Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bhagavad Gita wie sie ist

Bhagavad Gita wie sie ist

Titel: Bhagavad Gita wie sie ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada
Vom Netzwerk:
spricht er, und was sind seine Worte? Wie sitzt er, und wie geht er?
    ERLÄUTERUNG: So wie jeder Mensch seiner jeweiligen Lage gemäß besondere, ihn kennzeichnende Züge aufweist, so hat auch jemand, der Kṛṣṇa-bewußt ist, sein besonderes Wesen – wie er redet, geht, denkt, fühlt usw. So wie ein reicher Mann bestimmte Merkmale hat, durch die man ihn als Reichen erkennt, so wie ein Kranker gewisse Symptome aufweist, die auf seine Krankheit hinweisen, und wie ein Gelehrter besondere Eigenschaften aufweist, so hat auch jemand, der Kṛṣṇa-bewußt ist, besondere Merkmale in seinem Verhalten. Diese besonderen Merkmale werden in der Bhagavad-gītā beschrieben. Am wichtigsten ist, wie ein Kṛṣṇa-bewußter Mensch spricht, denn das Sprechen ist die wichtigste Eigenschaft jedes Menschen. Man sagt, ein Narr bleibe unentdeckt, solange er nicht rede, und gewiß kann man einen gutgekleideten Narren nicht erkennen, solange er nicht spricht; doch sobald er den Mund öffnet, zeigt sich sein wahres Gesicht. Das unmittelbare Merkmal eines Kṛṣṇa-bewußten Menschen ist, daß er nur über Kṛṣṇa und mit Kṛṣṇa verbundene Themen spricht. Andere Eigenschaften folgen dann von selbst, wie in den folgenden Versen beschrieben wird.

    Vers 55
    55
    ™aIBagAvaAnauvaAca
    ‘ajah"Aita yad"A k(AmaAna, s$avaARna, paATaR manaAegAtaAna, /
@AtmanyaevaAtmanaA tauí": isTata‘aÁastad"Aecyatae //55//
    śrī-bhagavān uvāca
    prajahāti yadā kāmān
   sarvān pārtha mano-gatān
ātmany evātmanā tuṣṭaḥ
   sthita-prajñas tadocyate
    śrī-bhagavān uvāca – die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach; prajahāti – gibt auf; yadā – wenn; kāmān – Wünsche nach Sinnenbefriedigung; sarvān – alle Arten von; pārtha – o Sohn Pṛthās; manaḥ-gatān – von mentalen Wunschvorstellungen; ātmani – im reinen Zustand der Seele; eva – gewiß; ātmanā – durch den geläuterten Geist; tuṣṭaḥ – zufrieden; sthita-prajñaḥ – in der Transzendenz verankert; tadā – zu dieser Zeit; ucyate – wird genannt.
    Die Höchste Persönlichkeit Gottes sprach: O Pārtha, wenn ein Mensch alle Arten von Sinnesbegierden aufgibt, die den Wunschvorstellungen des Geistes entspringen, und wenn sein geläuterter Geist im Selbst allein Befriedigung findet, dann sagt man von ihm, er sei im reinen transzendentalen Bewußtsein verankert.
    ERLÄUTERUNG: Das Bhāgavatam bestätigt, daß jeder, der völlig im Kṛṣṇa-Bewußtsein, dem hingebungsvollen Dienst des Herrn, verankert ist, alle guten Eigenschaften der großen Weisen besitzt, wohingegen jemand, der nicht auf solch transzendentale Weise verankert ist, keine guten Eigenschaften hat, weil er mit Sicherheit bei seinen mentalen Vorstellungen Zuflucht nimmt. Deshalb wird hier ganz richtig gesagt, daß man alle Arten von Sinnesbegierden, die den Wunschvorstellungen des Geistes entspringen, aufgeben muß. Künstlich kann man solche Verlangen nach Sinnenbefriedigung nicht einstellen. Wenn man aber im Kṛṣṇa-Bewußtsein beschäftigt ist, dann lassen diese Verlangen ohne zusätzliche Bemühungen von selbst nach. Deshalb muß man sich ohne Zögern im Kṛṣṇa-Bewußtsein betätigen, denn dieser hingebungsvolle Dienst wird einem augenblicklich helfen, auf die Ebene transzendentalen Bewußtseins zu gelangen. Die weit fortgeschrittene Seele ist immer in sich selbst zufrieden, da sie sich als der ewige Diener des Höchsten Herrn erkannt hat. Auf dieser transzendentalen Ebene hat man keinerlei Verlangen nach Sinnenbefriedigung, die dem faden Materialismus entspringen; vielmehr bleibt man immer glücklich in seiner natürlichen Stellung, ewig dem Höchsten Herrn zu dienen.

    Vers 56
    56
    äu":KaeSvanauiã"¢amanaA: s$auKaeSau ivagAtas$pa{h": /
vaItar"AgABaya‚(AeDa: isTataDaImauRinaç&cyatae //56//
    duḥkheṣv anudvigna-manāḥ
   sukheṣu vigata-spṛhaḥ
vīta-rāga-bhaya-krodhaḥ
   sthita-dhīr munir ucyate
    duḥkheṣu – in den dreifachen Leiden; anudvigna-manāḥ – ohne im Geist erregt zu sein; sukheṣu – im Glück; vigata-spṛhaḥ – ohne interessiert zu sein; vīta – frei von; rāga – Anhaftung; bhaya – Angst; krodhaḥ – und Zorn; sthita-dhīḥ – dessen Geist stetig ist; muniḥ – ein Weiser; ucyate – wird genannt.
    Jemand, dessen Geist nicht verwirrt ist, selbst wenn er die dreifachen Leiden erfährt, der nicht von Freude überwältigt wird, wenn er Glück genießt, und der frei von Anhaftung, Angst

Weitere Kostenlose Bücher