Bhagavad Gita wie sie ist
erneuern. Vor fünftausend Jahren machte der Herr Selbst die Feststellung, daß die Schülernachfolge unterbrochen war, und erklärte daher, daß die wahre Bedeutung der Bhagavad-gītā verlorengegangen sei. Ebenso gibt es auch heute viele Ausgaben der Gītā (besonders in englischer Sprache), aber fast keine stimmt mit den Lehren der autorisierten Schülernachfolge überein. Es gibt zahllose Interpretationen der verschiedensten weltlichen Gelehrten, doch praktisch keiner von ihnen akzeptiert Kṛṣṇa als die Höchste Persönlichkeit Gottes, obgleich sie alle mit Śrī Kṛṣṇas Worten ein gutes Geschäft machen. Diese Haltung ist dämonisch, denn Dämonen glauben nicht an Gott, aber genießen trotzdem Sein Eigentum. Weil die dringende Notwendigkeit für eine englische Ausgabe der Gītā besteht, die mit der Überlieferung des paramparā- Systems (Schülernachfolge) übereinstimmt, wird hiermit der Versuch unternommen, diesem großen Mangel abzuhelfen. Die Bhagavad-gītā – so verstanden, wie sie ist – ist ein großer Segen für die Menschheit; aber wenn man sie wie eine Abhandlung philosophischer Spekulationen studiert, verschwendet man lediglich seine Zeit.
Vers 3
3
s$a WvaAyaM mayaA tae'â yaAegA: ‘aAe·(: paur"Atana: /
Ba·(Ae'is$a mae s$aKaA caeita r"h"syaM ÷etaäu"Ôamama, //3//
sa evāyaṁ mayā te ’dya
yogaḥ proktaḥ purātanaḥ
bhakto ’si me sakhā ceti
rahasyaṁ hy etad uttamam
saḥ – die gleiche; eva – gewiß; ayam – dies; mayā – von Mir; te – zu dir; adya – heute; yogaḥ – die Wissenschaft des yoga; proktaḥ – gesprochen; purātanaḥ – sehr alte; bhaktaḥ – Geweihter; asi – du bist; me – Mein; sakhā – Freund; ca – auch; iti – deshalb; rahasyam – Mysterium; hi – gewiß; etat – dieses; uttamam – transzendentale.
Diese uralte Wissenschaft von der Beziehung zum Höchsten wird dir heute von Mir mitgeteilt, weil du Mein Geweihter und Mein Freund bist und weil du deshalb das transzendentale Mysterium dieser Wissenschaft verstehen kannst.
ERLÄUTERUNG: Es gibt zwei Klassen von Menschen, nämlich die Gottgeweihten und die Dämonen. Der Herr wählte Arjuna zum Empfänger dieser bedeutenden Wissenschaft, weil Arjuna ein Gottgeweihter war. Für einen Dämon wäre es nicht möglich, das Geheimnis dieser erhabenen Wissenschaft zu verstehen. Es gibt zahlreiche Ausgaben dieses großen Buches des Wissens; einige wurden von Gottgeweihten kommentiert und andere von Dämonen. Die Kommentare der Gottgeweihten entsprechen der Wahrheit, wohingegen die Kommentare der Dämonen wertlos sind. Arjuna erkennt Śrī Kṛṣṇa als die Höchste Persönlichkeit Gottes an, und jeder Kommentar zur Gītā, der dem Beispiel Arjunas folgt, ist wahrer hingebungsvoller Dienst im Interesse dieser bedeutenden Wissenschaft. Die Dämonen jedoch akzeptieren Śrī Kṛṣṇa nicht so, wie Er ist. Statt dessen erfinden sie irgend etwas über Kṛṣṇa und bringen den Leser vom Pfad der Unterweisungen Kṛṣṇas ab. Hier wird vor solchen Irrwegen gewarnt. Man sollte versuchen, der Schülernachfolge, die von Arjuna ausgeht, zu folgen, um so von dieser großen Wissenschaft der Śrīmad Bhagavad-gītā zu profitieren.
Vers 4
4
@jauRna ovaAca
@parM" BavataAe janma parM" janma ivavasvata: /
k(Tamaetaiã"jaAnaIyaAM tvamaAd"AE ‘aAe·(vaAinaita //4//
arjuna uvāca
aparaṁ bhavato janma
paraṁ janma vivasvataḥ
katham etad vijānīyāṁ
tvam ādau proktavān iti
arjunaḥ uvāca – Arjuna sagte; aparam – jünger; bhavataḥ – Deine; janma – Geburt; param – älter; janma – Geburt; vivasvataḥ – des Sonnengottes; katham – wie; etat – dies; vijānīyām – soll ich verstehen; tvam – Du; ādau – am Anfang; proktavān – unterwiesest; iti – auf diese Weise.
Arjuna sagte: Der Sonnengott Vivasvān ist von Geburt her älter als Du. Wie ist es zu verstehen, daß Du ihn am Anfang in dieser Wissenschaft unterwiesest?
ERLÄUTERUNG: Arjuna ist ein anerkannter Geweihter des Herrn – wie konnte er also Kṛṣṇas Worten keinen Glauben schenken? Tatsache ist, daß Arjuna nicht für sich selbst fragte, sondern für diejenigen, die nicht an die Höchste Persönlichkeit Gottes glauben, und für die Dämonen, denen die Vorstellung nicht behagt, daß Kṛṣṇa als die Höchste Persönlichkeit Gottes anerkannt werden soll. Nur ihretwegen fragt Arjuna so, als wäre er sich selbst der Stellung Kṛṣṇas, der
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