«
»Ich habe nicht gesagt, dass du schwach bist, Mairi.«
»Gut, denn ich kann ein Schwert ebenso gut führen wie ein Mann.«
Connor lächelte, als amüsierte sie ihn, und sie empfand den Wunsch, ihn zu schlagen. Er kam ihr so nahe, dass sie die Wärme spürte, die von seiner nackten Brust ausstrahlte. »Ich will dich beschützen, ich kann nicht anders.« Seine Stimme wurde zu einem rauen Flüstern an ihrer Schläfe. »Falls dir irgendetwas geschieht …« Seine Finger hoben sich, berührten ihr Gesicht und neigten es zu seinem.
Sie wollte ihm sagen, dass ihr nichts geschehen würde. Sie war nicht diejenige, die im Park niedergestochen worden war, mit Dutzenden von Menschen in der Nähe! Doch sie brachte kein Wort heraus. Stattdessen schloss sie die Augen, wartete auf seinen Kuss und stärkte sich gegen das Pochen ihres Herzens.
Die Tür wurde geöffnet, und die Königin betrat das Zimmer; Claire folgte ihr auf dem Fuße. Ein Augenblick verlegenen Schweigens verging, ehe Connor sich von Mairi zurückzog und Mary of Modena bis unter die Haarspitzen errötete.
Mairi war nicht sicher, ob es der Königin peinlich war, dass sie so vehement ins Zimmer gestürmt war und etwas unterbrochen hatte, was offensichtlich ein sehr intimer Moment gewesen war. Oder ob es der Anblick Connors in seiner engen Hose war, der ihr die Röte in die Wangen trieb.
Mairi blieb nicht lange genug, um es herauszufinden.
Kapitel 24
C onnor stand am Eingang zum Bankettsaal, und das ohne die Hilfe des Gehstocks, auf den die Königin zu bestehen versucht hatte. Der heftige Schmerz seiner Wunde hatte sich in den letzten Tagen zu einem dumpfen Druck gemildert, und genau genommen fühlte er sich wieder recht gut beisammen, als er den Blick über die in der Halle versammelten Menschen gleiten ließ. Er entdeckte Mairi, die mit niemand anderem als Lord Oxford an ihrer Seite am Tisch seiner Familie saß. Sie sah sehr gelangweilt aus, während Oxford auf sie einredete. Connor musste lächeln, auch wenn er zornig auf sie war, weil sie seine Bitte missachtete, sich von dem Engländer fernzuhalten. Nun ja, vielleicht hatte er es mehr befohlen als darum gebeten.
Er wischte sich die Regentropfen von den Schultern seines Justaucorps und betrat den Saal. Außer seinem Militärmantel war dies die beste Jacke, die er besaß. Sie war aus dunkelblauem Brokat mit silberfarbenem Seidenfutter und dazu passenden Knöpfen. Sie war eng geschnitten und reichte ihm bis zu den Knien. Die kompliziert gebundene Schleife aus breitem blauem Band an seinem Hals fühlte sich ein wenig an, als wollte sie ihn ersticken, aber die Königin hatte vor Entzücken fast gequiekt, als seine Mutter sie ihm gebunden hatte. Connor hatte nichts gegen ihre Hilfe einzuwenden gehabt, ihn bei der Wahl seiner Kleidung zu beraten, nachdem er sein eigenes Zimmer zurückverlangt hatte und ein ungestörtes Bad dazu. Er hatte vor, Mairi zurückzugewinnen, und die beiden Frauen waren mehr als glücklich, ihn dabei zu
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