Bhagavad Gita wie sie ist
handeln und sich verhalten soll. Im Gegensatz zu einem solchen Unwissenden, den man in seiner Beschäftigung nicht stören soll, kann jemand, der nur ein wenig Kṛṣṇa-Bewußtsein entwickelt hat, direkt im Dienst des Herrn beschäftigt werden, ohne sich mit anderen vedischen Systemen aufhalten zu müssen. Für einen solchen vom Glück begünstigten Menschen ist es nicht notwendig, den vedischen Ritualen zu folgen, denn wenn man sich direkt im Kṛṣṇa-Bewußtsein beschäftigt, erlangt man alle Ergebnisse, die einem sonst durch die Ausführung seiner vorgeschriebenen Pflichten zuteil werden.
Vers 27
27
‘ak{(tae: i‚(yamaANAAina gAuNAE: k(maARiNA s$avaRzA: /
@h"ÆÿAr"ivamaUX#AtmaA k(taARh"imaita manyatae //27//
prakṛteḥ kriyamāṇāni
guṇaiḥ karmāṇi sarvaśaḥ
ahaṅkāra-vimūḍhātmā
kartāham iti manyate
prakṛteḥ – der materiellen Natur; kriyamāṇāni – werden ausgeführt; guṇaiḥ – von den Erscheinungsweisen; karmāṇi – Tätigkeiten; sarvaśaḥ – alle Arten von; ahaṅkāra-vimūḍha – verwirrt durch falsches Ego; ātmā – die spirituelle Seele; kartā – der Handelnde; aham – Ich; iti – so; manyate – sie denkt.
Die vom Einfluß des falschen Ego verwirrte spirituelle Seele hält sich selbst für den Ausführenden von Tätigkeiten, die in Wirklichkeit von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur ausgeführt werden.
ERLÄUTERUNG: Zwei Menschen, die die gleiche Arbeit verrichten – der eine im Kṛṣṇa-Bewußtsein und der andere im materiellen Bewußtsein –, scheinen auf der gleichen Ebene zu handeln, doch in Wirklichkeit besteht zwischen ihnen ein gewaltiger Unterschied. Der Mensch im materiellen Bewußtsein ist aufgrund von falschem Ego davon überzeugt, selbst der Ausführende aller Tätigkeiten zu sein. Er weiß nicht, daß der Mechanismus des Körpers ein Produkt der materiellen Natur ist, die unter der Aufsicht des Höchsten Herrn tätig ist. Ein Materialist weiß nicht, daß er letztlich unter Kṛṣṇas Kontrolle steht. Weil er unter dem Einfluß des falschen Ego steht, nimmt er für sich das Verdienst in Anspruch, alles, was er tut, unabhängig getan zu haben; aber daran erkennt man nur seine Unwissenheit. Er weiß nicht, daß sein grob- und feinstofflicher Körper auf Anordnung der Höchsten Persönlichkeit Gottes von der materiellen Natur geschaffen wurden und daß er daher seinen Körper und seinen Geist im Dienste Kṛṣṇas, im Kṛṣṇa-Bewußtsein, beschäftigen sollte. Der Mensch in Unwissenheit vergißt, daß die Höchste Persönlichkeit Gottes als Hṛṣīkeśa, der Meister der Sinne des materiellen Körpers, bezeichnet wird, denn weil er seine Sinne auf der Suche nach Sinnenbefriedigung für so lange Zeit mißbraucht hat, ist er durch das falsche Ego, das ihn seine ewige Beziehung zu Kṛṣṇa vergessen läßt, völlig verwirrt.
Vers 28
28
taÔvaivaÔau mah"AbaAh"Ae gAuNAk(maRivaBaAgAyaAe: /
gAuNAA gAuNAeSau vataRnta wita matvaA na s$aÀatae //28//
tattva-vit tu mahā-bāho
guṇa-karma-vibhāgayoḥ
guṇā guṇeṣu vartanta
iti matvā na sajjate
tattva-vit – der Kenner der Absoluten Wahrheit; tu – aber; mahā-bāho – o Starkarmiger; guṇa-karma – der Tätigkeiten unter materiellem Einfluß; vibhāgayoḥ – Unterschiede; guṇāḥ – Sinne; guṇeṣu – mit Sinnenbefriedigung; vartante – sind beschäftigt; iti – so; matvā – denkend; na – niemals; sajjate – wird angehaftet.
Wer die Absolute Wahrheit kennt, o Starkarmiger, befaßt sich nicht mit den Sinnen und mit Sinnenbefriedigung, da er sehr wohl die Unterschiede zwischen Arbeit in Hingabe und Arbeit um fruchttragender Ergebnisse willen kennt.
ERLÄUTERUNG: Wer die Absolute Wahrheit kennt, ist sich seiner mißlichen Lage in der materiellen Welt bewußt. Er weiß, daß er ein winziger Teil der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇas, ist und daß er sich eigentlich nicht in der materiellen Schöpfung aufhalten sollte. Er kennt seine wirkliche Identität als Bestandteil des Höchsten, der ewige Glückseligkeit und ewiges Wissen ist, und er erkennt, daß er auf irgendeine Weise in die Gefangenschaft der materiellen Lebensauffassung geraten ist. In seinem reinen Seinszustand ist es ihm bestimmt, seine Tätigkeiten durch hingebungsvollen Dienst mit der Höchsten Persönlichkeit Gottes, Kṛṣṇa, in Verbindung bringen. Er beschäftigt sich daher mit den Tätigkeiten des
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