Bhagavad Gita wie sie ist
ātma-buddhi-prasāda-jam
yat – was; tat – das; agre – am Anfang; viṣam iva – wie Gift; pariṇāme – am Ende; amṛta – Nektar; upamam – verglichen mit; tat – dieses; sukham – Glück; sāttvikam – in der Erscheinungsweise der Tugend; proktam – wird genannt; ātma – im Selbst; buddhi – der Intelligenz; prasāda-jam – geboren aus der Zufriedenheit.
Das, was am Anfang wie Gift sein mag, doch am Ende wie Nektar ist und einen zur Selbsterkenntnis erweckt, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Tugend.
ERLÄUTERUNG: Auf dem Pfad der Selbsterkenntnis muß man viele Regeln und Regulierungen beachten, um Geist und Sinne zu beherrschen und den Geist auf das Selbst zu konzentrieren. All diese Vorgänge sind sehr schwierig, bitter wie Gift, doch wenn man diese Regulierungen mit Erfolg einhält und auf die transzendentale Ebene gelangt, beginnt man wahren Nektar zu kosten und genießt so das Leben.
Vers 38
38
ivaSayaein‰"yas$aMyaAegAAâÔad"ƒae'ma{taAepamama, /
pair"NAAmae ivaSaimava tats$auKaM r"Ajas$aM sma{tama, //38//
viṣayendriya-saṁyogād
yat tad agre ’mṛtopamam
pariṇāme viṣam iva
tat sukhaṁ rājasaṁ smṛtam
viṣaya – der Sinnesobjekte; indriya – und der Sinne; saṁyogāt – von der Verbindung; yat – was; tat – das; agre – am Anfang; amṛta-upamam – wie Nektar; pariṇāme – am Ende; viṣam iva – wie Gift; tat – dieses; sukham – Glück; rājasam – in der Erscheinungsweise der Leidenschaft; smṛtam – wird betrachtet als.
Jenes Glück, das aus dem Kontakt der Sinne mit ihren Objekten entsteht und das am Anfang wie Nektar erscheint, doch am Ende wie Gift ist, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Leidenschaft.
ERLÄUTERUNG: Ein junger Mann und eine junge Frau treffen sich, und die Sinne treiben den jungen Mann dazu, die Frau anzublicken, sie zu berühren und mit ihr Geschlechtsverkehr zu haben. Am Anfang mag dies für die Sinne sehr angenehm sein, doch am Ende, oder nach einiger Zeit, wird es zu Gift. Sie trennen sich wieder oder lassen sich scheiden – es gibt Klagen, es gibt Kummer, usw. Solches Glück befindet sich immer in der Erscheinungsweise der Leidenschaft. Glück, das aus dem Kontakt der Sinne mit den Sinnesobjekten entsteht, ist immer eine Ursache von Leid und sollte daher unter allen Umständen vermieden werden.
Vers 39
39
yad"ƒae caAnaubanDae ca s$auKaM maAeh"namaAtmana: /
ina‰"Alasya‘amaAd"AetTaM taÔaAmas$amaud"Aô$tama, //39//
yad agre cānubandhe ca
sukhaṁ mohanam ātmanaḥ
nidrālasya-pramādotthaṁ
tat tāmasam udāhṛtam
yat – das, was; agre – am Anfang; ca – auch; anubandhe – am Ende; ca – auch; sukham – Glück; mohanam – illusorisch; ātmanaḥ – des Selbst; nidrā – Schlaf; ālasya – Trägheit; pramāda – und Illusion; uttham – entstanden aus; tat – dieses; tāmasam – in der Erscheinungsweise der Unwissenheit; udāhṛtam – gilt als.
Und jenes Glück, das der Selbsterkenntnis gegenüber blind ist, das von Anfang bis Ende Täuschung ist und aus Schlaf, Trägheit und Illusion entsteht, gilt als Glück in der Erscheinungsweise der Unwissenheit.
ERLÄUTERUNG: Wer an Trägheit und Schlaf Freude findet, befindet sich mit Sicherheit in der Erscheinungsweise der Dunkelheit und Unwissenheit, und wer nicht weiß, wie er handeln muß und wie er nicht handeln darf, befindet sich ebenfalls in der Erscheinungsweise der Unwissenheit. Für einen Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit ist alles Illusion. Für ihn gibt es weder am Anfang noch am Ende Glück. Für den Menschen in der Erscheinungsweise der Leidenschaft mag es zu Beginn flüchtiges Glück geben und am Ende Leid, doch für den Menschen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit gibt es sowohl am Anfang als auch am Ende nur Leid.
Vers 40
40
na tad"ista pa{iTavyaAM vaA id"iva de"vaeSau vaA pauna: /
s$aÔvaM ‘ak{(itajaEmauR·M( yade"iBa: syaAit‡aiBagAuRNAE: //40//
na tad asti pṛthivyāṁ vā
divi deveṣu vā punaḥ
sattvaṁ prakṛti-jair muktaṁ
yad ebhiḥ syāt tribhir guṇaiḥ
na – weder; tat – dieses; asti – es gibt; pṛthivyām – auf der Erde; vā – noch; divi – auf den höheren Planetensystemen; deveṣu – unter den Halbgöttern; vā – noch; punaḥ – wieder; sattvam – Existenz; prakṛti-jaiḥ – aus der materiellen Natur geboren; muktam – befreit; yat – das; ebhiḥ – vom Einfluß dieser;
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