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Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
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indriya-arthebhyaḥ – von den Sinnesobjekten; tasya – sein; prajñā – Bewußtsein; pratiṣṭhitā – gefestigt.
    Wer imstande ist, seine Sinne von den Sinnesobjekten zurückzuziehen, so wie die Schildkröte ihre Glieder in den Panzer einzieht, ist unerschütterlich im vollkommenen Bewußtsein verankert.
    ERLÄUTERUNG: Der Prüfstein für einen yogī, einen Gottgeweihten oder eine selbstverwirklichte Seele ist seine Fähigkeit, die Sinne bewußt zu beherrschen. Die meisten Menschen jedoch sind Diener der Sinne und werden vom Diktat der Sinne gelenkt. Das ist die Antwort auf die Frage nach den Merkmalen eines yogī. Die Sinne werden mit Giftschlangen verglichen. Sie wollen zügellos und ohne Einschränkung tätig sein. Der yogī, der Gottgeweihte, muß daher sehr stark sein, um diese Schlangen – wie ein Schlangenbeschwörer – beherrschen zu können. Er gestattet ihnen niemals, unabhängig zu handeln. Die offenbarten Schriften beinhalten viele Unterweisungen: Einige davon sind Verbote, und andere sind Gebote. Solange man nicht fähig ist, diesen Geboten und Verboten zu folgen und sich von Sinnengenuß zurückzuhalten, ist es nicht möglich, fest im Kṛṣṇa-Bewußtsein verankert zu sein. Das beste Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Schildkröte. Die Schildkröte kann augenblicklich ihre Sinne zurückziehen und diese jederzeit für bestimmte Zwecke wieder nach außen richten. Ebenso benutzen Kṛṣṇa-bewußte Menschen ihre Sinne nur für bestimmte Zwecke im Dienste des Herrn, und außerhalb dieses Dienstes halten sie ihre Sinne zurückgezogen. Arjuna wird hier angewiesen, seine Sinne für den Dienst des Herrn zu benutzen, und nicht für seine eigene Befriedigung. Der Vergleich mit der Schildkröte, die ihre Sinne zurückziehen kann, macht deutlich, daß man die Sinne immer im Dienst des Herrn beschäftigen soll.

    Vers 59
    59
    ivaSayaA ivainavataRntae inar"Ah"Ar"sya de"ih"na: /
r"s$avaja< r"s$aAe'pyasya parM" ä{"î"A inavataRtae //59//
    viṣayā vinivartante
   nirāhārasya dehinaḥ
rasa-varjaṁ raso ’py asya
   paraṁ dṛṣṭvā nivartate
    viṣayāḥ – Objekte für Sinnengenuß; vinivartante – werden geübt, sich zurückzuhalten von; nirāhārasya – durch negative Einschränkungen; dehinaḥ – für die verkörperte Seele; rasa-varjam – den Geschmack aufgebend; rasaḥ – der Sinn für Genuß; api – obwohl es gibt; asya – hier; param – weitaus höhere Dinge; dṛṣṭvā – durch Erfahren; nivartate – sie läßt ab von.
    Die verkörperte Seele kann zwar von Sinnenfreuden zurückgehalten werden, doch der Geschmack für die Sinnesobjekte bleibt. Wenn sie jedoch solche Neigungen aufgibt, da sie einen höheren Geschmack erfährt, ist sie im Bewußtsein gefestigt.
    ERLÄUTERUNG: Solange man nicht in der Transzendenz verankert ist, ist es nicht möglich, von Sinnengenuß abzulassen. Den Genuß der Sinne durch Regeln und Regulierungen einzuschränken ist genauso, als wollte man einen Kranken im Genuß bestimmter Speisen einschränken. Der Patient jedoch liebt solche Einschränkungen nicht, weshalb er auch seinen Appetit auf diese Speisen nicht verliert. In ähnlicher Weise wird die Einschränkung der Sinne durch einen spirituellen Vorgang wie aṣṭāṅga-yoga – mit den dazugehörenden Stufen, genannt yama, niyama, āsana, prāṇāyāma, pratyāhāra, dhāraṇā, dhyāna usw. – Menschen mit geringerer Intelligenz empfohlen, die über kein besseres Wissen verfügen. Wer aber im Verlauf seines Fortschritts im Kṛṣṇa-Bewußtsein die Schönheit des Höchsten Herrn Śrī Kṛṣṇa gekostet hat, findet keinen Geschmack mehr an toten, materiellen Dingen. Solche Einschränkungen sind daher für die weniger intelligenten Neulinge auf dem Pfad des spirituellen Lebens gedacht, aber wenn jemand tatsächlich einen Geschmack für Kṛṣṇa-Bewußtsein entwickelt hat, sind sie für ihn nicht mehr von Wichtigkeit. Wenn man tatsächlich Kṛṣṇa-bewußt ist, verliert man von selbst den Geschmack an faden Dingen.

    Vers 60
    60
    yatataAe ÷ipa k(AEntaeya pauç&Sasya ivapaiêta: /
win‰"yaAiNA ‘amaATaIina h"r"inta ‘as$aBaM mana: //60//
    yatato hy api kaunteya
   puruṣasya vipaścitaḥ
indriyāṇi pramāthīni
   haranti prasabhaṁ manaḥ
    yatataḥ – sich bemühend; hi – gewiß; api – trotz; kaunteya –o Sohn Kuntīs; puruṣasya – eines Menschen; vipaścitaḥ – voll unterscheidenden Wissens; indriyāṇi – die Sinne;

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